Die Vorlesung widmet sich mit „Buße“ und „Sühne“ zwei klassischen Begriffen der Dogmatik, mit denen sich die Gegenwartstheologie eher schwertut. Ziel der Vorlesung ist es zu zeigen, dass es sich gleichwohl um ganz wesentliche und bis heute relevante Grundsignaturen des christlichen Glaubens handelt, die zutiefst mit Dimensionen des praktischen Lebensvollzugs und gelebter Spiritualität verwoben sind. Neben der Erschließung der klassischen Grundlagen und ihrer kulturgeschichtlichen Darstellungstransformation geht es demnach maßgeblich auch um Erkundungen zur Neuerschließung dessen, was die Tradition unter Buße und Umkehr bzw. unter Sühne, Weihe und Erlösung verstand. Daraus ergibt sich im Laufe des Semesters eine über Buße und Sühne hinausgehende Skizze des Wesens des Christentums und seiner Grundsymbole im Lichte der Gegenwart und im Blick auf die Zukunft der Theologie im 21. Jahrhundert.