Das Exil wurde im 20. Jahrhundert zu einer prägenden Erfahrung der deutsch-jüdischen Geschichte: als Reaktion auf Antisemitismus, Nationalsozialismus, Verfolgung und Vertreibung, zugleich aber auch als intellektuelles Konzept und literarischer Topos. Der Basiskurs widmet sich der jüdischen Exilgeschichte vor allem im Kontext des Nationalsozialismus, nimmt jedoch auch frühere und spätere Phasen erzwungener Migration in den Blick. Im Zentrum stehen die biografischen, politischen und kulturellen Dimensionen des Exils: Wie erlebten Jüdinnen und Juden die Flucht in verschiedene Aufnahmeländer? Welche Netzwerke entstanden im Exil? Wie veränderten sich Sprache, Schreiben, Denken und Zugehörigkeit? Und inwiefern wurde das Exil zur produktiven Kraft für neue Formen jüdischer Identität und Erinnerung? Anhand zentraler Quellen, literarischer Texte und aktueller Forschungsliteratur nähern wir uns diesen Fragen exemplarisch mit Fokus auf das Exil in den USA, Frankreich, aber auch in Nordafrika, Südamerika und Australien. Ziel des Seminars ist es, ein vertieftes Verständnis für die historischen und kulturellen Dynamiken jüdischer Exilerfahrungen zu entwickeln und zugleich die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens zu erlernen und zu festigen.
- Allgemeine Informationen
Wann: Di., 13:00 bis 16:00 c.t.
Termine WICHTIG!!!
Prüfungsanmeldung im LSF: 10. Und 21. November 2025 (obligatorisch für alle Studiengänge)
Abgabe Hausarbeit 16. März 2026
- Enseignant: Julia Schneidawind