SoSe 2023
BK: V. Hinterhuber Fremdherrschaften im Alten Ägypten
Hinter den durchnummerierten Dynastien und den gleichförmig wirkenden ägyptischen Königen stehen mitunter gravierende historische Veränderungen. Eine solche ist, dass Ägypten immer wieder von Dynastien nicht-ägyptischer Herkunft regiert wurde: Die Hyksos aus dem Nahen Osten, die Libyer, die Kuschiten – die sog. Schwarzen Pharaonen – aus dem heutigen Sudan, Assyrer, Perser und Makedonier regieren phasenweise über Ägypten und inszenieren sich und ihre Herrschaft auf verschiedene Weise. Die historischen Abschnitte sogenannter „Fremdherrschaften“ sollen in diesem Basiskurs anhand unterschiedlicher Primärquellen, Texten wie Bildern, vergleichend untersucht werden. Zu den interessierenden Fragen zählen: Welche Rolle spielte die nicht-ägyptische Herkunft in der herrschaftlichen Selbstinszenierung? Wie wurden diese Herrscher in Ägypten rezipiert? Lassen sich politisch-kulturelle Veränderungen Ägyptens durch diese „Fremdherrschaften“ erkennen? Für welche dieser Dynastien wird in der Geschichtswissenschaft der Begriff der Fremdherrschaft angewandt und für welche nicht?
Prüfungsformen im BA und LA sowie GSP (Studienbeginn bis SOSE 2020): KL + RE + HA
Achtung NEU!
Prüfungsformen im BA und LA (Studienbeginn ab WISE 2020/21) : RE + HA
Literatur:
A. Blöbaum, „Denn ich bin ein König, der die Maat liebt“. Herrscherlegitimation im
spätzeitlichen Ägypten, Aegyptiaca Monasteriensia 4, Münster 2006.
K. Jansen-Winkeln, Die Fremdherrschaften in Ägypten im 1. Jahrtausend v.Chr., in: Orientalia 69, 2000, 1–20.
R. G. Morkot, The black pharaohs: Egypt's Nubian rulers, London 2000.
K.S.B. Ryholt, The Political Situation in Egypt during the Second Intermediate Period c. 1800-1550 B.C., Carsten Niebuhr Institute Publications 20, Copenhagen 1997.
G. Vittmann, Ägypten und die Fremden im ersten vorchristlichen Jahrtausend, Mainz 2003.
- Trainer/in: Veronika Hinterhuber