Das Deutsche wird nicht selten als die Wortbildungssprache schlechthin bezeichnet. Grund dafür sind unter anderem die vielfältigen strukturellen Möglichkeiten, die im Deutschen dafür genutzt werden, neue Wörter zu bilden (butter-weich, be-raten, [der] Abwasch, LMU, Wusiala). Das Seminar vermittelt einerseits einen Überblick über das Wortbildungssystem des Gegenwartsdeutschen und damit über einen zentralen Aspekt der deutschen Grammatik. Andererseits werden historische Entwicklungen sowie aktuelle Tendenzen der deutschen Wortbildung thematisiert. Im Fokus stehen unter anderem auffällige Wortbildungsphänomene wie Affixoide, Fremdwortbildungen und Phrasenkomposita sowie der Wortbildungsgebrauch in konkreten Kommunikationsbereichen und Textsorten (z.B. im gesprochenen Deutsch, in der Werbung, in Rap-Texten). Die Studierenden lernen, selbstständige Wortbildungsanalysen auf der Grundlage authentischen Sprachmaterials durchzuführen und die Ergebnisse im Rückgriff auf theoretische Ansätze der Wortbildung zu reflektieren.
- Trainer/in: Sören Stumpf