In der Oper gibt es Bühnenmusik und Source Music im Film. Die Figuren der erzählten Welt hören also die Musik, welche auch der Rezipient wahrnimmt. Oper und Film haben aber in der Regel das Paradoxon gemeinsam, dass Musik zwar konstitutiv für beide Gattungen ist, in der erzählten Welt dieser Medien allerdings als solche gar nicht wahrgenommen wird. Paradox erscheint das, weil im realen Leben weder ein Orchester in der Dusche spielt, noch Sterbende sich singend verabschieden (umgekehrt ist es immerhin wahrscheinlicher…). Trotzdem „funktionieren“ Oper und Film ganz prächtig, und sie bieten weitere Gemeinsamkeiten: Textbücher (Libretto und Drehbuch), Setting der Aufführung (Opernhaus und „Lichtspieltheater“) oder gemeinsame Traditionen in Dramaturgie und Kompositionsgeschichte. Der Unterschied der Gattungen, der sich in Partitur und ihrer Aufführung einerseits, audiovisuellem Träger und seiner technischen Reproduktion andererseits zu manifestieren scheint, verliert also an scharfer Gegensätzlichkeit, je differenzierter man beide Gattungen betrachtet.

Das wollen wir uns im Seminar zunutze machen. Wir fragen nach der Rolle der Musik in Oper und Film, in welcher Weise sie also Medialität und Rezeption prägt. Welche Begrifflichkeiten und Methoden stehen uns für den analytischen Zugriff zur Verfügung? Der vergleichende Blick auf Spezifika und Gemeinsamkeiten wird uns helfen, beide Gattungen besser zu verstehen, im musikalisch-analytischen Zugriff wechselseitig zu erhellen und dabei auch über unser Verständnis von Musik viel zu lernen. Interpretatorisch besonders fruchtbar können dabei die Stücke/Filme erscheinen, die in einem autoreflexiven Bezug Musik, Oper und Film selbst zum Thema machen.

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In diesem Lektürekurs stehen die Zeugnisse der beiden Kongresse zur „Notation“ (1964) und „Form in der Neuen Musik“ (1965) der Internationalen Ferienkurse in Darmstadt im Zentrum. Diesen werden zudem Texte von Komponist*innen aus jüngeren Jahren zur Seite gestellt, um gemeinsam „Entwicklungslinien“ auf den beiden Feldern zu diskutieren.

Mitte der 1960er Jahre stellte man fest, dass die „Notation Neuer Musik teilweise so unübersichtlich, unklar, ja widerspruchsvoll geworden“ ist, dass Interpretationen selbst für Fachleute immer schwieriger wurden. Als Kontrast zur Festlegung möglichst aller Parameter wurden dabei auch die neu aufgekommenen „musikalischen Graphiken“ diskutiert, die in ihrer scheinbaren Indeterminiertheit auch die traditionelle musikalische Formgestaltung infrage stellten. Entgegen der Chronologie der beiden Kongresse soll im Kurs zudem hinterfragt werden, wie möglicherweise gerade die Idee einer „offenen Form“ bzw. einer variablen Formgestaltung die Entwicklung neuer Notationsweisen beeinflusste.

 

Zu jeder Sitzung wird ein kurzes Zeitzeugnis vorzubereiten sein, das in einem gemeinsamen „Close reading“ im Kurs diskutiert und mit Beispielen aus Kompositionen erörtert wird. Hierzu werden Texte sowohl von Komponisten als auch Wissenschaftlern herangezogen; u. a. von Th. W. Adorno, P. Boulez, E. Brown, C. Dahlhaus, U. Eco, R. Haubenstock-Ramati, M. Kagel, G. Ligeti, K. Stockhausen.

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Die Möglichkeit, Musik nicht mehr nur in Handschriften zu notieren, sondern auch zu drucken, kann als ein Paradigmenwechsel innerhalb der Musikgeschichte angesehen werden. Schon bald galt es für Komponist*innen und Drucker*innen, sich durch die richtigen Geschäftsstrategien auf einem immer reichhaltiger werdenden Musikalienmarkt zu behaupten. Markt und Druckhandwerk unterlagen dabei politischen Autoritäten, die Druckerlaubnisse erteilten und Projekte subventionierten

Darüber hinaus erlauben frühneuzeitliche Musikdrucke einen Blick in das kulturelle Leben der Orte, in denen sie entstanden, zeugen von den Verdiensten ihrer Widmungsträger*innen, von Musikpraktiken in bestimmten gesellschaftlichen Zirkeln oder von der Glorifizierung bestimmter Komponist*innen.

Die Übung soll einen Einblick in die vielfältige Geschichte des Musikdrucks im Laufe des 16. Jahrhunderts geben.
Wo wurde welche Musik gedruckt (und warum)?
Für wen waren diese Drucke gedacht?
Wer regulierte den Markt?
Was können uns Repertoire und Gestaltung von Drucken über die Kulturpolitik ihrer Entstehungszeit verraten?

Der Schwerpunkt wird dabei auf der zweiten Jahrhunderthälfte liegen: In dieser Zeit nämlich wirkte Orlando di Lasso. Der ab 1556 am Münchener Hof tätige Komponist wird in der Forschung zurecht als „composer and Print entrepreneur“ bezeichnet: Er wusste die Dynamik des Musikalienmarkts auszunutzen und ließ seine Werke nicht nur im Heiligen Römischen Reich, sondern auch in Frankreich, den Niederlanden, Italien und England drucken – ein Komponist von europäischem Rang also!

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Neben der Lektüre und Diskussion von Forschungsliteratur wird der Kurs Grundlagen des Umgangs mit frühneuzeitlichen musikalischen Quellen vermitteln. Dabei werden unterschiedliche Formate von Notenausgaben, ihre gestalterischen Elemente und Paratexte ebenso zur Sprache kommen wie die Recherche zu den Drucken in Bibliothekskatalogen, Druckverzeichnissen und Datenbanken.
Vorkenntnisse sind selbstverständlich nicht notwendig.

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Die Romantik hatte eine besondere Vorliebe für alles Nächtliche. Beeinflusst von Literatur und bildender Kunst entstanden zahlreiche Kompositionen, in denen die Nacht als symbolisch aufgeladener Gegenentwurf zur "prosaischen" Alltagswelt erschien. Richard Wagners Tristan und Isolde kommt hier wohl eine besondere Bedeutung zu. Arnold Schönberg, einer der einflussreichsten Erneuerer der Musik, komponierte zu Beginn des 20. Jahrhundert ebenfalls eine nicht unbeträchtliche Anzahl von "Nachtstücken". Das Seminar bietet Gelegenheit, sich mit diesem Werkkomplex auseinanderzusetzen und der Frage nachzugehen, ob Schönbergs Rekurs auf den romantischen Topos der Nacht vielleicht sogar höchst produktiv für die Erneuerung der Musiksprache war. Behandelt werden ausgewählte Klavierlieder Schönbergs, das  Streichsextett Verklärte Nacht, die Gurre-Lieder, das Monodram Erwartung, Pierrot Lunaire sowie Schönbergs Text Totentanz der Prinzipien. Es richtet sich an Studierende mit ausgeprägtem Interesse an philosophisch-ästhetischen Fragestellungen, die sich auf der Basis ausgewählter philosophischer Texte (Swedenborgs, Schopenhauers, Nietzsches u.a.) mit dem Werk und der Künstlerpersönlichkeit Schönbergs vertraut machen möchten.

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Jugendmusikkulturen der 1970er Jahre waren geprägt von einer kreativen Auseinandersetzung mit sowie von einer amateurhaften Nachahmung von professionell agierenden, international bekannten Rockbands. Der Hamburger Band Ougenweide dienten darüber hinaus historische inspirierte Texte als Projektionsfläche für ihr eigenes musikalisches und politisches Engagement. Anhand dieser Band soll die musikalische Aneignung eines fiktiven Mittelalters in den 1970er Jahren nachgespürt und musik- wie diskursanaltisch dargestellt werden. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, anhand von ausgewählten Bandbiographien, Musikstücken, Alben und historischen Texten einen bisher vernachlässigten Teil deutscher Rockmusikgeschichte zu beleuchten und zu diskutieren.

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„Musikgeschichte als Methode“ war das Thema einer Vorlesung, die Theodor Göllner im Wintersemester 1989/90 an der LMU gehalten hat. Die damit verbundene Vorstellung, dass ältere musikhistorische Schichten nicht nur vielfach auf spätere Komposition noch ihren Einfluss haben, sondern dass außerdem die Vertrautheit mit Aspekten älterer Musik Wege zum Verstehen jüngerer Werke eröffnen kann, durchzieht auch die Beiträge der Festschrift zum 65. Geburtstag Göllners ‒ mit dem bezeichnenden Titel Altes im Neuen (MVM 51, Tutzing 1995) ‒ und erst recht seine eigenen Schriften, die unter dem Leitgedanken Musikgeschichte in Zusammenhängen zu seinem 80. Geburtstag neu herausgegeben worden sind (MVM 66, Tutzing 2009). So haben Bernd Edelmann und Manfred Hermann Schmid als Editoren der Festschrift von 1995 konstatiert, dass „ein breiter Weg von der Mediaevistik in die ganze Musikgeschichte“ hineinführe, in „Erkenntnis der Kontinuität wie des Traditionsbruches“ und mit Konsequenzen für die „wissenschaftliche Methode“ (S. 9). Die Herausgeber der Göllner-Schriften, Claus Bockmaier und Bernhold Schmid, verweisen auf das gegebene Thema „als eine Funktion musikalischer Hermeneutik“ in der Erschließung des „Vertrauten und Bekannten gerade vom Entfernten und Fremden der Musik aus“ (S. 9 / S. 11).

In diesem Sinn will das Seminar in verschiedenen Fallstudien offenlegen, wie Musikgeschichte insbesondere das Verständnis von Werken zu fördern und zu konkretisieren vermag. Die Betrachtungen können von Beiträgen in den genannten Schriftenbänden ausgehen, sollen sich darüber hinaus aber auf weitere Bezugsfelder erstrecken.

Literaturangaben: Altes im Neuen. Festschrift Theodor Göllner zum 65. Geburtstag, hg. v. B. Edelmann / M.H. Schmid (MVM 51), Tutzing 1995. Musikgeschichte in Zusammenhängen. Schriften von Theodor Göllner, zum 80. Geburtstag neu hg. v. Cl. Bockmaier / B. Schmid (MVM 66), Tutzing 2009. 

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In der Auseinandersetzung mit einer der eindrucksvollsten Werkgruppen der gesamten Musikgeschichte, Wolfgang Amadé Mozarts Konzerten für Klavier und Orchester - Alfred Einstein nannte sie den "Gipfel seines instrumentalen Schaffens überhaupt -, will das Seminar exemplarisch in Methoden der Werkanalyse und -interpretation einführen, die Vielfalt der Möglichkeiten in Mozarts fantasievollem Umgang mit der Ritornell- und Sonatenform in dieser Besetzung auffächern, Fragen der Virtuosität, der Orchestration und der opernhaften "Dramatisierung" thematisieren und sich immer wieder auch der Frage stellen, was Mozarts Musik eigentlich so "schön" macht.

Gegenstand des Seminars sind überwiegend die Kopfsätze, teiweise aber auch die Finalsätze voraussichtlich der folgenden Klavierkonzerte, die mit Ausnahme von KV 271 alle in Mozarts Wiener Zeit und wesentlich für seine eigene Konzertpraxis komponiert wurden: Es-Dur KV 271 ("Jenamy-Konzert"), A-Dur KV 414, B-Dur KV 450, G-Dur KV 453, F-Dur KV 459, d-Moll KV 466, C-Dur KV 467, A-Dur KV 488, c-Moll KV 491, CDur KV 503, D-Dur KV 537 ("Krönungs-Konzert") und B-Dur KV 595.

Das BA-Seminar kann in Kombination mit einem beliebigen Lektürekurs besucht werden; die ECTS-Punkte lassen sich durch ein Referat und eine schriftliche Hausabeit erwerben. Nach derzeitigem Stand wird das Seminar in Präsenz in einem großen Hörsaal durchgeführt, unter Beachtung der geltenden Hygienevorschriften, mit der dort sich bietenden Möglichkeiten, manches am Klavier schnell verdeutlichen zu können.

Zur Vorbereitung empfiehlt es sich sehr, die oben genannten Klavierkonzerte (und gerne auch noch weitere, am besten in chronologischer Folge) mit den Partituren zu studieren und anzuhören. Die Noten sind online leicht zugänglich über die NMA Online (dort schnellster Zugriff durch Eingabe der KV-Nummer):

https://dme.mozarteum.at/nmaonline/

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Gegenstand der Übung ist die kontrapunktische Setzweise, wie sie sich typischerweise in der mehrstimmigen Vokalmusik des 15. und 16. Jahrhunderts ausgeprägt hat. Anhand einschlägiger Repertoirebeispiele verschiedener Komponisten und Gattungen werden in der Übung die stilistischen, formalen, kompositorischen und gattungsspezifischen Merkmale der Epoche erarbeitet. Zusätzlich zu diesem analysierenden Herangehen werden die Studierenden angeleitet, selbst einfache Sätze im Stile der Zeit anzufertigen, mit dem Ziel, am Ende des Semesters einen kurzen vierstimmigen Satz mit Anfangsimitation zu schreiben.
Dieser praktische Anteil der Übung erweitert einen sonst oft überwiegend musikanalytischen Zugriff, erlaubt eine neue, wertschätzende Perspektive auf die Kompositionen der Zeit, aber auch späterer Generationen und schärft gleichzeitig den eigenen analytische Blick nachhaltig.

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Gegenstand der Übung ist die kontrapunktische Setzweise, wie sie sich typischerweise in der mehrstimmigen Vokalmusik des 15. und 16. Jahrhunderts ausgeprägt hat. Anhand einschlägiger Repertoirebeispiele verschiedener Komponisten und Gattungen werden in der Übung die stilistischen, formalen, kompositorischen und gattungsspezifischen Merkmale der Epoche erarbeitet. Zusätzlich zu diesem analysierenden Herangehen werden die Studierenden angeleitet, selbst einfache Sätze im Stile der Zeit anzufertigen, mit dem Ziel, am Ende des Semesters einen kurzen vierstimmigen Satz mit Anfangsimitation zu schreiben.
Dieser praktische Anteil der Übung erweitert einen sonst oft überwiegend musikanalytischen Zugriff, erlaubt eine neue, wertschätzende Perspektive auf die Kompositionen der Zeit, aber auch späterer Generationen und schärft gleichzeitig den eigenen analytische Blick nachhaltig.

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Dieser Kurs soll grundlegende Einblicke in Theorie und Praxis der Satztechniken des 17. und 18. Jahrhunderts vermitteln. Historisch wird die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts (die Generation von J. S. Bach, Händel, Rameau und Vivaldi), systematisch die Harmonik im Zentrum stehen. Eine erste und wichtige Annäherung an die musikalische Sprache dieser Zeit bildet der Generalbass, der einigen Zeitgenossen sogar als das "vollkommenste Fundament der Music" galt. Wie verhält sich dieses "harmonische Gerüst" zum Reichtum der erklingenden Musik? Und was passiert, wenn die Ziffern fehlen? Sind beliebige harmonische Lösungen möglich oder können wir wahrscheinlichere von unwahrscheinlichen Lösungen unterscheiden? Überlegungen wie diese werden uns begleiten, wenn wir uns dem musikalischen Satz in einem nächsten Schritt nicht von der Bassstimme, sondern von der Melodie her nähern. Besonders an der Gattung der Choral-Harmonisierung soll erprobt werden, wie Generalbassharmonik mit den Forderungen nach vokaler Stimmführung zu vereinbaren ist.

Der Kurs versteht sich als Einführung in einige wichtige Satztechniken v.a. der Barockzeit. Dass ein "handwerkliches", regelgeleitetes Vorgehen hierbei im Vordergrund stehen wird, liegt in der Natur der Sache. Die Gewöhnung an diese elementaren Techniken mag aber dabei helfen, deren kunstvolle Anwendung in der Musik dieser Zeit besser zu verstehen.

Teilnahme-Voraussetzungen:

Die Veranstaltung ist für Hauptfach-Studierende der Musikwissenschaft konzipiert, das Niveau des Kurses baut auf den Einführungs-Veranstaltungen des 1. Semesters auf. (Es versteht sich, dass es immer wieder sinnvoll sein wird, diese Grundlagen zu wiederholen...) Daneben steht der Kurs auch interessierten Nebenfach-Studierenden offen. Wichtigste Voraussetzung ist ein grundlegendes Verständnis von Harmonie und mehrstimmiger Musik, wie es z.B. im Musik-Abitur abgefragt wird. Praktische Erfahrungen am (Tasten-)Instrument sind hilfreich, aber nicht zwingend. Sollten Sie nicht im Hauptfach eingeschrieben sein und sich fragen, ob der Kurs etwas für Sie ist, dürfen Sie mich gerne kontaktieren.

Der Kurs schließt mit einer Klausur ab. Für die erfolgreiche Teilnahme ist es sehr zu empfehlen, die im Lauf des Semesters gestellten Übungs- bzw. Hausaufgaben regelmäßig zu bearbeiten.

Präsenzlehre ja/nein?

Das optimale (=effizienteste) Kursformat ist der Unterricht in Präsenz, ggf. ergänzt durch Online-Angebote. In welchem Umfang der Präsenzunterricht im Sommersemester möglich und verantwortbar sein wird, ist momentan (Stand: 8. Februar) nicht gut abzusehen. Ein wahrscheinliches Szenario besteht darin, dass wir mit einigen Online-Sitzungen (ZOOM, Kursmaterialien auf Moodle) beginnen, um dann im Lauf des Semesters zur Präsenzlehre zurückzukehren (weiterhin begleitet durch Online-Materialien). Genauere Informationen für die ersten Semester-Sitzungen erhalten Sie Anfang April.

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Dieser Kurs soll grundlegende Einblicke in Theorie und Praxis der Satztechniken des 17. und 18. Jahrhunderts vermitteln. Historisch wird die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts (die Generation von J. S. Bach, Händel, Rameau und Vivaldi), systematisch die Harmonik im Zentrum stehen. Eine erste und wichtige Annäherung an die musikalische Sprache dieser Zeit bildet der Generalbass, der einigen Zeitgenossen sogar als das "vollkommenste Fundament der Music" galt. Wie verhält sich dieses "harmonische Gerüst" zum Reichtum der erklingenden Musik? Und was passiert, wenn die Ziffern fehlen? Sind beliebige harmonische Lösungen möglich oder können wir wahrscheinlichere von unwahrscheinlichen Lösungen unterscheiden? Überlegungen wie diese werden uns begleiten, wenn wir uns dem musikalischen Satz in einem nächsten Schritt nicht von der Bassstimme, sondern von der Melodie her nähern. Besonders an der Gattung der Choral-Harmonisierung soll erprobt werden, wie Generalbassharmonik mit den Forderungen nach vokaler Stimmführung zu vereinbaren ist.

Der Kurs versteht sich als Einführung in einige wichtige Satztechniken v.a. der Barockzeit. Dass ein "handwerkliches", regelgeleitetes Vorgehen hierbei im Vordergrund stehen wird, liegt in der Natur der Sache. Die Gewöhnung an diese elementaren Techniken mag aber dabei helfen, deren kunstvolle Anwendung in der Musik dieser Zeit besser zu verstehen.

Teilnahme-Voraussetzungen:

Die Veranstaltung ist für Hauptfach-Studierende der Musikwissenschaft konzipiert, das Niveau des Kurses baut auf den Einführungs-Veranstaltungen des 1. Semesters auf. (Es versteht sich, dass es immer wieder sinnvoll sein wird, diese Grundlagen zu wiederholen...) Daneben steht der Kurs auch interessierten Nebenfach-Studierenden offen. Wichtigste Voraussetzung ist ein grundlegendes Verständnis von Harmonie und mehrstimmiger Musik, wie es z.B. im Musik-Abitur abgefragt wird. Praktische Erfahrungen am (Tasten-)Instrument sind hilfreich, aber nicht zwingend. Sollten Sie nicht im Hauptfach eingeschrieben sein und sich fragen, ob der Kurs etwas für Sie ist, dürfen Sie mich gerne kontaktieren.

Der Kurs schließt mit einer Klausur ab. Für die erfolgreiche Teilnahme ist es sehr zu empfehlen, die im Lauf des Semesters gestellten Übungs- bzw. Hausaufgaben regelmäßig zu bearbeiten.

Präsenzlehre ja/nein?

Das optimale (=effizienteste) Kursformat ist der Unterricht in Präsenz, ggf. ergänzt durch Online-Angebote. In welchem Umfang der Präsenzunterricht im Sommersemester möglich und verantwortbar sein wird, ist momentan (Stand: 8. Februar) nicht gut abzusehen. Ein wahrscheinliches Szenario besteht darin, dass wir mit einigen Online-Sitzungen (ZOOM, Kursmaterialien auf Moodle) beginnen, um dann im Lauf des Semesters zur Präsenzlehre zurückzukehren (weiterhin begleitet durch Online-Materialien). Genauere Informationen für die ersten Semester-Sitzungen erhalten Sie Anfang April.

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Gegenstand der Übung ist die Methodik der musikalischen Anaylse, deren Grundlagen in den Kursen "Grundlagen der Satzlehre", "Instrumentale Formenlehre" und "Vokale Formenlehre" gelegt wurde, und die nun verfeinert und ausgebaut werden soll (ein erfolgreicher Besuch dieser drei Übungen wird daher dringend empfohlen).

Die musikanalytische Blickrichtung auf das sehr unterschiedliche und durchweg anspruchsvolle Repertoire des 18. und 19. Jhs. wird dabei eine zweifache sein: Zum einen erschließen wir uns verschiedene Werke in methodisch unterschiedlichen Einzelanalysen in einem nahezu chronologischen Vorgehen. Zum anderen wird es auch immer um übergeordnete Themenfelder wie z.B. "Thematische Arbeit", "Leitmotivik", "Form als Anker oder Einschränkung?" oder "Tonalität: Grundlagen, Auflösung, Alternativen" gehen, die als kompositorische Herausforderungen durch die Zeit hinweg ganz verschiedene Lösungsansätze provozierten.

Da diese übergeordneten Fragestellungen auch für die andere Übung des Moduls zu den "Satz- und Kompositionstechniken ab 1900" relevant sind, empfiehlt sich nachdrücklich die Belegung beider Übungen des Moduls und zusätzlich ein regelmäßiger Besuch des Tutoriums!

 

Die Übung ist als Online-Kurs mit synchronen und asynchronen Einheiten angelegt. Die Sitzungen finden via Zoom statt, die Inhalte werden vollständig auf der Lernplattform www.moodle.lmu.de organisiert. Den Einschreibeschlüssel für den Moodle-Kurs erhalten Sie nach erfolgreicher LSF-Anmeldung.

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Unterrichtsformat

Diese Veranstaltung findet nach Möglichkeit IN PRÄSENZ statt.

Empfohlene Voraussetzungen

Erfolgreiche Teilnahme an den Kursen "Grundlagen der Satzlehre, Instrumentale Formenlehre und Vokale Formenlehre.

Empfohlene weitere Veranstaltungen

Diese Übung baut auf und knüpft an die am Freitag stattfindende Übung Satz- und Kompositionstechniken des 18. und 19. Jahrhunderts. Der Besuch sowohl dieser Übung als auch das beide Veranstaltungen abdeckende Tutorium wird dringend angeraten.

Kommentar

Methoden zur Analyse ausgewählter repräsentativer Werke des 20. Jahrhunderts.


Bild: IPS

Hallo liebe Musikbegeisterte!
Das Collegium MuWicum – (vormals) Orchester – heuer Instrumentalensemble startet (hoffentlich) nach Plan am 12.04.2021.
Unter diesen aktuellen, sehr speziellen "Vorzeichen" wird es – wie auch im WS – nochmal einen gesonderten Startschuss geben.
Die Veranstaltung wird naturgemäß entweder in Präsenz oder gar nicht stattfinden, es sei denn, wir finden einen kreativen Online-Ersatz.
Wir werden vorraussichtlich wieder von 18-20 Uhr proben, allerdings sehr wahrscheinlich nicht am 12. & 19.5. An diesen Tagen proben wir entweder später oder verteilen die Zeiten auf die darauffolgenden Wochen. Dazu melde ich mich nochmal.
Freue mich auf rege Teilnahme. sorridente
Derweil alles Gute, einen guten Start und bleibt gesund!
Herzliche Grüße
Euer
Markus

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Liebe Sängerinnen und Sänger,
wie allgemein bekannt, war das Wintersemester 2020/21 vom Ablauf her besonders. Trotz der Umstände war es aber möglich, erfolgreiche Proben in Präsenz abzuhalten. Im Raum B201 verteilten sich die 30 Sänger auf die gesamte Fläche. Aufgrund der großen Distanz zu den Nachbarn und Stimmkollegen war jeder sehr gefordert. Der Raum konnte aber mit Chorklang erfüllt werden und es kam zu schönen musikalischen Momenten und Erlebnissen.
Ich freue mich schon sehr, auch im Sommersemester wieder mit Euch und Euren schönen Stimmen zusammen Musik machen zu dürfen.

Herzlichst
Benjamin Graf


Bildquelle: Copyright des Instituts für Musikwissenschaft, LMU

Der Kulturbetrieb eröffnet Musik- und Theaterwissenschaftlern durch den rasanten kulturellen Wandel und die ständige Weiterentwicklung der regionalen, nationalen wie internationalen Musik- und Kulturszene ein großes Arbeits- und Betätigungsfeld, wie beispielsweise bei Agenturen, Konzertdirektionen, Konzertveranstalter, Plattenfirmen, Rundfunkanstalten, Marketing-, Kommunikations- und PR-Firmen, Verwertungsgesellschaften oder Verlagen. Gleichzeitig wirft dieser Wandel ständig neue Fragen auf sowie die Notwendigkeit Geschäftsabläufe zu verändern und anzupassen, um das kulturelle Interesse aufrecht zu erhalten und die kulturelle Weiterentwicklung sicherzustellen. Dabei agieren die Akteure aus ganz unterschiedlichen persönlichen oder politischen Beweggründen.


Eine ganz neue und unerwartete Herausforderung für Kulturbetriebe und Kulturschaffende ist die seit 2020 anhaltende Corona Krise mit bis heute unabsehbaren künstlerischen wie wirtschaftlichen Folgen. Gemeinsam werden aktuelle Probleme erörtert und soweit im Rahmen der Übung möglich, Lösungsansätze erarbeitet.


Ziel der Übung "Einführung in das Musikmanagement" ist es, einen Überblick über die verschiedenen Branchen zu gewinnen und deren komplexe Vernetzung zu analysieren. Stichpunktartig werden die Aufgaben und Interessen der Branchen untersucht, verglichen und deren historische Entwicklung aufgezeigt. Weitere Themenschwerpunkte sind die Beleuchtung der Medienlandschaft, aber auch Fragen der Vertragsgestaltung, Budgetkontrolle und Programmgestaltung. Dabei soll die Diskussion über Vor- und Nachteile moderner Managementstrukturen nicht zu kurz kommen.

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Prozesse der Digitalisierung prägen gegenwärtig nicht nur die künstlerische Produktion von Musik, sondern beeinflussen auch Vorgänge der Audition sowie den wissenschaftlichen Umgang mit musikalischen Daten. Der Bedeutungsvielfalt des „Musikalisch-Digitalen“ scheinen dabei keine Grenzen gesetzt zu sein. Unter diesem Label firmieren in der Welt der zeitgenössischen Musik disparate Produktionstechniken, unterschiedliche Konzepte von musikalischer Aufführung und verschiedene Technologien von komputationeller musikwissenschaftlicher Analyse. Welche Auswirkungen solch raumgreifende digitale Revolution auf den Begriff von ‚Musik‘ selbst hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen. Vielerorts wird im Sinne einer Applied Science mit digital-gestützten Techniken experimentiert, selten jedoch werden die Anwendungen umfassend geisteswissenschaftlich reflektiert. Die Vorlesung zum Thema „Digitale Musikkulturen“ unternimmt diesen Versuch mithilfe musikhistorischer, ästhetischer, soziologischer, medientheoretischer und philosophischer Fragestellungen. Reflektiert wird, wie sich das „musicking“ in digitalen Räumen verändert. Wie wandeln sich die soziologischen und ästhetischen Gehalte von Musikaufführungen durch die Digitalisierung? Welchen Transformationen sind Praxis und Idee von kompositorischer Kreativität und Autorschaft im digitalen Dispositiv unterworfen? Wie geht Musikwissenschaft und insbesondere Musiktheorie mit den neuen digitalen Wissensformen um? Wie sieht eine Musikphilosophie im Zeitalter des Digitalen aus?

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Kompositionen aus der Musikgeschichte schlagen manchmal unabsehbare Wege ein: sie werden bearbeitet und dabei in eine andere Zeit und andere Ästhetik transferiert. Nicht nur die Techniken des Komponierens haben sich unterdessen verändert, sondern auch die Rezipient*innen der Musik. Die bearbeiteten Kompositionen scheinen aus einer alten Zeit heraus- und in eine neue Zeit hineingefallen. Sie werden zu Medien, die Zeiten miteinander vermitteln. Das Prinzip der kompositorischen Bearbeitung, das für die moderne europäisch-amerikanische Musikgeschichte wesentlich ist, steht im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung. Heterogene Beispiele von Musik klären uns dabei über die musikgeschichtliche Relevanz des kulturtheoretischen Modells des 'Palimpsests' auf. Analog der mittelalterlichen Praxis des Überschreibens von Pergamentrollen, die antike Texte überliefern, übermalen und überschreiben kompositorische Bearbeitungen die Erzeugnisse anderer Verfasser*innen.

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