KI-Technologie durchläuft aktuell eine Phase rasanter Weiterentwicklung und Innovation, was uns dazu zwingt, unsere eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen (skills) kritisch zu hinterfragen.  Insbesondere generative Modelle, die hoch-effizient Bilder, Texte oder Audios produzieren können, haben einen massiven Einfluss auf unsere Arbeit als Künstler:innen und Kunsthistoriker:innen. Um dieser Herausforderung sowie dem Potenzial von KI-Technologien für unsere Fachbereiche gerecht zu werden, wollen wir in der Übung das Thema “Skills” differenziert in den Blick nehmen: Aus unserer jeweiligen Perspektive fragen wir nach aktuell geforderten Skills und blicken dafür auch in die Geschichte der Kunst, deren dynamische Entwicklung im 20. und 21. Jahrhundert sich durch sog. Skill-Shifts erklären lässt. So äußert sich De-Skilling beispielsweise in der Herausforderung traditioneller Techniken und Fertigkeiten durch avantgardistische Bewegungen wie den Kubismus, Surrealismus oder Dada, die herkömmliche Vorstellungen von Kunst und Handwerk infrage stellten. Gleichzeitig führt Re-Skilling dazu, dass Künstler:innen neue Fähigkeiten entwickeln bzw. traditionelle Fähigkeiten neu kombinieren und innovative Techniken erforschen, um ihre künstlerische Vision umzusetzen. 

In der Übung diskutieren wir künstlerische Positionen, an denen diese Skill-Shifts besonders anschaulich werden. Ausgehend von historischen Kippmomenten, in denen geltende Skills überworfen, erweitert oder durch neue ersetzt wurden, werfen wir auch einen Blick auf die Kunstkritik- und Kuration, denn neue Verfahren erfordern häufig auch eine Anpassung im Schreiben über oder im Vermitteln von Kunst.

Daran anknüpfend findet an zwei Blockterminen ein Workshop statt, in dem wir das Schreiben über aktuelle Kunst in verschiedenen Textformaten erproben; Studierende der AdBK sind im Rahmen dessen eingeladen, eigene Werke zur kritischen Rezension durch die Gruppe vorzustellen. 

Leitung: Prof. Dr. Sophie Junge (LMU) & Dr. des. Sabine Weingartner (AdBK)