Textfeld: Schulklasse im Innenhof der Jüdischen Volksschule, Herzog-Rudolf-Straße 5, 1930er Jahre (© Stadtarchiv München)Im November 1941 wurden circa 1.000 Jüdinnen und Juden aus München nach Kaunas/Kowno (Litauen) deportiert und ermordet. Bisher wurde diese Geschichte, die die deutsche und die litauische Stadt miteinander verbindet, in Forschung und Lehre nur wenig beleuchtet. Die Lehrveranstaltung mit Exkursion soll gemeinsam mit Studierenden dieser Geschichte nachspüren, von der auch und insbesondere Kinder betroffen waren. Ausgangspunkt der Recherche ist ein Foto der dritten Klasse der Jüdischen Volksschule München aus dem Jahr 1937, das, zusammen mit einer Namensliste der Schülerinnen und Schüler, im Nachlass des LMU-Professors Karl Süßheim überliefert ist.

 

Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden wir gemeinsam den nationalsozialistischen Kontext der Stadt München und die damit verbundene Lebenswirklichkeit für die jüdische Bevölkerung anhand von Literatur und Quellen erarbeiten und diskutieren. Darüber hinaus werden wir die Biografien der in einer einzelnen Schulklasse betroffenen Kinder und ihrer Familien recherchieren, die im Zuge der ersten großen Massendeportation aus München gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer in Kaunas ermordet wurden. 

 

Im Rahmen einer 7-tägigen Exkursion (23.-29.11.24) nach Kaunas werden die Rechercheergebnisse in der Gedenkstätte Fort IX. (Kauno IX forto muzieju) fortgeführt und präsentiert. Der Exkursion gehen drei Blocksitzungen am 28. Oktober (14-17 Uhr), am 8. November, 14-16 Uhr und 9. Dezember (16-18 Uhr) voraus.