In dieser Übung beschäftigen wir uns mit verschiedenen soziologischen Perspektiven auf Mutterschaft. Zum einen werden historische Perspektiven eingenommen: Wie hat sich das Konzept Mutterschaft in der Geschichte verändert? Welche Rolle spielt dabei der »Muttermythos« und das normative Muster der »Mutterliebe«? Welche Bilder von Mutterschaft finden wir in der Geschichte? Zum anderen werden wir das Konzept Mutterschaft vor dem Hintergrund verschiedener theoretischer Ansätze beleuchten. Dabei interessieren uns Fragen wie: Wie wirken Naturalisierungen und Ontologisierungen von Differenzkategorien hinsichtlich Mutterschaft, besonders vor dem Hintergrund der Kategorie »Geschlecht«? In welchem Zusammenhang stehen Subjektivierungsprozesse und das Konzept Mutterschaft? Und schließlich werden wir uns empirischen Arbeiten widmen, die - vor dem Hintergrund der besprochenen historischen und theoretischen Perspektiven – aktuelle soziologische Fragestellungen zum Thema Mutterschaft bearbeiten.

In dieser Übung zur Anwendung qualitativer Methoden werden wir die Forschungsperspektive der Wissenssoziologischen Diskursanalyse (WDA) im thematischen Kontext der Covid-19-Pandemie kennenlernen. Dazu lesen wir einschlägige methodologische und thematische Literatur und lernen die Grundbegriffe der WDA kennen. Parallel dazu entwickeln wir gemeinsam geeignete (wissens-)soziologische Fragestellungen im Kontext der Covid-19-Pandemie. Davon ausgehend werden die Teilnehmenden eigene (kleine) Projektarbeiten entwickeln und Daten sammeln. Wir lernen Strategien zur Datensammlung und -auswertung kennen und arbeiten dann in gemeinsamen Materialwerkstätten an den Projekten. 


In der Vorlesung werden empirische Befunde aus den Themenfeldern Familie, Arbeitsmarkt und Bildung aufgegriffen und die theoretischen Zugänge der Soziologie und Ökonomie zu denselben diskutiert. Ziel ist, ein vertieftes Verständnis der Teilnehmenden für die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der disziplinären Perspektiven zu entwickeln und diese in Bezug zu aktuellen überwiegend quantitativ - empirischen Befunden zu setzen. Wesentliche querschnittliche Analyseperspektiven sind Geschlecht, Region und die Rolle von Institutionen.

Gesundheit ist ein zentraler Wert moderner Gesellschaften. Woher aber wissen wir, was gesund ist und krank macht? Und was hat das mit sozialer Ordnung zu tun? In der Lehrveranstaltung erarbeiten wir einen Überblick über die facettenreichen soziologischen Perspektiven auf das Themenfeld Gesundheit und Krankheit. Den Ausgangspunkt liefert eine kritische Reflektion rein biomedizinischer Erklärungsmodelle. Dabei interessiert einerseits deren Erweiterung um gesellschaftliche Faktoren, wie etwa Einflüsse von sozialer Ungleichheit. Andererseits wird sichtbar, dass Definitionen von Gesundheit und Krankheit historisch wandelbar, umstritten und eingebettet in spezifische Wissensstrukturen und Machtverhältnisse sind. Vor diesem Hintergrund widmen wir uns außerdem der Organisation des deutschen Gesundheitssystems. Die Covid-19-Pandemie wird uns zu vielen Aspekten passendes Anschauungsmaterial liefern; die Lehrveranstaltung beschränkt sich aber ausdrücklich nicht auf diese Thematik. 


In the course of recent decades, radical right politics increasingly shifted from the margins to the mainstream of the political process and continues to constitute a major challenge to liberal democracies in both ‘West’ and ‘East’. This seminar will explore and analyse PRR politics from a Europe-wide perspective. The seminar at the same time aims to provide the students with the conceptual and analytical toolkit of political sociology that can be applied to explore multiple dimensions of political agency in the political process. The seminar will begin by conceptualizing radical right politics in the contexts of its socio-political emergence. We will also discuss different demand- and supply-side mechanisms behind the rise and normalization of radical right politics. Finally, the seminar will explore the patterns, dynamics and consequences of PRR impact on societies and liberal democracies across Europe.

Literature

Bohman A (2011) Articulated antipathies. Political influence on anti-immigrant attitudes. International Journal of Comparative Sociology 52(6): 457–477.

Mudde, C. (2010) ‘The Populist Radical Right: A Pathological Normalcy’, West European Politics 33(6): 1167–86.

Pytlas, B. (2018) ‘Radical right politics in East and West: Distinctive yet equivalent’, Sociology Compass 12(11): 1-15, doi:10.1111/soc4.12632.

Rydgren, J. (2007) ‘The Sociology of the Radical Right’, Annual Review of Sociology 33: 341–62.

Der Aufstieg und die zunehmende Normalisierung rechtsradikaler Politik bleiben eine kontinuierliche Herausforderung für die Demokratie sowohl in „West-“ als auch in „Osteuropa“. Ziel dieses Seminars ist, diese Problematik aus einer vergleichenden, europaweiten Perspektive zu untersuchen. Gleichzeitig zielt das Seminar darauf, Studierenden die theoretischen und analytischen Werkzeuge politischer Soziologie zur Analyse rechtsradikaler Politik zu vermitteln. Zunächst wird Rechtsradikalismus im Hinblick auf seine soziopolitischen Entwicklungen konzeptualisiert. Darauffolgend werden einschlägige Erklärungsansätze hinter Normalisierungsprozessen und dem Aufstieg rechtsradikaler Politik besprochen. Schließlich widmen wir uns der Auswirkung rechtsradikaler Politik auf Gesellschaften und Demokratie in Europa.

Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.

Literatur

Bohman A (2011) Articulated antipathies. Political influence on anti-immigrant attitudes. International Journal of Comparative Sociology 52(6): 457–477.

Mudde, C. (2010) ‘The Populist Radical Right: A Pathological Normalcy’, West European Politics 33(6): 1167–86.

Pytlas, B. (2018) ‘Radical right politics in East and West: Distinctive yet equivalent’, Sociology Compass 12(11): 1-15.

Rydgren, J. (2007) ‘The Sociology of the Radical Right’, Annual Review of Sociology 33: 341–62.

Die Übung setzt sich zunächst mit Klassikern des Wirtschaftsdenkens und zentralen Grundbegriffen der Wirtschaftssoziologie auseinander.

Anschließend werden sozialgeschichtliche Entwicklungslinien nachgezeichnet und die soziale Strukturierung des Wirtschaftslebens untersucht.

Der letzte Teil beschäftigt sich mit formalen Modellierungen wirtschaftlicher Zusammenhänge, wobei insbesondere theoretische Grundlagen und empirische Befunde der Rational-Choice-Soziologie in Augenschein genommen werden.

Die Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens durch die Corona-Pandemie beeinflussen auch die Qualitative Sozialforschung, die häufig mit kontaktgebundenen Erhebungsmethoden einhergeht. In der Übung wird den Studierenden die Möglichkeit gegeben, eine qualitative Erhebungsmethode „auf Distanz“ zu erproben: das Online-Leitfadeninterview. In Gruppenarbeit entwickeln die Studierenden eine Forschungsfrage zum Thema „Studieren in der Corona-Pandemie“ und erstellen darauf aufbauend einen Leitfaden. Sie planen die Erhebungssituation und führen selbstständig ein Online-Leitfadeninterview durch, das im Anschluss transkribiert wird.

Was wird erwartet in dieser Übung?

  • Entwicklung einer Fragestellung zum Thema „Studieren in der Corona-Pandemie“
  • Planung, Durchführung und Transkription von Leitfadeninterviews
  • Erstellen eines Forschungsberichts

Prüfungsleistung: Die Prüfungsleistung wird in Form einer Hausarbeit (ca. 30.000 Zeichen pro Person) erhoben. Näheres erfahren Sie in den Sitzungen.