Ein Reisesouvenir ist ein materielles Andenken, das an einen Ort erinnert, den man auf einer Reise besucht hat, an eine Sehenswürdigkeit, die man besichtigt hat, oder auch ein aufregendes Erlebnis, das man während der Reise gemacht hat. Bei diesen Erinnerungsstücken kann es sich um Naturalien oder handwerklich bzw. industriell hergestellte Artefakte, um gefundene oder käuflich erworbene Gegenstände handeln, die man mitnimmt und zuhause aufbewahrt oder als Reisemitbringsel verschenkt. Gern als Nippes abgetan, hat diese Klasse von Objekten bislang von Seiten der Kunstgeschichte nur wenig Beachtung erhalten. Dabei übernehmen die Souvenirs oftmals die Funktion von Vehikeln, über die die sogenannte Hochkunst erst popularisiert wird – ob als Postkarte oder auch in Form eine Miniaturisierung. Heute besitzt quasi jedes Museum einen eigenen Souvenirshop.

Das Seminar möchte die Reisesouvenirs vom Zeitalter der Grand Tour bis in den Massentourismus der Gegenwart hinein in den Blick nehmen. Analysiert werden soll dabei sowohl die Ikonographie als auch die formale und materielle Beschaffenheit des Souvenirs, seine Herstellung und der Handel mit ihm, seine Verwendung und seine Inszenierung im eigenen Heim, die Funktion, die das Souvenir für die Image-Bildung eines Ortes übernimmt, sowie die oft ganz persönliche Bedeutung, die ihm der Reisende / die Reisende beilegt.

Co-Dozentin: Silvia Amadori