Der Veranstaltung – bestehend aus einem Seminar und dazugehöriger Übung – liegt ein Grammatikverständnis zugrunde, das Grammatik nicht als ein abstraktes, starres und autonomes Modul ansieht, sondern das Grammatik als im sprachlichen Handeln emergentes und mit Bedeutung wie auch Funktion aufgeladenes Gebilde begreift. Von dieser Prämisse ausgehend, wird Grammatik in diesem Kurs nicht losgelöst von ihrem Gebrauch betrachtet, sondern vielmehr ihre Einbettung in Texte, Gespräche und Diskurse sowie – weiter gefasst – in übergeordnete gesellschaftliche, politische und mediale Kontexte fokussiert. Die Studierenden lernen Ansätze der funktionalen und kontextsensitiven Grammatikforschung (z. B. Konstruktionsgrammatik) kennen und diese auf authentische Sprachdaten anzuwenden. Die Übung bietet genügend Zeit zur eigenständigen Analyse grammatischer Muster in diversen Gebrauchskontexten. Wissen über grundlegende grammatische Einheiten, Strukturen und Kategorien wird vorausgesetzt und sollte – bei Unsicherheiten – vor Kursbeginn aufgefrischt werden.

- Profesor: Sören Stumpf