Im Jahr 1924 erschien Der Zauberberg. Hundert Jahre später wollen wir mit diesem Roman überwintern. Wir werden den Fokus besonders auf die Rolle der verschiedenen wissenschaftlichen und technisch-medialen Diskurse der Zeit legen (Medizin, Biologie, Psychoanalyse, Röntgenapparat, Grammofon), aber auch auf historische und politische Bezüge achten sowie auf die verschiedenen leitmotivischen Strukturen, die sich durch den Roman ziehen.

Es gibt eine ansteckende Krankheit, die die Lunge befällt, ein Sanatorium auf dem Berg in der Schweiz und aus sieben Tagen dort werden sieben Jahre. Während die Zeitwahrnehmung des jungen Hans Castorp sich verändert, rückt zugleich das Grundgefühl einer zu Ende gehenden Epoche in den Fokus. Alles steht im Zeichen einer bevorstehenden oder bereits ihren Lauf nehmenden Katastrophe, intellektuelle Exzentriker debattieren über Leben und Tod, Philosophie, Wissenschaft, Kunst und Musik, während sie hypochondrisch in sich hineinhorchen und immer wieder aufs Fieberthermometer schauen.

Für den Lektürekurs müssen Sie den gesamten Roman lesen, er wird nach den Sitzungen in zweiwöchigem Rhythmus aufgeteilt. Trotzdem ist das Lektürepensum immens: Lesen Sie bereits in den Semesterferien so viel, wie Sie nur schaffen. Wir entscheiden gemeinsam über den Schwerpunkt in der jeweils nächsten Sitzung. Referate sind nicht verpflichtend und sollen ggf. kurz sein, aber wer möchte, darf die Mitgestaltung einer Sitzung gerne als alternative zum Essay übernehmen.

Textgrundlage: Besorgen Sie nach Möglichkeit die Fassung der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe:
Thomas Mann: Der Zauberberg. Frankfurt am Main 2012 (ISBN: 978-3-596-90416-7):

Auf den dazugehörigen Kommentarband können Sie online kostenlos zugreifen:

https://bilder-fischer.s3.eu-central-1.amazonaws.com/s3fs-public/2024-05/GKFA%20Band%205.2%20Der%20Zauberberg%20Kommentar.pdf