In den letzten Jahren haben nicht zuletzt große Skandale – etwa die Finanzmarktkrise (2008/09), der Dieselskandal (2015) oder der Bilanzskandal bei Wirecard (2020) – dafür gesorgt, dass wirtschaftsethische Themen in den öffentlichen Diskursen präsent sind. Zugleich sind die Optionen formeller und informeller Regulierung wirtschaftlichen Handelns vielfältiger und diffuser geworden. Unternehmen, die im Rampenlicht der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen, bewegen sich in einem komplexen Feld von Governance-Strukturen; neben nationalstaatlichen Institutionen stehen supranationale Institutionen, NGOs und eine durch neue Medien sehr schnell informierte globale Öffentlichkeit. Der Megatrend Digitalisierung eröffnet Unternehmen zudem Handlungsspielräume in einem Bereich, der von bestehenden Gesellschaftsverträgen nur unvollständig abgedeckt ist.

Die Vorlesung vermittelt Orientierung in der aktuellen Theorielandschaft der Wirtschaftsethik. Dabei kommen sowohl die etablierten Ansätze aus dem deutschsprachigen Raum (z.B. Ordnungsethik, integrative Wirtschaftsethik) als auch Positionen aus der internationalen Debatte zur Sprache. Um die Theorien auf ihre Relevanz für die Praxis zu testen, werden wir aktuelle Fallstudien diskutieren.


Das Seminar bietet eine strukturierte Einführung in die Grundprobleme der Bioethik. Wir besprechen Themen wie den moralischen Status von Embryos, ethische Implikationen pränataler Gentherapie, Euthanasie und lebensverlängernder Maßnahmen sowie Fragen der personalen Identität. Abschließend soll diskutiert werden, welche ethische Relevanz Argumente besitzen, die sich auf die „Unnatürlichkeit“ biomedizinischer Interventionen beziehen. Lektüregrundlage bildet Stephen Hollands "Bioethics: A Philosophical Introduction“.