Verschwörungserzählungen gewinnen an Popularität. Das suggeriert der Diskurs in den Medien und der politischen Öffentlichkeit. In der Forschung wird dagegen kontrovers diskutiert, ob heute tatsächlich mehr Menschen als früher an Verschwörungserzählungen glauben oder nicht. Verschwörungserzählungen sind eine Gefahr für die Demokratie, weil sie häufig ideologische Überschneidungen zu antisemitischen, rassistischen und rechtsextremen Narrativen aufweisen und mittels eines vereinfachten Weltbildes Hass schüren. Dass Verschwörungsdenken ein strukturelles Problem ist, das in verschiedenen politischen Milieus vorkommen kann, offenbarten nicht zuletzt die mit der Corona-Pandemie verbundenen gesellschaftlichen Entwicklungen. Seitdem gibt es immer mehr Bildungsangebote, die sich dem Thema widmen. Auch in der Schule wird die Frage, wie man Verschwörungserzählungen begegnen kann, relevanter. Im Seminar soll das Feld aus der Perspektive kritischer politischer Bildung betrachtet werden. Eine Einführung in die Geschichte und Gegenwart des Verschwörungsdenkens sowie interdisziplinäre Erklärungsansätze und Grundbegriffe bilden hierfür die Ausgangspunkte. Anschließend werden die Herausforderungen im Umgang mit Verschwörungserzählungen für die schulische politische Bildung diskutiert. Darüber hinaus sollen didaktische Konzepte und Bildungsmaterialien zum Thema im Seminar vorgestellt, ausprobiert und gemeinsam hinsichtlich ihrer Befähigung zur kritischen Auseinandersetzung mit Verschwörungserzählungen evaluiert werden.