- Docente: Laura Castelli
- Docente: Mareike Hauer
- Docente: Mareike Hauer
- Docente: Mareike Hauer
Jede und jeder von uns will tagtäglich dieses und jenes oder vielleicht
auch nicht: Wir wollen beispielsweise lieber ein gutes Buch lesen als
das dreckstarrende Geschirr abwaschen. Doch was meinen wir eigentlich,
wenn wir sagen, dass wir etwas wollen oder nicht wollen? Was genau ist
der Wille? Ist der Wille frei und tun wir nur Dinge, die wir wollen,
oder können wir auch gegen unseren Willen handeln? In seiner Vorlesung
über das Willentliche und das Unwillentliche hat sich der
frühneuzeitliche Theologe Francisco Suárez (1548-1617) eingehend mit
diesen und anderen Fragen beschäftigt. Ausgehend von philosophischen
Willenstheorien aus der (Spät-)Antike und dem Mittelalter entwickelt er
eine eigene Konzeption des Willens, die auch heute noch eine gründliche
Lektüre lohnt - vorausgesetzt, Sie wollen das wirklich.
- Dozent: Anselm Oelze
Haben Tiere einen Geist? Aus alltäglicher Sicht liegt es nahe, diese
Frage zu bejahen. Schließlich erkennen Hunde ihre Halter, fliehen
Gazellen aus Angst vor Geparden oder maunzen Katzen, weil sie Futter
wollen. Sie scheinen also über geistige Zustände und Fähigkeiten – über
Kognition, Emotion und Volition – zu verfügen. Ein Blick in die
Philosophiegeschichte zeigt jedoch, dass diese Zuschreibung nicht
unumstritten ist. Im Seminar werden wir uns vor allem mit den Positionen
mittelalterlicher Denker (z.B. Thomas von Aquin, Albertus Magnus, Roger
Bacon oder Duns Scotus) beschäftigen. Ihre Ansichten sind deshalb
besonders interessant und aufschlussreich, weil sie nur Menschen einen
Geist im strengen Sinne zuschreiben. Andererseits versuchen sie,
überzeugende Erklärungen für tierisches Verhalten mit Rekurs auf
Kognition, Emotion und Volition zu geben. Eine Auseinandersetzung mit
ihren Positionen kann uns also helfen, die Geschichte dieser Debatte
besser zu verstehen und zugleich über unsere eigenen Antworten auf die
Frage nach dem Geist der Tiere zu reflektieren.
- Dozent: Anselm Oelze