Überblick:
Am Übergang zur Neuzeit entstand eine breit gefächerte bürgerliche Öffentlichkeit, die nicht nur in Salons, Kaffeehäusern und Lesegesellschaften ihren Ort hatte, sondern auch in neuen Genres literarischer Produktion, nicht zuletzt in Zeitschriften und Zeitungen. Dienten Zeitungen zunächst vor allem der Informationsweitergabe, so entwickelten sie immer stärker auch ein eigenes politisches und kulturelles Profil heraus. Als Waren wurden sie auch für ein neu entstehenden und sich stetig verändernden Markt produziert und mussten Rücksicht auf kommerzielle Aspekte nehmen. Das jüdische Zeitungswesen hat seinen Ursprung im späten 18. Jahrhundert, als jüdische Aufklärer zum ersten Mal eine kontinuierlich über einen längeren Zeitraum erscheinende Zeitschrift gründeten, die neben literarischen und wissenschaftlichen auch politische Aspekte umfasste und von einer festen Redaktion herausgegeben wurde. Im 19. Jahrhundert entstand dann unter dem Eindruck technischer Neuerungen eine weit verzweigte jüdische Zeitungslandschaft, die sich in der gesamten jüdischen Welt ausbreitete und eine Vielzahl an unterschiedlichen Presseerzeugnissen beinhaltete. Der Vertiefungskurs verfolgt die Geschichte des jüdischen Zeitungswesens von den Anfängen bis zur Gegenwart und widmet sich dabei auch den Produktionsbedingungen, Distributionswegen, prägenden Persönlichkeiten und gesellschaftlichen Herausforderungen. Abschließend wird auch die Frage verhandelt, ob die digitale Revolution langfristig das Ende des jüdischen Zeitungswesens bedeuten wird.
Kursanforderungen:
Von den Student:innen wird die regelmäßige und aktive Teilnahme am Kurs sowie pünktliches Erscheinen erwartet. Außerdem ist die gründliche Vorbereitung des für die Sitzung vorgesehenen Textes obligatorisch. Als Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit vorgesehen, die im Laufe des Semesters durch eine Kurzpräsentation mit Thesenpapier sowie eine Bibliographie vorbereitet wird. Benotet wird nur die Hausarbeit, die aber auf den vorbereitenden Arbeiten aufbaut, die über das Semester verteilt sind. Studierende, die während des Semesters mehr als zwei Mal ohne triftigen Grund fehlen, werden es daher schwer haben, den Kurs erfolgreich abschließen können.
Technische Hilfsmittel:
Laptops und Tablets sind selbstverständlich erlaubt, aber ausschließlich unterrichtsbezogen zu verwenden. Smartphones sind auszuschalten.
Betrug und Täuschung:
Plagiate – also das Vortäuschen eigener Leistungen auf Grundlage der Leistung anderer – jeder Art sind strikt verboten und ziehen immer Konsequenzen nach sich.
Termine:
Prüfungsanmeldung im LSF: 30. Juni – 11. Juli 2025 (obligatorisch für alle Studiengänge)
Abgabe der Hausarbeit: 8. September 2025
- Trainer/in: Philipp Lenhard