Gegenstand der Vorlesung sind aktuelle Entwicklungen und Beobachtungen, deren theoretische Herleitung und methodische Untersuchung sowie Forschungsbefunde zum Thema Wissenschaftskommunikation. Neben einer grundständigen Einführung in den Gegenstandsbereich werden die Kommunikation von Wissenschaftler*innen, strategische Wissenschaftskommunikation und Wissenschafts-PR, Wissenschaftsjournalismus sowie Rezeption und Wirkung von Wissenschaftskommunikation beleuchtet. Darüber hinaus werden mehrere Querschnittsthemen vorgestellt, u.a. Evidenz- und Risikokommunikation, Medizin- und Gesundheitskommunikation, Verschwörungstheorien, Evaluation von Wissenschaftskommunikation, Vertrauen in die Wissenschaft und Umwelt- und Klimakommunikation.

Beschreibung. Wir leben in einer sich ständig verändernden Welt. Übergreifende Dynamiken wie die Globalisierung, das gestiegene Bewusstsein für Fragen der Nachhaltigkeit und Diversität, aktuelle Krisen und natürlich die fortschreitende digitale Transformation bilden den Hintergrund, vor dem Innovationen in Technik und Medien entstehen, erlöschen, sich durchsetzen oder verändern. Innovationen wiederum prägenunter anderemwie wir kommunizieren (und mit wem), wie wir uns verlieben und wie wir heute (und vielleicht auch morgen) lernen, arbeiten und uns unterhalten lassen.

In dieser Vorlesung betrachten wir verschiedene Schlüsselinnovationen in der Mensch-Technik-Interaktion, der zwischenmenschlichen Kommunikation und innerhalb verschiedener Medientypen, um (1) Prozesse der Medieninnovation und des Medienwandels zu verstehen, (2) zu beleuchten, wie Innovationen entstehen (können) und (3) aktuellen Trends in Bereichen wie Robotik, Chat Bots und künstlicher Intelligenz, Social Media, Instant Messenger, in (audio-)visueller Kommunikation und Virtual Reality nachzuspüren. 

Voraussetzungen. Die Vorlesung ist im Wahlpflichtmodul (WP) 15―aktuelle Themen der Kommunikationswissenschaft―angesiedelt. Aus den WPs 6-15 müssen insgesamt fünf WPs gewählt werden. Im dritten Fachsemester soll ein WP, im vierten und fünften Fachsemester sollen jeweils zwei WPs gewählt werden. Entsprechend haben Sie als Studierende die Grundlagenmodule in der Regel bereits abgeschlossen und erste Einblicke in die methodischen und berufspraktischen Seminare gewonnen. Das ist aber keine Voraussetzung im engeren Sinne―relevante theoretische Elemente werden wir auffrischen und ggf. mit neueren Studien ‚updaten‘.

Lernergebnisse. Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls sind Sie in der Lage, (a) Ihr wissenschaftliches Arbeiten und ihre berufliche Praxis auf einen soliden Überblick über grundlegende theoretische und empirische Ansätze zu Innovationen in Medien und Technik zu stützen; (b) offene Forschungsfragen und Gelegenheitsstrukturen für Innovationen zu identifizieren und (c) die Versprechen und (ethischen) Fallstricke von sich verändernden Medienumgebungen in verschiedenen Innovationsbereichen zu diskutieren und dabei aktuelle Entwicklungen in der Gesellschaft zu berücksichtigen.

Methoden. Inputvorträge und aktive Diskussionen. Jede Woche wird zudem ein Video oder ein Podcast als Vorbereitung empfohlen, damit Sie Ihre eigenen Gedanken leichter einbringen können. Die Vorlesungsunterlagen (d.h. Folien, Einstiegs- und Vertiefungsliteratur, Empfehlungen für Videos und Podcasts (als Links) werden (entsprechend Urheberrecht) online zur Verfügung gestellt, so dass Sie die Themen in Ihrem eigenen Tempo wiederholen, auffrischen und neu überdenken können.

Vorlesungssprachen. Deutsch und Englisch.

Wie steht es um die Meinungsfreiheit in Deutschland? Angesichts der verfassungsrechtlichen Garantie des Art. 5 verwundert es, wenn in Befragungen viele Menschen angeben, die Meinungsfreiheit in Deutschland als eingeschränkt wahrzunehmen. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen der Vorlesung u.a. die deutsche Rechtslage zur Meinungsfreiheit und ihren Einschränkungen aufgearbeitet und ein Blick auf die historische und ideengeschichtliche Entwicklung von Meinungs- und Pressefreiheit geworfen. Zudem werden Grenzen der Meinungsfreiheit (Extremismus, Hate Speech), die Debatten um "Political Correctness" und "Cancel Culture" sowie die Rolle Sozialer Netzwerke, journalistischer Medien und politischer Akteure in diesem Kontext reflektiert. Zudem wir die Frage gestellt, aus welchen Quellen sich die Wahrnehmung von Meinungsfreiheit speist und welche Folgen entsprechende Wahrnehmungen haben können. Exkurse beschäftigen sich u.a. mit dem Thema Meinungs- bzw. Wissenschaftsfreiheit an Universitäten.