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Die aktuelle (betriebliche) Arbeits- und Lernwelt verändert sich mit zunehmender Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung einer Gesellschaft. In der Ausbildung ist ein reproduzierbarer Wissensaufbau nicht mehr zwingend notwendig, da die modernen Informationstechnologien das Wissen „an sich“ schnell zur Verfügung stellen und neue Formen und Strategien von Lernen notwendig machen. Selbstorganisation und die Kompetenz zum kollaborativen Arbeiten und Lernen wird heute von den Arbeitgeber_innen gefordert. Detaillierte Vorgaben und ständige Kontrolle verlieren dahingegen an Bedeutung. Sachverhalte, Eigenschaften, Relationen, Prozesse und Entwicklungen müssen abgeschätzt und verglichen werden. Die (zukünftigen) Arbeitnehmer_innen müssen hierfür selbstorganisiert und kreativ handeln (Erpenbeck/Sauter 2015). Diese Handlungsfähigkeit erfordert in hohem Maße auch den Aufbau von Gender- & Diversitykompetenzen.
„Genderkompetenz“ avanciert ebenso wie „Diversitykompetenz“ zu zentralen Schlüsselqualifikationen in der Arbeitswelt, die in heterogenen Arbeitsgemeinschaften und transkulturellen Organisationskulturen unabdingbar geworden sind.
Der wissenschaftliche Ausgangspunkt des Moduls „Diversity“ geht von der wissenschaftstheoretischen Annahme aus, dass „Gender“ als universale Kategorie durch die Ordnung der Geschlechter eine der grundlegenden gesellschaftlichen Organisationsformen darstellt. „Gender“ ist zugleich aber auch weiteren Diversitätskriterien ausgesetzt – demzufolge markiert „Diversity“ einen handlungsorientierten integrativen Ansatz von Anwendungsbezügen. Die inhaltliche Zielrichtung liegt in der Vermittlung einer Diversity-Perspektive als erkenntnisleitender Blickweise auf gesellschaftliche Praxen in Vergangenheit und Gegenwart bzw. bei deren theoretischer und empirischer wissenschaftlicher Analyse.