„People don’t speak in words, they speak in phrasemes.“ (Melʼcuk 1995: 169) Das angeführte Zitat rückt die Tatsache in den Vordergrund, dass einer Sprache neben einzelnen Wörtern wie Bär, putzenTag und ehrlich auch Verbindungen von Wörtern angehören, die als mehr oder weniger feste Einheiten fungieren (z.B. jmdm. einen Bären aufbinden, sich die Zähne putzen, Guten Tag, ehrlich gesagt). Solchen Mehrwortverbindungen, die in der Linguistik als Phraseme oder in einem weiten Sinne als formelhafte Wendungen bezeichnet werden, widmet sich das Seminar. Thematisiert wird dabei das breite Spektrum formelhafter Sprache des Deutschen, insbesondere mit Blick auf ihre begriffliche Fassung und Kategorisierung, ihre methodisch-empirische Erforschung sowie ihre theoretische Modellierung. Dabei werden nicht nur Fragen der Ein- und Ausgrenzung des Gegenstandsbereichs formelhafter Sprache im Spannungsfeld von Lexik, Grammatik und Pragmatik adressiert, sondern es werden auch die Gebrauchs- und Funktionsweisen formelhafter Wendungen in authentischen Text- und Gesprächskontexten in den Mittelpunkt gerückt.