Der bairische Sprachraum bildet mit seinen rund zwölf Millionen Sprecherinnen und Sprechern das größte Dialektgebiet der Bundesrepublik Deutschland und eines der größten Dialektkontinuen in ganz Europa. In diesem Seminar öffnen wir den Studierenden unterschiedliche Zugänge der Varietätenlinguistik zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Bairischen.

Baierische Sprachgeographie wird über die Sprachgeschichte des Deutschen erschlossen. Die Bairische Grammatik, Phänomene der Morphologie, Syntax und Lexik sowie Etymologie werden ergründet. Die Lehrveranstaltung vermittelt zudem den Umgang mit gängigen Nachschlagewerken wie den relevanten Spezialwörterbüchern und Sprachatlanten. Korpora, insbesondere die Sprachdatenbank BayDat, die noch junge Plattform BDO und Forschungsdaten aus dem REDE-Projekt werden als methodische Grundlage für dialektologische Fragestellungen und Forschungsvorhaben eingeführt. So soll auch ein Überblick über die zentrale aktuelle Forschung gegeben werden. Außerdem werden Aspekte der Wahrnehmungsdialektologie und psycholinguistische Erkenntnisse zum Zusammenhang von Dialekt und Identität mit in den Blick genommen. Schließlich wird Dialekt in Unterricht und Schule behandelt: Lehrpläne werden hinsichtlich ihrer Potenziale auf die Beschäftigung mit Dialekt als Unterrichtsgegenstand ausgewertet und spezielle Handreichungen zum Thema "Dialekt in der Schule" analysiert.