Zur Neu-Entdeckung der Antike, wie sie mit der Renaissance verbunden wird, gehört auch die Neu-Aneignung antiker Skulptur, wie man sie in Rom und anderen antiken Stätten noch allerorts finden konnte. Das Seminar fragt nach der kulturellen Aneignung dieser Werke. Wer griff auf sie zu – und zu welchem Zweck? Wohin wurden sie verbracht? Auf welche Weise wurden sie wieder instandgesetzt? Wie wurden sie inszeniert? Wie deutete man sie? Wie wurden sie in der Kunst der Zeit rezipiert?

Jeder Teilnehmer / jede Teilnehmerin hat dies anhand eines bestimmten Werks zu untersuchen in Beiträgen, die sich nach dem jeweiligen Thema der Stunde richten. So wird sich etwa eine Sitzung mit der antiken Ikonographie dieser Skulpturen beschäftigen, eine nach ihrem Schicksal während des Mittelalters fragen, eine nächste nach der Wiederauffindung im 14. oder 15. Jahrhundert, wieder eine nach der urbanen Bedeutung der Orte, an dem sie neu-errichtet wurden, wieder eine nach den Sockeln, auf dem sie nun zu stehen kamen, den Inschriften, mit denen diese versehen wurden, etc.