Organisation und Gesellschaft sind zwar in der Soziologie zentrale Begriffe, an die eine reiche Theorie- und Forschungstradition anknüpft, allerdings ist deren Verhältnis nicht ausreichend geklärt. Es ist oft so, dass in bestimmten Gesellschaftstheorien entweder nur andeutungsweise auf die Relevanz von Organisationen hingewiesen wird oder lediglich auf die zwingenden, dysfunktionalen Effekte, die Organisationen für individuelle Lebensverläufe bedeuten können. In der Organisationstheorie wiederum wird Gesellschaft entweder nur als Quelle für Unsicherheit konzipiert, mit der umgegangen werden muss, oder Gesellschaft wird direkt zur Organisationsgesellschaft, in der nur Organisationen die maßgebliche Ordnungsebene für die Gestaltung der Gesellschaft sind. In diesem Seminar wollen wir gesellschaftheoretische Texte auf ihre Konzeption von Organisationen untersuchen und organisationstheoretische Texte auf ihre Gesellschaftsentwürfe. Ziel ist es, ein fundiertes Verständnis der Beziehung von Gesellschaft und Organisation zu erarbeiten, um so blinde Flecke in der soziologischen Reflexion über gesellschaftliche Entwicklungen und Gestaltungsmöglichkeiten sichtbar zu machen. Ein Interesse an intensiver Textarbeit sollte daher deutlich vorhanden sein.
- Enseignant: Victoria Schwarz-von Groddeck
- Enseignant: Olaf Tietje
- Enseignant: Gina Atzeni
- Enseignant: Stefan May
- Enseignant: Ariane Bertogg
- Enseignant: Florian Gratzl
- Enseignant: Daniel Danzl
- Enseignant: Alexander Robinson
- Enseignant: Paula-Irene Villa