Die in den 1980er/1990er Jahren an der Westküste der USA als Gegenentwurf zur Generativen Grammatik entstandenen konstruktionsgrammatischen Ansätze gehen von der Annahme aus, dass sich eine Sprache vollständig als ein Netzwerk von konventionalisierten Form-Bedeutungspaaren, die als Konstruktionen bezeichnet werden, beschreiben lässt. In dieser Veranstaltung, bestehend aus einem Seminar und einer Übung, stehen gebrauchsbasierte und kognitivlinguistisch motivierte Ansätze der Konstruktionsgrammatik im Mittelpunkt. Diese betrachten Konstruktionen als sich im Sprachgebrauch verfestigte Muster, deren Form und Bedeutung mithilfe korpuslinguistischer Verfahren erforscht werden können. Die Studierenden lernen nicht nur zentrale konstruktionsgrammatische Konzepte kennen, sondern erhalten auch einen Einblick in die korpuslinguistische Analyse grammatischer Konstruktionen des Gegenwartsdeutschen; sie werden zu selbstständigen korpusbasierten Konstruktionsanalysen angeleitet und dazu ermuntert, ihre Ergebnisse im Seminar zur Diskussion zu stellen.