Die Blütezeit der persischen Buchkunst vom 14. bis ins 17. Jahrhundert, als luxuriöse Handschriften häufig mit farbigen Malereien illustriert wurden, bildet das Thema dieser Vorlesung. Auf der Forschung etwa eines Jahrhunderts aufbauend, werden diese Bilder, ihre Kompositionen, Stile und Motive analysiert. Jedoch werden wir uns über die Illustrationen hinaus auch mit textuellen Inhalten, Seitengestaltungen und den Formen und Funktionen der (nicht-illustrierenden) Illumination befassen. Fragen, auf die in der Vorlesung eingegangen wird, beinhalten: Für wen wurden die Handschriften hergestellt? Wie waren Buchwerkstätten organisiert? Welche Anregungen wurden aufgenommen? Wie sind Text und Bild aufeinander bezogen? Wie wurden Handschriften rezipiert und verändert?

Diese Vorlesung setzt keine Vorkenntnisse in der Islamischen Kunstgeschichte voraus, sondern bietet vielmehr eine Einführung in eine nicht-europäischen Bilderwelt, die auch von ostasiatischer und europäischer Kunst inspiriert wurde. Für fortgeschritten Bachelor- und für Masterstudierende gibt es die Möglichkeit, das angeeignete Wissen im parallel angebotenen Hauptseminar ‚Ansätze zu persischer Malerei und Buchkunst‘ (09402) zu vertiefen.