Kaum ein gesellschaftlicher Bereich stellt die gegenwärtige Theologie vor größere Herausforderungen als die Medizin. Immer neue medizintechnische Möglichkeiten werfen ethische Fragen besonders am Lebensanfang und -ende auf: In-vitro-Fertilisation, nichtinvasive Pränataldiagnostik und Schwangerschaftsabbruch, Organspende und lebensverlängernde Maßnahmen sind dabei nur einige Stichworte.

Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie das medizinische Personal sind im Klinikalltag zunehmend mit derartigen Fragen konfrontiert und müssen Entscheidungen treffen. Vermehrt werden Klinikseelsorgende in die Beratung miteinbezogen – sei es in Seelsorgegesprächen, Fallbesprechungen oder klinischen Ethikkomitees. Sie bringen dabei zwar theologische und seelsorgerliche Kompetenzen ein, müssen sich aber auf dem sich ständig verändernden „fremden Terrain“ der spezialisierten Hochleistungsmedizin bewegen.

Die Übung nähert sich den Herausforderungen an den Grenzen des Lebens an. Dies soll aus der Perspektive der Praxis erfolgen, indem Klinikseelsorgende und Angehörige der Gesundheitsberufe zu Wort kommen sollen. Ziel ist es, die medizinethischen Fragestellungen präzise und informiert benennen zu können und Möglichkeiten des theologisch reflektierten Umgangs mit ihnen für die seelsorgerliche Praxis zu erschließen.

Die Übung umfasst Textlektüre, Impulse aus der Praxis, Kommunikations- und Argumentationsübungen sowie einen Studientag mit Klinikbesuch. Dieser findet am 4.6.2019 von 13-18 Uhr im Krankenhaus Harlaching statt. Wir werden Gespräche mit dem Krankenhausseelsorger Pfarrer Bomblies und einem Mitglied des Ethikkomitees führen, außerdem sind Stationsführungen und Gesprächsübungen geplant.