Als die Jüdin Rebbeca Löb im Jahr 1847 aus dem oberfränkischen Buttenheim in die Vereinigten Staaten von Amerika aufmachte, war es für sie eine Reise ins Ungewisse. Dass ihr Sohn Löb (Levi) später mit der Erfindung der legendären Blue Jeans weltweite Berühmtheit erlangen sollte, erfüllte einen Traum, den zahlreiche Migranten verfolgten. Die Familie Strauss war eine von über 250.000 mitteleuropäischen Juden, die sich um die Jahrhundertwende in Richtung „Neue Welt“ aufmachten. Die meisten hofften in den USA auf ein besseres Leben, einige zog es jedoch nach Südafrika, Brasilien oder bis nach Australien. Nicht immer waren es, wie im Falle der Familie Strauss, Erfolgsgeschichten. Was waren politische und soziale Ausgangspunkte und Dynamiken für die massenhafte jüdische Auswanderung aus Bayern, Preußen oder Württemberg im Verlauf des 19. Jahrhunderts? Welche neue Lebenswirklichkeit fanden Juden in ihren neuen „Heimaten“ zwischen Afrika, Asien, Amerika und Ozeanien vor? Antworten auf diese und daran anknüpfende Fragen werden im Rahmen des Basiskurses anhand von Literatur und Quellen erarbeitet und diskutiert. Zentral ist auch das Erlernen der Grundlagen einer guten wissenschaftlichen Praxis im Umgang mit Literatur und Quellen. Die Bereitschaft und Fähigkeit, mit englischen Texten zu arbeiten ist Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs. Im Rahmen des Kurses ist eine eintägige Exkursion in das Levi-Strauss-Museum nach Buttenheim bei Bamberg geplant. |
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- Trainer/in: Julia Schneidawind