Das Leitbild der autogerechten Stadt erfährt insbesondere seit den 2000er Jahren Konkurrenz durch neue Konzepte urbaner Mobilität und Raumnutzung. Diesen diskursiven wie materialbezogenen Neuordnungen werden wir uns im Seminar forschend annähern. Dazu untersuchen wir, (1) wie spezifische Akteur_innengruppen konkurrierende Wirklichkeits- und Zukunftsdeutungen zu Mobilität und Raumnutzung hervorbringen, (2) gegenwärtige Entwicklungen des gebauten Stadt- und Straßenraums als sozial konstruierte Materialisierung und als Rahmung von Aushandlungsprozessen und (3) die handlungsgenerierenden Funktionen urbaner Infrastrukturen, die spezifische (mobilitätsbezogene) Alltagspraktiken und Motivationen begünstigen oder einschränken.

Zur Behandlung von Neuordnungen von Raumnutzung und Mobilität in der Stadt werden wir tagesaktuelle und politische Debatten in Verbindung mit kulturwissenschaftlichen Zugängen zu Stadt, Raum und Mobilität diskutieren. Darüber hinaus sollen eigene ethnografische Untersuchungen durchgeführt werden, die abschließend in einer Hausarbeit ausgearbeitet werden.