Die Kunst- und Wunderkammern der Renaissance stellen eine der frühesten Formen des Sammelns im – zumeist höfisch-adligem – Kontext dar. Sie waren getragen von einem enzyklopädischen Sammlungsanspruch, in dem die Dinge der Natur und die der Kunst keine trennende Unterscheidung kannten. Diese Form des Sammelns wird an der Wende zum 18. Jahrhundert abgelöst von der Institution des Museums, was einher ging mit dem Entstehen einer neuen bürgerlichen Öffentlichkeit. Die Lehrveranstaltung wird anhand von beispielhaften Sammlungen und Museen in die Geschichte der unterschiedlichen Sammlungstypen wie in die Geschichte des Museums und seiner Ausdifferenzierung in der Moderne einführen. München und seine Museumsgründungen – wie auch die Veränderungen und Herausforderungen der Museumslandschaft – werden in da Seminar eingebunden.  


Einführende Literatur (zur Vorbereitung empfohlen): 

Kemp, Wolfgang: Kunst wird gesammelt; Kunst kommt ins Museum, in: Busch, Werner (Hg.): Funkkolleg Kunst. Eine Geschichte der Kunst im Wandel ihrer Funktionen, Bd. 1, München/Zürich 1987, 185-205; 205-230; Stationen der Moderne. Die bedeutenden Kunstausstellungen des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Ausstellungskatalog Martin Gropius Bau Berlin 1989, Berlin 1988; Huber, Hans-Dieter; Locher, Hubert; Schulte, Karin (Hg.): Kunst des Ausstellens. Beiträge, Statements, Diskussionen, Ostfildern-Ruit 2002; Marx, Barbara/ Rehberg, K.-S. (Hg.): Sammeln als Institution: Von der fürstlichen Wunderkammer zum Mäzenatentum des Staates, 2006; Savoy, Bénédicte (Hg.): Tempel der Kunst. Die Entstehung des öffentlichen Museums in Deutschland 1701 – 1815, Mainz 2006.