Seit jeher wurden in den Bauten, die u.a. der Ausübung der Repräsentationsaufgaben dienten, Prunkräume angelegt. Die Aufgabe eines mit raren Marmoren bekleideten Tablinums der Spätantike, eines mit den Wandmalereien und kostbaren Tapisserien geschmückten mittelalterlichen Burggemachs oder eines Studiolo des Renaissancepalastes, war es durch die jeweils angemessene Repräsentationsstrategien, die Form und das Programm, die politische, konfessionelle, intellektuelle oder/und ästhetischen Positionierung des Stifters zum Ausdruck zu bringen. Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden zunächst Haupttypen und Entwicklungslinien der Prunkräume seit der Antike bis in die Frühe Neuzeit (mit einem besonderen Schwerpunkt in der Renaissance) thematisiert, um sich dann exemplarisch ausgewählten  Räumen vertieft zu widmen.

Das Seminar soll in die Architekturgeschichte des Barock einführen und gleichzeitig den Umgang mit den überlieferten Bauten in der heutigen Zeit in den Blick nehmen (z.B. Betrieb eines Schlossmuseums, Fragen der Denkmalpflege, aber auch ältere und neuere Narrative über die Barockepoche). Angesichts der Herausforderung der digitalen Lehre zu Zeiten der Coronakrise erscheint ein solches generelles Thema besser geeignet als die ursprünglich angekündigte Veranstaltung zum Thema "Architekten als Quereinsteiger". Hier wäre intensive Bibliotheksarbeit notwendig gewesen, die zur Zeit nicht möglich ist.

Zur Geschichte der Barockarchitektur kann eine zusammenhängende Veröffentlichung zu Grunde gelegt werden, die der Dozent als noch relativ junger Assistent im Jahre 2003 veröffentlicht hat. Eine digitale Version wird als PDF zur Verfügung stehen. Das Werk soll nicht nur Stoff bieten und eine erste Grobgliederung abgeben, sondern kann auch in seinem Ansatz diskutiert und kritisiert werden. Hier können Prinzipien des Inverted Classroom (https://de.wikipedia.org/wiki/Umgedrehter_Unterricht ) aufgegriffen werden. Es werden nicht die üblichen längeren Referate angestrebt, sondern Diskussionen im größeren und kleineren Rahmen.

Der aktuelle Aspekt kommt nicht nur im Medium einer etwa 17 Jahre alten Buchpublikation und ihres Narrativ zu Sprache (und weiteren Texten), sondern z.B. auch in der Beschäftigung von anderen medialen Darstellung des Themas, z.B. in Gestalt von 3D-Modellen, aber auch in der Diskussion über einschlägige Wikipediaartikel und Dokumentarfilme. Bilddatenbanken werden angesprochen und besucht. Externe Expertinnen und Experten sollen per ZOOM-Meeting zu Themen der Denkmalpflege und Präsentation von Barockbauten in der Öffentlichkeit hinzugezogen werden. Insgesamt wird sich das Seminar den außergewöhnlichen Umständen so weit wie möglich dynamisch anpassen.

Unser Blick auf die Natur ist geprägt von politischen, philosophischen und ökologischen Ideen und Konzepten. In historischer Perspektive untersuchen wir im Seminar, welche Idealbilder von Natur sich in der Gestaltung der Landschaftsgärten des 18. Jahrhunderts niederschlugen. An Beispielen aus England und Deutschland gibt der Kurs einen ersten Überblick über die künstlerischen Mittel der Gartengestaltung (Wege, Bepflanzung, Kleinarchitekturen).


Die Veranstaltung möchte auf die Suche gehen nach Bildern und Objekten in Kunst- und Kulturgeschichte gehen, mit denen die Menschen großen Epidemien und Bedrohungen durch Krankheiten begegnet sind. Ziel der Veranstaltung ist es, solche Werke zu sammeln, zu ordnen und - falls das gelingt - in einer Online-Präsentation/Ausstellung zu zeigen.

Wir arbeiten gemeinsam in moodle und treffen uns in Video-Online-Konferenzen zum Veranstaltungstermin.

Das Kursbild zeigt übrigens einen sogenannten Rattenkönig, eine selten anzutreffende Konstellation von Ratten, deren Schwänze ineinander verknoten waren. Man hielt sie für ein böses Omen, das Krankheitsausbrüche ankündigen konnte. Das in Nürnberg aufbewahrte Flugblatt aus dem 17. Jahrhundert zeigt einen solchen Fund aus Strassburg.

Denkmäler, errichtet zur vergegenwärtigenden und sinnstiftenden kollektiven Erinnerung an historische Ereignisse oder Personen, haben stets Konjunktion. Das zeigt sich auch in München, wo laufend die unterschiedlichsten Projekte vorgestellt und öffentlich diskutiert werden, seien es die Pläne, ein Denkmal für Ludwig II. auf der Corneliusbrücke wiedererstehen zu lassen, (https://www.ludwig-denkmal.de/), das populäre Projekt, den beliebten Regisseur Helmut Dietl an der Münchener Freiheit zu verewigen (https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.an-der-muenchner-freiheit-das-denkmal-fuer-helmut-dietl-kommt.2e56aa64-6ed4-43e4-88b7-84ecd00ffc04.html) oder eine Installation mit Blick auf die Literatenfamilie Mann (https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Kulturreferat/Stadtgeschichte/Familie-Mann-Denkmal.html). Wie lange und widerständig der Weg zur Erinnerung sein kann, zeigt dagegen wohl am besten die Münchener Variante der Stolpersteine (https://www.sueddeutsche.de/muenchen/stolpersteine-muenchen-verlegung-1.4188023) mag.
Allen Beispielen ist gemein, dass ihre Projekte einem Deutungsrahmen unterworfen sind, der von unterschiedlichen Interessengruppen bestimmt sein oder sich im geschichtlichen Verlauf wandeln kann. Insofern sind Denk- und Mahnmale stets auch Ausdruck des historischen, politischen oder sozialen Denkens einer Zeit.

Ursprünglich wollte die Veranstaltung Monumente im Münchener Stadtraum erkunden. Da das nun nicht möglich ist, werden wir uns etwas allgemeiner mit den Ideen und Realisationen von Denk- und Mahnmälern befassen und bedeutenden Beispielen hierzulande nachspüren.

Die Veranstaltung beginnt mit Online-Meetings, wird aber auch durch einen Moodle-Kurs begleitet, in dem wir gemeinsam lesen und uns austauschen können. Und vielleicht ergibt sich im Sommer noch die Möglichkeit, doch noch die Stadt zu erkunden und den Kurs bei einem Kaffee in der OMGraf-Denkmalinstallation im OskarMaria des Münchener Literaturhauses zu beschließen...

Die Veranstaltung möchte bekannte und bedeutende Quellentexte zur Kunst vom 15. bis ins frühe 20. Jahrhundert lesen, analysieren und besprechen.

Wir arbeiten mit einem Dateidenepot sowie einem Austauschforum auf moodle und sehen uns dann per zoom zur Seminarzeit im Online-Meeting.


Zur Geschichte eines Antogonismus in Kunst und Populärkultur

Grafische Kunstwerke gehören, teils in großer Anzahl, seit Jahren zum Bestand kunsthistorischer Institute sowie staatlicher und privater Sammlungen. Am Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität beispielsweise wird seit Anfang des 19. Jahrhunderts eine Sammlung druckgrafischer Blätter aufbewahrt. Über 3200 Blätter finden sich dort gegenwärtig und werden regelmäßig in Lehre und Forschung eingesetzt.

Im Rahmen der Übung werden die Studierenden sich mit verschiedenen Sammlungen, Nachschlagewerken und vor allem digitalen Tools vertraut machen. Anhand von online zugänglichen Materialien werden zentrale Elemente der Identität grafischer Blätter bearbeitet, indem Nachschlagewerke, Leitlinien und ausgewählte Texte besprochen, Datenbanken verglichen und anhand dieser, Merkmale der Konstitution von Blättern und Sammlungen nachgespürt werden.

Bildquelle: Cover, Salon du dessin 2010. Palais de la Bourse Paris. 
(https://www.salondudessin.com/fr/publications/affiches/#; zuletzt abgerufen am 17.4.2020)