Das Seminar beschäftigt sich mit fiktiven Kunstwerken, Kunstwerken aus der literarischen Fiktion. Wenn die Künstlerinnen und Künstler, die sie schufen – bei vielen von ihnen handelt es sich um gescheiterte Existenzen – sich nicht in die Kunstgeschichte einzuschreiben vermochten, so sind ihre Namen dafür in die Literaturgeschichte eingegangen. Zu ihren prominentesten Vertretern gehören zum Beispiel der Maler Conti, Prospero Frescobaldi, gen. Ardinghello, Heinrich Lee, Frenhofer, Claude Lantier, Naz de Coriolis, Basil Hallward, Klingsor und Harriet Burden.
Das Seminar setzt sich das Ziel, diese fiktiven Kunstwerke, die wir nur aus der literarischen Beschreibung kennen, einer Analyse zu unterziehen – wobei allerdings der kunsthistorische Methodenapparat zwangsläufig um literaturwissenschaftliche Ansätze zu ergänzen ist. Gefragt werden soll u.a.: Wie lässt sich das Kunstwerk interpretieren? Was wissen wir über seine Genese? In welcher Beziehung steht das Kunstwerk zu seinem Schöpfer / seiner Schöpferin? Welche Rolle spielt das (nicht selten mit Agency ausgestattete Kunstwerk innerhalb des Romans? Wie ließe es sich kunsthistorische verorten? In welcher Relation steht es mit der realen zeitgenössischen künstlerischen Produktion der Zeit, in der der die Novelle / der Roman / das Theaterstück publiziert wurde? Und schließlich: Welches Bild vom Kund und Künstlertum wird in den literarischen Werken vermittelt?
- Teacher: Matthias Krüger
- Teacher: Ioanna Papazoglou