Seit der Einführung elektronischer Massenmedien im 20. Jh., Kino, Radio, Fernsehen und am Ende des Jahrhunderts das Internet, sind Medien in aller Munde. Sie sind Gegenstand von Kritik, Theorie und Geschichtsforschung. Das hat den Blick dafür geöffnet, dass zu allen Zeiten menschliche Kommunikation, Kreativität und Kognition durch menschengemachte Kanäle ermöglicht und gelenkt wurde. Ein Blick auf Medien in der Antike erlaubt dabei nicht nur, die Geschichte der Medien über die Zeitgeschichte auszudehnen, sondern außerdem, die Reflexion über Medien von einer technologiezentrierten Sichtweise zu lösen und grundsätzlich über die sozialen Bedingungen menschlichen Mediengebrauchs nachzudenken. Bislang sind medienwissenschaftliche Ansätze in der Alten Geschichte zwar erst verhalten aufgenommen worden, doch bietet das Fach vielversprechende Ausgangspunkte, weil es aufgrund seiner relativen 'Quellenarmut' seit jeher alle vergangenen Zeugnisse als Quellen herangezogen hat und deren medialer Eigenarten in quellenkritischer Absicht diskutiert hat.