In der jüdischen Geschichte ist das Jahr 1492 nicht nur mit der Entdeckung Amerikas verbunden, sondern vor allem mit dem „Alhambra-Edikt“. Weit über hunderttausend spanische Juden, die sich nicht taufen lassen wollten, wurden von der Iberischen Halbinsel (hebräisch „Sefarad“) vertrieben. Die Flüchtlinge zog es zu großen Teilen ins benachbarte Portugal, aber auch in verschiedene Städte des Osmanischen Reiches. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte bildete sich eine globale sefardische Diaspora zwischen West- und Südeuropa, Nordafrika, dem Nahen Osten und der Neuen Welt heraus, die durch vielfältige Familien- und Verwandtschaftsnetzwerke miteinander verbunden war. Im Basiskurs rekonstruieren wir die Geschichte der sefardischen Juden aus einer globalgeschichtlichen Perspektive. Dabei geraten vor allem Austausch- und Transferprozesse in den Blick.
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- Учитель: Philipp Lenhard