Öffentliche Debatten und zum Teil auch wissenschaftliche Abhandlungen tendieren dazu, religiöse Traditionen zu homogenisieren und die facettenreichen Schnittstellen zwischen Religionen und anderen gesellschaftlichen Bereichen wie Kunst, Wirtschaft, Politik oder Bildung zu marginalisieren. Aber Religionen sind selten homogen, sondern verweben sich zu pluralen, zeit- und kulturspezifischen Netzwerken, die sich in verschiedenen Medien wie Texten, Bildern, Kleidung, Filmen, etc. ausformen.
Um die Komplexität von Religionen zu rekonstruieren, bieten sich Pluralismus-Konzepte an. Diesen wird in der Vorlesung anhand theoretischer Modelle und verschiedener Fallbeispiele aus Geschichte und Gegenwart nachgegangen. Ziel der Vorlesung ist es, religionstheoretische Zugänge kennenzulernen, die die Komplexität religiöser Traditionen betonen.
- Enseignant: Anna-Katharina Höpflinger
Die Frage nach religiösen, kulturellen und politischen Dimensionen von Religion kann anhand des Hochzeitmotivs sowohl in historischer als auch in gegenwärtiger Perspektive im Sinne von Übergangsriten auf vielseitige Weise untersucht werden. Das Seminar beschäftigt sich mit Hochzeitsriten in unterschiedlichen Kulturen, religiösen Traditionen und alternativen Ausformungen mit einem Fokus auf deren materiellen und medialen Dimensionen. Die Verbindung zwischen Tradition, Innovation und Transformation religiöser Rituale einerseits und die Diversität dieses Phänomens andererseits verfügen über eine vergleichende Dimension, die nicht nur aus religionswissenschaftlicher Perspektive ein reiches Spektrum an Fragen zulässt, sondern sich auch für eine interdisziplinäre Herangehensweise anbietet.
Das Seminar arbeitet den theoretischen Horizont von Hochzeiten aus und vertieft anhand historischer und gegenwärtiger Beispiele das Thema.
- Enseignant: Anna-Katharina Höpflinger
- Enseignant: Marie-Therese Mäder
Bilder und Blicke prägen Religionen seit jeher. Auch heute spielen visuelle Medien eine grundlegende Rolle in der religiösen Praxis. Religiöse Bilder verbreiten sich in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft, sie werden in politische Debatten einbezogen, zu Werbezwecken eingesetzt, in der Kunst bearbeitet und adaptiert.
Welche Themen und Aspekte von Religion werden sichtbar, wenn visuelle Kommunikation ins Zentrum der Erforschung von Religion gestellt wird? Bilder durchqueren die Grenzen von Zeiten und Kulturen. In dieser faszinierenden Reise verändern sie sich sowie ihre Betrachter und Betrachterinnen.
Die Vorlesung zeigt, welche ungeahnten Bedeutungspotentiale Bilder in der europäischen Religionsgeschichte und in der zeitgenössischen Welt entfalten und bespricht Theorien und Methoden der «Sichtbaren Religion».
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
In der Veranstaltung «Methoden der Religionswissenschaft» werden grundlegende Aspekte der religionswissenschaftlichen Forschungsarbeit vertieft. Dabei üben die Studierenden, wie man einen ausgewählten Grundbegriff der Religionswissenschaft mit forschungsgeschichtlicher und aktueller Literatur vertieft und selbstständig erarbeitet. Neben einer Einführung in die Literaturrecherche werden Methoden diskutiert, Fragestellungen und Gliederungen entwickelt sowie wissenschaftliches Schreiben vertieft. Die Veranstaltung beginnt am Montag, 27. April 2020. |
- Enseignant: Verena Eberhardt
- Enseignant: Marie-Therese Mäder
- Enseignant: Yannick Schlote
- Enseignant: Verena Eberhardt
- Enseignant: Laureen Balz
- Enseignant: Verena Eberhardt
- Enseignant: Pia Fuschlberger
- Enseignant: Mihai Maftei
- Enseignant: Luke Neubert
- Enseignant: Daria Pezzoli-Olgiati
- Enseignant: Denice Pfeifer
- Enseignant: Susanne Reichlin
- Enseignant: Andreas Schwab
- Enseignant: Elena-Iulia Siminciuc
- Enseignant: Sibel Singer
- Enseignant: Rebecca Thoss
- Enseignant: Robert Yelle
In Städten spielen Religionen bereits seit der Antike eine zentrale Rolle. Auch heute prägen religiöse Traditionen und Gemeinschaften das Stadtbild mit erkennbaren Gebäuden. Sie bereichern das kulturelle Angebot mit spezifischen Perspektiven. Sie bieten Praktiken und Rituale an, die das Leben der Stadt und vieler ihrer Bewohner charakterisieren.
In diesem Seminar wird das Verhältnis von Religion und städtischem Raum religionshistorisch und systematisch vertieft. Dabei wird das Zusammenleben von unterschiedlichen Religionen im pluralistischen, städtischen Raum diskutiert. Auf diesem Hintergrund werden wir uns mit folgenden aktuellen Fragen beschäftigen: Wie verändert sich das Verhältnis von Religion und Stadt in der Pandemie, die das Leben global gefährdet und einschränkt? Welche Transformationen bringt das social distancing in den Annäherungen unterschiedlicher Glaubensrichtungen im öffentlichen Raum?
- Enseignant: Daria Pezzoli-Olgiati
Warum trägt man Schwarz an Beerdigungen? Weshalb erscheinen Bräute in Weiss in den Kirchen? Warum deuten wir hellblaue Kinderkleider als Hinweis für das männliche und rosarote für das weibliche Geschlecht von Babys? Wie ist das Verhältnis von Blut und Rot? Welche Rolle spielen also Farben in den Religionen? Wer bestimmt ihre Bedeutung, und wie verändern sie sich im Laufe der Zeit?
Anhand von Farben und ihren vielfältigen Bedeutungen wird das für viele Religionstheorien zentrale Konzept von «Symbol» vertieft. Sind Symbole willkürlich? Oder sind sie kulturelle K
- Enseignant: Daria Pezzoli-Olgiati
Religionen faszinieren. Ob fromm oder atheistisch geprägt, jeder und jede weiß, was Religion ist oder sein sollte, ob es etwas Gutes ist oder etwas, das abgeschafft werden müsste. Religion vereint und trennt, stiftet Frieden oder Gewalt. Wie geht man wissenschaftlich mit der Vielfalt an Ideen und Beschreibungen von Religion um?
Diese Veranstaltung richtet sich an Studentinnen und Studenten, die Religion als kulturelles Phänomen besser verstehen möchten. Anhand von Beispielen aus der Religionsgeschichte und der Gegenwart wird aufgezeigt, wie eng Religion mit anderen Bereichen der Gesellschaft interagiert. Die Veranstaltung zielt daraufhin, gründlich in zentrale Themen und Theorien der Religionsforschung einzuführen und zu Beginn des Studiums Instrumente zu vermitteln, um ein so komplexes und vielschichtiges Phänomen zu erfassen.
- Enseignant: Daria Pezzoli-Olgiati
In diesem MA-Seminar werden Theorien von personaler und kollektiver Identität sowie Differenz und Alterität als Grundkonzepte der Religionswissenschaft vorgestellt und gemeinsam besprochen. In der Wechselwirkung von theoretischer Arbeit und der Analyse von Beispielen aus der populären Kultur werden Konstrukte des Eigenen und Anderen erforscht und ihr Verhältnis zueinander reflektiert.
- Enseignant: Verena Eberhardt
Ziel der Lehrveranstaltung ist ein Einüben dieser spezifischen Methodik sowie ein Reflektieren ihrer Chancen und Grenzen für eine Erfassung von Religion. Dabei arbeiten die Studierenden parallel an einer eigenen kleinen Studie und erproben die Möglichkeiten und Herausforderungen der Interviewführung an dieser. |
- Enseignant: Anna-Katharina Höpflinger
Emotionen spielen in Religionen eine bedeutende Rolle: In religiösen Rituale werden beispielsweise Stimmungen erzeugt, in Texten bestimmte Gefühle reguliert oder mit materiellen Objekten emotionale Momente repräsentiert.
Emotionen werden in religiösen Traditionen also nicht nur ausgelebt, sondern auch abgebildet, beschrieben, vermittelt und reguliert. Religionen nehmen eine zentrale Rolle ein, um Emotionen eine sozial vermittelbare Form zu geben. Hierbei verbindet sich die individuelle Ebene mit einer kollektiven.
In der Vorlesung wird dem komplexen Wechselspiel zwischen Emotion und Religion aus einer kulturwissenschaftlichen Sicht nachgegangen. Neben ausgewählten theoretischen Zugängen stehen Beispiele aus Geschichte und Gegenwart im Zentrum des Blicks.
- Enseignant: Anna-Katharina Höpflinger
Im gegenwärtigen weltanschaulich-religiösen Pluralismus gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher religiöser Gemeinschaften und neureligiöser Bewegungen. Das Seminar beschäftigt sich mit der Entstehung, Lehre und Praxis ausgewählter Gruppen, wie z.B. die Christengemeinschaft, Neuoffenbarer und Neureligionen wie das Universelle Leben oder die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ("Mormonen"). In den Blick kommt auch die Theosophie als "Stammmutter" moderner Esoterik sowie der Neopaganismus (Neue Hexen bzw. Neugermanisches Heidentum)
Es geht um die Entstehungsbedingungen, Grundüberzeugungen und Präsenz dieser Gruppen und Bewegungen in der Gegenwart. Geplant sind Begegnungen mit Vertreter/innen - leider nur per "Zoom". Wenn es die Bedingungen zulassen, ist Anfang 2021 ein Besuch der "YogaWorld"-Messe in München geplant, wo erfahrungsgemäß verschiedene neureligiöse Bewegungen werbend in Erscheinung treten.
- Enseignant: Matthias Pöhlmann
- Enseignant: Marie-Therese Mäder
In der europäischen Religionsgeschichte spielt der Islam eine wichtige Rolle. Das Seminar geht der Rolle und der Wahrnehmung des Islams in diesem Kontext nach. Die Lehrveranstaltung ist in drei Teilen aufgebaut. Im ersten Teil werden Grundinformationen zu dieser Tradition vermittelt; der zweite Teil vertieft theoretische Grundkonzepte wie „Orientalismus“ oder „Othering“, die für das Verstehen von Religions- und Kulturaustausch in Europa wesentlich sind. Im dritten Teil werden anhand von historischen und zeitgenössischen Beispielen Islambilder in Europa untersucht und auf ihre Rolle in der Gestaltung und Beeinflussung des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen kritisch hinterfragt.
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
Das Judentum spielt eine zentrale Rolle in der europäischen Religionsgeschichte. Im Seminar werden wir einerseits theoretische Grundkonzepte, die für das Verstehen religiöser Identität und religiösen Austauschs in der Religionsgeschichte hilfreich sind, kennenlernen und reflektieren. Andererseits werden anhand von Quellen und Beispielen wichtige Stationen jüdischer Geschichte in Europa erarbeitet.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
Religiöse Symbolsysteme befassen sich mit transzendenten Dimensionen, sind dabei aber notwendigerweise in der materiellen Welt verankert: z.B. in Texten, Bildern, Filmen, Gegenständen, im Raum oder im Körper. Wenn wir Religion(en) erforschen, befassen wir uns häufig mit solchen Medien von Religion. Dieses Seminar vermittelt theoretische und methodische Grundlagen für den Umgang mit und die Erforschung von verschiedenen Medien und ihrer Verbindung zu Religion
- Enseignant: Hannah Griese
Gerade angesichts der heutigen Lage realisieren wir, wie zentral Raum und Orte für das individuelle und soziale Leben sind. Die Regulierung des Zugangs zum öffentlichen Raum übt eine weitreichende Auswirkung auf Individuen, Gruppen und die gesamte Gesellschaft aus. Die Vorlesung behandelt die Kategorie des Raumes als ein weiterführendes Konzept der Kultur- und Religionswissenschaft. Im Dialog zwischen Theorie und konkreten Beispiele wird aufgezeigt, dass auch Religion im Raum stattfindet. Die Veranstaltung zielt darauf, Studierenden ein Instrumentarium zu vermitteln, damit Sie selbstständig mit Raumkonzepten die vielfältigen Dimensionen von Religion in Geschichte und Gegenwart untersuchen können.
- Dozentin: Hannah Griese
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
- Enseignant: Marie-Therese Mäder
Film und Religion weisen eine komplexe Wechselwirkung in Geschichte und Gegenwart auf. In dieser Veranstaltung wird ein besonderes Kapitel dieses interdisziplinären Forschungsbereichs aufgerollt und auf die Fantasy fokussiert. Im ersten Teil des Seminars werden ein Überblick über das Forschungsfeld Film und Religion sowie theoretische und methodische Grundlagen vermittelt. Im zweiten Teil wird auf die Verfilmung der Harry Potter-Literatur eingegangen. Damit werden wir die religiöse Dimension dieses filmischen Werkes analysieren, in dem Fantasy- und coming-of-age-Elemente zusammenkommen. Der zweite Teil ist als Blockveranstaltung mit Filmvisionierungen, -gesprächen und anderen interaktiven Formen konzipiert.
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
Sterben und Tod sind einerseits unabdingbare Bestandteile des Lebens, gleichzeitig bleiben sie aber unkontrollierbar und schwierig zu fassen. Es überrascht deshalb nicht, dass sich Religionen in vielfältigen Formen dieses existentiellen Problems annehmen: Jenseitsvorstellungen, Mythen über Sterblichkeit und Unsterblichkeit oder Bestattungsrituale sind nur einige Beispiele für den facettenreichen Umgang von religiösen Traditionen mit Tod und Sterben.
Die Vorlesung wird dieser Verbindung zwischen Religion und Tod sowohl anhand theoretischer Reflexionen als auch mit ausgewählten Beispielen aus verschiedenen religiösen Traditionen nachgehen. Ziel ist es, die Vielfalt des religiösen Umgangs mit dem Tod aufzuzeigen und mögliche konzeptuelle Zugänge zu diesem Forschungsfeld zu systematisieren.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
- Dozent*in: Harry Oelke
- Dozent*in: Daria Pezzoli-Olgiati
- Dozent*in: Florian Weber
- Dozentin: Luise Merkert
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
- Dozentin: Dolores Bertschinger
Mit der Corona-Pandemie sind Verschwörungstheorien in den Fokus
öffentlicher Aufmerksamkeit geraten. In manchen Fällen zeigt sich ein
Verschwörungsglaube, der (ersatz)religiöse Funktionen erfüllt.
Das Seminar wird sich mit der Begrifflichkeit, den Funktionen, der Geschichte und Erscheinungsweisen von Verschwörungstheorien befassen. Welche Rolle spielen sie im digitalen Strukturwandel der Öffentlichkeit? Sind auch Religionen dafür anfällig? Inwiefern sind Verschwörungstheorien Radikalisierungsbeschleuniger?
- Enseignant: Matthias Pöhlmann
- Enseignant: Anna-Katharina Höpflinger
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
- Dozent*In: Verena Eberhardt
- Dozent*In: Anna Lewen
- Dozent*In: Luise Merkert
- Dozent*In: Daria Pezzoli-Olgiati
- Dozent*In: Fabian Prechtl
- Dozent*In: Susanne Reichlin
- Dozent*In: Loren Stuckenbruck
- Dozent*In: Robert Yelle
Die Beisetzung von Prinz Philip, das Abendmahl, die Einweihung der neuen US-Botschaft in Jerusalem oder Achtsamkeitsrituale: All diese Handlungen folgen einem bestimmten Ablauf, sind performativ und symbolisch. Rituale sind allgegenwärtig in Alltag, Politik und Religion. In diesem Seminar bearbeiten wir Ritual als kulturwissenschaftliches Grundkonzept anhand theoretischer Reflexion und praktischen Beispielen. Dabei stehen Fragen des Körpers, der Medien, der Sprache, Identität, Emotion und des Raums im Zentrum. |
- Dozentin: Verena Eberhardt
- Dozentin: Hannah Griese
Das Modul «Grundlagen der Kultur- und Religionswissenschaft B» umfasst zwei parallel stattfindende, sich aufeinander beziehende Veranstaltungen: Das MA-Seminar: «Grundkonzepte der Religionswissenschaft» (D. Pezzoli-Olgiati, jeweils Do 10-12) und das MA-Seminar: «Medien von Religion erforschen» (H.Griese, jeweils Montag 12-14). In der Veranstaltung «Grundkonzepte der Religionswissenschaft» werden Grundbegriffe der Religionswissenschaft anhand von zentraler Literatur theoretisch vertieft. In der Veranstaltung «Medien von Religion erforschen» werden grundlegende Aspekte der religionswissenschaftlichen Forschungsarbeit erörtert. Dabei üben die Studierenden, wie man einen ausgewählten Grundbegriff der Religionswissenschaft mit forschungsgeschichtlicher und aktueller Literatur vertieft und es selbstständig erarbeitet.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
Das Kolloquium dient der Vorstellung und Besprechung der in Arbeit befindlichen Bachelorarbeiten.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
„May the Force be with you“ wünschen sich die Figuren aus heutigen Mythen vor einer gefährlichen Mission. Der Gruß ist viral geworden, und man hört ihn überall, denn audiovisuelle Medien und ihre erfolgreichen Narrative durchdringen unseren Alltag. Auf dem Handy, im Internet, Fernseher, Home-Cinema oder im traditionellen Kino spielt die Technik der bewegten Bilder eine zentrale Rolle. Von den Anfängen der Filmkunst im ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart nehmen religiöse Motive, Narrative und Praktiken sowie Anspielungen, Adaptionen und Verfremdungen religiöser Traditionen und Symbolsysteme einen wichtigen Platz in der filmischen Produktion ein.
In diesem Kurs werden Grundthemen der Wechselbeziehung von Film und Religion präsentiert. Anhand vielfältiger Filmbeispiele aus der Mediengeschichte und der heutigen Produktion werden innovative theoretische Ansätze besprochen. Dabei wird der methodisch korrekten Untersuchung audio-visueller Quellen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Einführung in das Forschungsfeld „Film und Religion“ zielt darauf, den Studierenden die wesentlichen Instrumente zu vermitteln, um selbstständig mit audiovisuellen Quellen arbeiten zu können und die dichte und einflussreiche Rolle des Films im Umgang mit Religion zu entdecken.
Tiere agieren in Mythologien als Protagonisten, sie sind auf religiösen Bildern zu sehen, werden in Texten als heilig betrachtet oder dämonisiert. Tieropfer sind in verschiedenen religiösen Traditionen verbreitet, aber auch die Verehrung von Tieren als Gottheiten ist in der Religionsgeschichte zu finden. Dabei stehen Tiere in Religionen in enger Interrelation zur jeweiligen Anthropologie und Kosmologie: An ihnen werden die Stellung des Menschen und der Welt gemessen und die Frage nach ethischen Grundsätzen erörtert.
Die Vorlesung wird der Relevanz von Tieren in Religionen sowohl aus einer theoretischen Sicht, als auch anhand ausgewählter Beispiele aus unterschiedlichen religiösen Traditionen nachgehen; die dabei getätigten Beobachtungen werden am Ende in einer Synthese generalisiert und anhand von weiterführenden Fragen reflektiert.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
Die Spätantike war geprägt von Austauschprozessen und der Suche nach neuen religiösen Ausdrucksformen, aber auch von Spannungsverhältnissen zwischen unterschiedlichen religiösen Traditionen.
Im Seminar lernen wir diese facettenreiche Zeitepoche kennen und schauen auf Aushandlungsprozesse antik-polytheistischer, jüdischer und christlicher Weltbilder und Praktiken.
Anhand des Beispiels der Spätantike wird aber auch allgemeiner an religionsgeschichtliche Grundfragen herangetreten: Was ist Religionsgeschichte? Wie kann man sich theoretisch und methodisch religionshistorischen Fragen nähern? Welche Bedeutung haben die Religionsgeschichte allgemein und die Spätantike im Spezifischen für die heutige Welt?
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
Das Seminar versteht sich als eine explorative Auseinandersetzung mit der Rolle von religiösen Motiven, Figuren, Symbolen, rhetorischen und narrativen Mustern innerhalb von fiktionalen Repräsentationen (Filmen, Romanen, Kurzgeschichten, usw.) der Klimakrise. Das Augenmerk soll dabei einerseits auf die in solchen fiktionalen Repräsentationen inszenierten Räume, anderseits auf die darin imaginierten zeitlichen Strukturen und Ereignisse gelegt werden. Anhand von ausgewählten Beispielen aus den Bereichen der Literatur und des Films soll folgenden Fragen nachgegangen werden: Wie wird der anthropogene Klimawandel in fiktionalen Repräsentationen thematisiert und/oder dargestellt? Werden utopische und dystopische Räume inszeniert und dargestellt und, wenn ja, welche? Wie wird die „Krisenhaftigkeit“ des Klimawandels zeitlich präsentiert und strukturiert? Wie werden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft narrativ artikuliert? Welche Krisenbewältigungsmöglichkeiten werden dem Rezipierenden „angeboten“? Welche Rolle spielen dabei religiöse Motive, Figuren, Symbole, rhetorische und narrative Muster?
Eine Passage aus dem Gilgamesch-Epos, ein Zeitungsartikel über den Nahostkonflikt, ein Interview mit einer Handleserin oder ein Songtext von Lady Gaga: In der Religionswissenschaft haben wir es mit einer Vielfalt unterschiedlicher Textgattungen zu tun, die wir analysieren und interpretieren. Doch wie können wir methodisch reflektiert mit diesen Quellen umgehen? Das Seminar bietet eine Einführung in verschiedene Aspekte der Textanalyse in der Religionswissenschaft.
- Dozentin: Hannah Griese
In diesem Seminar wird erarbeitet, wie religiöse Symbolsysteme in Kinder- und Jugendmedien verbreitet, gefestigt und reflektiert werden und welche normativen Konzepte mit der Repräsentation religiöser Symbolsysteme verbunden sind. Die religionswissenschaftlichen Zugänge erlauben es, Religion als emisches, öffentlich-mediales und wissenschaftliches Konzept in Kinder- und Jugendmedien zu erörtern. Die literaturwissenschaftliche Perspektive beleuchtet und exemplifiziert das Wechselverhältnis von Wissen(schaft) und Literatur und führt in die einschlägige Literatur ein.
- Dozentin: Julia Dall'Armi
- Dozentin: Verena Eberhardt
Die zeitgenössische Kunst bietet vielfältige Möglichkeiten, über Grundfragen des Menschseins nachzudenken. Mit vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten, Techniken und Verfahren bearbeitet sie häufig die gleichen Themen, die den Kern religiöser Traditionen und Gemeinschaften ausmachen.
In diesem Seminar vertiefen wir das Verhältnis von Kunst und Religion sowohl anhand ausgewählter wissenschaftlicher Literatur als auch mit der Betrachtung und Besprechung von Kunstwerken, die in der Ausstellung „Auf der Suche“ präsentiert werden. Diese Ausstellung findet während des Sommersemesters an verschiedenen Orten der Stadt München statt. Sie ist eine Kooperation zwischen dem DG Kunstraum, einigen evangelischen und römisch-katholischen Kirchgemeinden, der Kunstakademie sowie der LMU. Das Seminar bietet die einmalige Möglichkeit, die systematische, religionswissenschaftliche Denkarbeit mit dem gemeinsamen Erleben von Kunstwerken in besonderen Räumen zu verbinden. Es findet zum Teil an der Universität und zum Teil an den Ausstellungsorten statt.
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
In der europäischen Religionsgeschichte spielt der Islam eine zentrale Rolle. Das Seminar behandelt die Bedeutung des Islam als Teil der europäischen Kultur.
Die Lehrveranstaltung ist in drei Teilen aufgebaut. Im ersten Teil werden Grundinformationen zu dieser religiösen Tradition vermittelt; der zweite Teil vertieft theoretische Grundkonzepte wie „Orientalismus“ oder „Othering“, die für das Verstehen von Religions- und Kulturaustausch in Europa wesentlich sind. Im dritten Teil werden anhand von zeitgenössischen Beispielen Islambilder in Europa untersucht und auf ihre Rolle in der Gestaltung und Beeinflussung des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen kritisch hinterfragt. Dabei wird der Fokus vor allem auf die Darstellung des Islam im Film gelegt.
In diesem Seminar werden Konzepte der Religionswissenschaft vertieft, die die Grundlage der Theoriebildung für die Erforschung von Religion in Geschichte und Gegenwart bilden. „Symbolsystem“, „Weltbild“, „Transzendenz“ oder „Gender“ sind einige der Konzepte, die wir anhand ausgewählter Literatur behandeln werden.
Die theoretische Reflexion wird in den Sitzungen mit Beispielen veranschaulicht und vermittelt. Mit diesem Seminar ist ein erhebliches Lesepensum verbunden, das vor der jeweiligen Sitzung in selbstständiger Arbeit bewältigt werden soll.
Das Seminar zur Veranstaltung „Was ist Religion? Einführung in die Religionswissenschaft“ bietet Studierenden einen ersten Einstieg in (religions-)wissenschaftliches Arbeiten. Neben einer Vertiefung der Lektüre des Grundkurses werden grundlegende Strategien des wissenschaftlichen Arbeitens vorgestellt: Wie finde und bearbeite ich wissenschaftliche Literatur? Welche Methoden für die Untersuchung einer Quelle gibt es? Wie ist eine wissenschaftliche Arbeit aufgebaut?
- Dozentin: Luise Merkert
Debatten über Religionsfreiheit auf YouTube, spirituelle Erfahrungen beim Bergsteigen, Schmuck in Kreuzesform, Horoskope: Diese Beispiele, so unterschiedlich sie auch sind, haben etwas mit „Religion“ zu tun. Doch wie können wir uns wissenschaftlich solch unterschiedlichen Phänomenen nähern? Welchen Definitionen von Religion begegnen wir bei einem Blick in die Forschungsgeschichte. Welche Relationen zwischen Religion und Kultur lassen sich denken?
Diese Veranstaltung richtet sich an Studierende, die Religion als kulturelles Phänomen besser verstehen möchten. Sie zielt daraufhin, gründlich in zentrale Themen und Theorien der Religionsforschung einzuführen und zu Beginn des Studiums Instrumente zu vermitteln, um solch ein vielschichtiges Phänomen zu erfassen.
In Werbungen fallen Engel vom Himmel, verführt durch einen Bodyspray. Musiker*innen singen von transzendenten Grenzerfahrungen. Religiöse Influencer*innen debattieren grundlegende normative Fragen auf YouTube. Religiöse Gemeinschaften vermitteln ihre Inhalte anhand von Medien wie Romanen oder Filmen.
Zwischen Religion und Populärkultur lassen sich vielfache Verbindungen feststellen. Im Seminar gehen wir diesen Vernetzungen anhand von Einzelfällen aus Geschichte und Gegenwart nach und reflektieren mögliche theoretische Zugänge, um dieses Wechselspiel zu erfassen. Dabei stellen sich Fragen nach Mediatisierungsprozessen, Marktmechanismen, religiösen Ästhetisierungsstrategien sowie individuellen und kollektiven Vorstellungen.
Ziel des Seminars ist es, einen theoretischen und analytischen Einblick in die facettenreiche Relation zwischen Religion und Populärkultur zu erhalten.
Doc Brown aus dem Film «Back to the Future» (Regie: Robert Zemeckis/ USA 1985) hat eine bemerkenswerte Frisur und nutzt die Kraft des Blitzes, um in der Zeit zu reisen. Die Naturwissenschaftler*innen aus der Serie «Big Bang Theory» (Idee: Chuck Lorre/ Bill Prady/ USA 2007–2019) sind allesamt Nerds, die stolz sind auf ihren Doktortitel. Die Archäologin Lara Croft aus dem Computerspiel «Tomb Raider» (Studio: Core Design/ 1996) schlägt sich durch den Dschungel und zerstört dabei (virtuelle) Kulturgüter. Gleichzeitig gilt in Zeitschriften und dem Internet ein «wissenschaftlich bestätigt» als Gütesiegel. Hinzu kommen verschiedene Bilder von Forschung und Wissenschaft aus der Akademie, die mit Identitätsprozessen verbunden sind. Sie können Wissenschaft beispielsweise als geschlossenen Garten, objektive Sichtweise, als Netzwerk oder als Suche inszenieren. Diese verschiedenen Bilder existieren nebeneinander, sie vermischen sich oder widersprechen sich. Vor allem aber prägen sie unsere religionswissenschaftlichen Vorstellungen von Wissenschaft maßgebend mit.
Im Seminar werden wir unterschiedlichen öffentlichen und akademischen Wissenschaftsbildern nachgehen, Beispiele analysieren, sie diskutieren und uns fragen, wie wir als Religionsforschende mit solch verschiedenen Ideen sowie Stereotypen von Wissenschaft umgehen können und wie sie unseren Blick auf Religion und Kultur prägen.
1974 wurde die Sektion “Women and Religion” der American Academy of Religion (AAR) gegründet. Seither wurden feministische Anregungen in der Religionswissenschaft vielfältig aufgegriffen und weiterentwickelt. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit der Geschichte und der Vielfalt feministischer Perspektiven auf Religion und in der Religionswissenschaft. Wer sind die Pionierinnen der Religionswissenschaft? Welche spezifischen Fragestellungen zeichnen die feministische Religionswissenschaft aus? Und welche aktuellen Entwicklungen und Forschungsansätze prägen dieses Feld?
Das Seminar vermittelt eine grundlegende Einführung in Theorien und Methoden feministischer Wissenschaftskritik.
- Dozentin: Dolores Bertschinger
Das Seminar befasst sich mit dem Phänomen neuer Freikirchen im (groß-)städtischen Kontext, u.a. International Christian Fellowship (ICF) und Hillsong. Im Rahmen des Seminars werden sonntägliche Gottesdienste einzelner Gemeinden besucht. Geplant sind dabei jeweils Gespräche mit Gemeindeleitung und Mitgliedern. Im Seminar werden die einzelnen Begegnungen vorbereitet und später ausgewertet. Wo liegen Chancen und Grenzen neuer Freikirchen? Gibt es Licht- und Schattenseiten? Worin bestehen spezifische Kennzeichen und Unterschiede? Was bedeuten Pluralisierungsprozesse für das Christentum insgesamt?
- Dozent: Matthias Pöhlmann
In diesem Seminar werden zentrale Aspekte von Normativität aus religionswissenschaftlicher Perspektive beleuchtet. Die Frage nach Werten und Normen wird sowohl auf der Ebene des Forschungsprozesses, als auch auf der Ebene der Phänomene behandelt.
In einem ersten Schritt werden wir uns mit der Rolle von Werten und Normen im Selbstverständnis der Disziplin und der religionswissenschaftlichen Forschung beschäftigen. In einem zweiten Schritt wird der Fokus auf Werte und Normen innerhalb von religiösen Symbolsystemen gelegt. In einem dritten Schritt werden wir diese Frage erweitern und uns mit dem Einfluss von Religion auf Wertvorstellungen und normative Diskurse in der zeitgenössischen Gesellschaft befassen.
Die Arbeit gründet auf der Auseinandersetzung sowohl mit Sekundärliteratur, als auch mit Fallstudien. In der Wechselwirkung zwischen theoretischen Ansätzen und empirischen Beispielen werden wir die aktuelle und relevante Frage nach Normativität vertiefen.
- Enseignant: Verena Eberhardt
Lehrforschung
Die Lehrforschung bietet die Gelegenheit, sich vertieft mit wissenschaftlichen Methoden auseinanderzusetzen und diese in einem eigenen kleinen Forschungsprojekt anzuwenden. Arbeitsschritte in der wissenschaftlichen Projektentwicklung sowie Methoden der Datenerhebung und Interpretation werden im Rahmen des Begleitkolloquiums im Umfang von 1 SWS vermittelt. Ihr Projektthema sollen Sie selbständig erarbeiten. Inhaltlich sind keine Grenzen gesetzt; gerne dürfen die erworbenen Fremdsprachenkenntnisse eingesetzt werden. Römische Kaiserkrönungen, altäthiopische Chroniken und buddhistische Sutren im historischen Kontext können genauso Thema sein wie Feldforschungen bei Pfingstkirchen, die Analyse politischer Reden oder die Rekonstruktion von musealen Objektbiographien.
Praktikum
Das Praxismodul bietet die Gelegenheit, frühzeitig Erfahrungen in einem möglichen Berufsfeld oder Arbeitsbereich zu sammeln und so die eigenen Fähigkeiten und Erwartungen außerhalb der Universität zu testen.
- Enseignant: Verena Eberhardt
Werte und Normen sind stets in Bewegung, sowohl im zirkulären Prozess ihrer Entstehung, Aushandlung und Infragestellung, als auch in ihrer Verbreitung durch unterschiedliche historische und kulturelle Kontexte. Religiöse Traditionen und Gemeinschaften spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie Weltbilder, Narrative und Praktiken offerieren, in denen normative Vorstellungen ausgehandelt werden. Die vielschichtige Wechselwirkung von Religion und Medien ist fundamental, um die Entstehung, Aushandlung und Adaption von Normen und Werten zu untersuchen; religiöse und mediale Kommunikationssysteme repräsentieren, distribuieren und transformieren diese Vorstellungen.
Im Seminar wird in das für die Religionswissenschaft zentrale Themenfeld „Werte und Normen“ eingeführt. Es besteht aus dem Besuch der gleichnamigen Tagung und wird von einer Vorbereitungssitzung sowie einer Schlusssitzung gerahmt.
Ein Altarbild in einer Kathedrale, ein Flyer an einer Esoterikmesse, ein apokalyptischer Roman in einer Buchhandlung: In der Religionswissenschaft analysiert und interpretiert man eine Bandbreite an unterschiedlichen Medien. Doch wie genau kann man sich solchen medialen Ausformungen von Religion methodisch annähern? Im Seminar fokussieren wir auf Methoden der Bild- und der Textanalyse. Wir werden verschiedene Möglichkeiten methodischer Zugänge zu Bildern und Texten diskutieren, reflektieren und anhand konkreter Fallstudien einüben.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
Mythologien erklären den Beginn der Welt, religiöse Feste begleiten das Leben und prägen den Jahresablauf, Rituale strukturieren den Tag: Religion ist eng mit einer zeitlichen Dimension verbunden. Dabei wird diese Zeitlichkeit anhand materieller Gegenstände geformt und vermittelt. Der Christbaum als Symbol für Weihnachten, die Gebetskette, die die Kommunikation mit einer transzendenten Figur strukturiert, oder das Hochzeitsfoto, das den „glücklichsten“ Moment im Leben eines Ehepaars festhält, sind nur einige Beispiele dafür.
In der Vorlesung werden wir uns der Zeitlichkeit in religiösen Gegenständen sowohl theoretisch als auch empirisch anhand eines Blicks auf die europäische Religionsgeschichte annähern: Nach einer Reflexion über das Konzept „Zeit“ und seine Verbindung zu Religion werden wir uns der Symbolisierung von Religion in unterschiedlichen medialen und materiellen Formen widmen, beispielsweise der Fotografie als Einfrierung des Moments oder der Sanduhr als Memento Mori-Symbol. Ziel der Vorlesung ist es, ein Nachdenken über das Konzept „Zeit“ in Verbindung mit materieller Repräsentation anzustoßen.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
Religion spielt in der Entfaltung von Horrorgeschichten häufig eine zentrale Rolle. Comics, Romane, Hörbücher und Filme erzählen von seelenfressenden Dämonen, rachsüchtigen Geistern oder gewalttätigen Gemeinschaften, die das Leben der Menschen bedrohen. Religion zeigt sich dabei in der Verankerung des „Bösen“ in religionshistorischen Figuren und Bezügen oder in der Darstellung der Rettung vor diesen Bedrohungen. Das Seminar geht diesen Spuren von Religion in Horrorfiktionen nach und erforscht die vielfältige Rolle von religiösen Symbolen und Narrativen in verschiedenen medialen Ausformungen des populären Genres.
- Dozentin: Luise Merkert
Im Fokus der Veranstaltung steht die Frage, wie in religiös pluralen Staaten das Zusammenleben gestaltet werden kann: Wie entstehen Konflikte und wie gehen Menschen, politische Organe und Religionsgemeinschaften damit um? Welches Verhältnis besteht zwischen Religion(en) und dem Staat bzw. der Politik? Welche normativen Vorstellungen sind damit verbunden? Diese Fragen werden mit Blick auf den israelisch-palästinensischen Kontext erörtert.
Zur Bearbeitung der Fragen und als Vorbereitung auf die Exkursion nach Jerusalem werden im Rahmen des Blockseminars vier Themengebiete bearbeitet: Geschichte und politisches System Israels und Palästinas, theoretische Entwürfe zum Verhältnis von Religion und Politik, Theorien des religiösen Pluralismus und Theorien des interreligiösen Dialogs.
- Dozent/in: Bertolt Bundschuh
- Dozent/in: Hannah Griese
- Dozent/in: Daria Pezzoli-Olgiati
Das Forschungsseminar Medien und Religion bietet Forschenden, Doktorierenden und MA-Studierenden aus allen Disziplinen, die sich für Forschung im Bereich Religion interessieren, eine offene Plattform des Lernens und Austausches. Im Sommersemester 2023 widmen wir uns der Frage, wie Religion in der Presse und in Informationsmedien und -portalen dargestellt wird. Uns interessieren Perspektiven, Voraussetzungen, positive und negative Vorurteile, mit denen Religion medial thematisiert und damit auch beeinflusst wird. Auf der einen Seite zielt das Seminar darauf, Tendenzen in der Wahrnehmung und Darstellung von „Religion“ in den gegenwärtigen Medien zu ergründen. Auf der anderen Seite soll diese Analyse zum Nachdenken anregen, wie wir als (Religions-)Wissenschaftler*innen Ergebnisse der Forschung der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, wie wir Religion in den Medien präsentieren (sollen) und welche Wirkung die Öffentlichkeitsarbeit zeitigt.
- Dozentin: Verena Eberhardt
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
- Dozentin: Luise Merkert
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
- Dozent/in: Verena Eberhardt
- Dozent/in: Hannah Griese
- Dozent/in: Friedhelm Hartenstein
- Dozent/in: Isabelle Mandrella
- Dozent/in: Luise Merkert
- Dozent/in: Daria Pezzoli-Olgiati
- Dozent/in: Loren Stuckenbruck
Vergleiche und Übersetzungen zwischen Kulturen und Religionen dienen der alltäglichen Orientierung. Die Suche nach Gleichem und Verschiedenem zu anderen Menschen, Gruppen, Gemeinschaften, Religionen, Nationen, Kulturen oder Zeiten dient dazu, Prozesse des Verstehens und der Identitätsfindung zu ermöglichen. Doch wer entscheidet, was wem wann gleichzusetzten ist? Wer darf was womit vergleichen? Warum? Welche Übersetzungsleistungen ermöglichen Vergleiche? Die VL führt in die religionswissenschaftliche Beschäftigung mit dem Vergleichen und Übersetzen ein, Verfahren, die ausgehend von der Frühen Neuzeit zur Bildung der Religionswissenschaft als Disziplin im 19. Jh. beitrugen. Theorien und Methoden des Vergleichs werden forschungshistorisch situiert und im Hinblick auf ihre Stärken und blinden Flecken evaluiert.
Die Relevanz von Vergleichen und Übersetzen in der Religionswissenschaft soll in dieser VL nicht nur theoretisch beleuchtet, sondern auch durch praktische Anwendungen diskutiert werden. Deswegen ist der Kurs stark interaktiv angelegt: Die Studierenden werden anhand von Übungen und Fallstudien aufgefordert, eine eigene Methode des Vergleichs und der Übersetzung zu entwickeln und sie wissenschaftlich zu untermauern.
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
Was ist Religion? Definitionen von Religionen gründen auf Grundkonzepten wie „Symbol“, „Weltbild“, „Wert“, „Transzendenz“, „Identität“, „Tradition“ oder „Ritual“. Das Seminar erkundet die vielfältigen Bedeutungen von Grundkonzepten der Religionswissenschaft und erläutert die theoretischen Reflexionen, in denen sie eingebettet sind. Damit gewinnen Masterstudierende einen vertieften Einblick in zeitgenössische Theorien. Neben einem Überblick auf unterschiedliche Strategien, das vielfältige Phänomen der Religion zu erfassen, vermittelt das Seminar einen methodologischen Umgang mit Konzepten und Definitionen. Die Veranstaltung zielt darauf, Studierende dabei zu unterstützen, einen fundierten Umgang mit „Religion“ zu formulieren und damit die Grundlage für eigene Forschungsfragen zu legen.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
In der europäischen Religionsgeschichte spielen islamische Traditionen eine zentrale Rolle. Das Seminar behandelt die Bedeutung des Islam als Teil der europäischen Kultur.
Die Lehrveranstaltung ist in drei Teilen aufgebaut. Im ersten Teil werden grundlegende Informationen zu dieser religiösen Tradition vermittelt. Der zweite Teil vertieft theoretische Grundkonzepte wie „Orientalismus“ oder „Othering“, die für das Verstehen von Religions- und Kulturaustausch in Europa wesentlich sind. Im dritten Teil werden anhand von historischen und gegenwärtigen Beispielen Islambilder in Europa untersucht und auf ihre Rolle in der Gestaltung und Beeinflussung des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen kritisch hinterfragt. Dabei wird der Fokus vor allem auf die Darstellung islamischer Traditionen in Kindermedien (Literatur, Film, Hörspiele) gelegt.
- Dozentin: Verena Eberhardt
Clifford Geertz’ Arbeiten zu Symbol und Symbolsystem haben die Kultur- und Religionswissenschaft nachhaltig beeinflusst und sind heute nicht nur Klassikertexte, sondern gleichzeitig theoretische Grundlage vieler Studien. In diesem Seminar vertiefen wir die Kultur- und Religionsdefinition des Ethnologen, beschäftigen uns mit Kritik an seinen Konzepten und diskutieren, ob und wie Geertz’ Ansatz für die heutige Forschung weiterentwickelt werden kann.
- Dozentin: Verena Eberhardt
In einer Exkursion nach Jerusalem möchten wir uns in vertiefter Weise aus religionswissenschaftlicher und ethisch-theologischer Perspektive mit den Themen Konflikt und Zusammenleben in religiös-pluralen Gesellschaften beschäftigen. Auf dem Programm stehen unter anderem interreligiöse Begegnungen, Gespräche mit Medienvertreter:innen, Besuche von Museen und politischen Orten sowie religiösen Stätten.
- Enseignant: Reiner Anselm
- Enseignant: Bertolt Bundschuh
- Enseignant: Hannah Griese
- Enseignant: Daria Pezzoli-Olgiati
Die Renaissance und die Reformation werden oft mit Konzepten des Wandels in Verbindung gebracht, so etwa mit einer Veränderung religiöser und sozialer Vorstellungen oder mit politischen Transformationen. Dieser Wandel kann auch im Hinblick auf genderspezifische Konsequenzen untersucht werden. Im Seminar werden die Renaissance und die Reformation deshalb aus einer Genderperspektive genauer unter die Lupe genommen: Welche Auswirkungen hatten die Renaissance und die Reformation auf Frauen, Männer, Kinder und ihr Verhältnis zueinander, zum Beispiel im Hinblick auf Familienvorstellungen? Welche Geschlechterbilder vertraten die männlichen Reformatoren? Lassen sich bedeutende Reformatorinnen finden?
Wir vertiefen uns dabei sowohl in damalige zeitgenössische Debatten und Quellen als auch in heutige Blickwinkel auf diese historische Epoche.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
Harry Potter, Bibi Blocksberg oder The Witcher: Hexen und Hexer sind häufig anzutreffende Figuren in der Populärkultur. Die Art, wie sie dargestellt werden, basiert auf den komplexen Perspektiven auf Zauberei in der europäischen Religionsgeschichte.
In der Vorlesung gehen wir anhand ausgewählter Stationen der Transformation von Hexenvorstellungen nach, ergründen die Verfolgungen vermeintlicher Hexen und Hexer in der Neuzeit und fragen nach der Bedeutung der Zaubernden in der Populärkultur unterschiedlicher Epochen.
Theoretisch wird die Vorlesung untermauert vom Konzept des Othering und von einer Genderperspektive.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
In öffentlichen und emischen Diskursen wird der Begriff des Mythos häufig als ein voraufklärerisches und überwundenes Welterklärungsmodell abqualifiziert. Gleichzeitig lassen sich in religiösen Traditionen, politischen Aushandlungsprozessen und populärkulturellen Diskursen mythische Erzählungen finden, in denen existenzielle Grundfragen des Menschen verhandelt werden.
In diesem Seminar werden wir den Begriff des Mythos als ein theoretisches Konzept für die Religionsforschung erkunden.
Dabei wollen wir unterschiedliche disziplinäre Zugänge zum Mythos in ein Gespräch bringen und die Möglichkeiten und Grenzen dieser Konzepte diskutieren. Anhand von konkreten Beispielen werden wir die Anschlussfähigkeit des Mythos für eine zeitgenössische Annährung an religiöse Phänomene in der Kultur erproben.
- Dozent: Jochen Mündlein
Innerhalb des religiös-weltanschaulichen Spektrums gibt es eine Vielzahl von Gemeinschaften, die Sonderlehren vertreten und ökumenische Kontakte zu den christlichen Kirchen ablehnen. Zu den bekanntesten Sondergemeinschaften zählen etwa die Zeugen Jehovas. Die anthroposophisch geprägte Christengemeinschaft versteht sich als religiöse Erneuerungsbewegung und pflegt einen erneuerten Kultus. Neureligionen wie die „Mormonen“ berufen sich auf neue Offenbarungen. Neue religiöse Bewegungen, besonders im Kontext moderner Esoterik, sind oft weniger organisiert und lassen fluide Formen erkennen.
Das Seminar befasst sich mit Lehre und Praxis unterschiedlicher (neu)religiöser Gemeinschaften und Bewegungen. Geplant sind mehrere Besuche, Begegnungen und Gespräche.
- Dozent: Matthias Pöhlmann
Ob die Bavaria auf der Theresienwiese, Botticellis berühmtes Gemälde Primavera oder das Weihnachtslied Es ist ein Ros entsprungen: All diese Beispiele können als Allegorien gedeutet werden, die einen Gedanken „in einer anderen Sprache“ ausdrücken.
In diesem Seminar erkunden wir die Bedeutung von Allegorien in religiösen Symbolsystemen: Wie werden abstrakte Ideen anschaulich transportiert? Welche Medien kommen dafür zum Einsatz? Was ist eine Allegorie in Abgrenzung zu Symbol, Metapher, Personifikation oder Gleichnis? Welche Prozesse des Übersetzens und Deutens sind notwendig, um Allegorien zu verstehen? Sind Allegorien nur ein historisches Phänomen oder werden auch gegenwärtig noch Allegorien geschaffen?
Nach einer Reise durch die Religionsgeschichte Europas widmen wir uns Allegorien, die wir in München finden, und begeben uns auf eine Spurensuche nach verborgenen Bedeutungen in der Stadt.
- Dozentin: Verena Eberhardt
Das Judentum spielt eine zentrale Rolle in der europäischen Religionsgeschichte. Im Seminar werden wir einerseits theoretische Grundkonzepte kennenlernen und reflektieren, die für das Verstehen religiöser Identität und religiösen Austauschs in der Religionsgeschichte hilfreich sind. Andererseits werden anhand von Quellen und Beispielen wichtige Stationen jüdischer Geschichte in Europa erarbeitet.
Im Blockteil am 20. und 21.10. vertiefen wir neben den Grundlagen des Alten Testaments jüdische Feste, das Verhältnis zwischen christlichen und jüdischen Traditionen sowie jüdisches Leben in München.
- Dozentin: Verena Eberhardt
- Dozentin: Desiree Zecha
Das Begleitseminar zur Veranstaltung „Religion?! Eine Einführung in die faszinierendste Dimension der Kultur“ hat zum Ziel, in das wissenschaftliche Arbeiten einzuführen und die Inhalte der Lektüre zu vertiefen. Neben Lesetechniken und formalen Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens widmen wir uns dem Umgang mit Grundlagentexten: Was bedeutet es, wissenschaftliche Texte zu lesen? Wie finden wir die Thesen der Autor:innen? Wie können wir deren Argumentationen verfolgen?
Der Besuch des Seminars ist für Studierende der Religionswissenschaft im Hauptfach verpflichtend. Die Veranstaltung wird aber auch den anderen Teilnehmenden des Grundkurses empfohlen. Die Lektüre ergibt sich aus dem Programm der Veranstaltung „Religion?! Eine Einführung in die faszinierendste Dimension der Kultur“ und wird in der ersten Sitzung vorgestellt.
- Dozentin: Verena Eberhardt
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
In dieser Veranstaltung stehen Orte im Zentrum, in denen religiöse Pluralität sichtbar und erlebbar gemacht wird: Öffentliche Orte und interreligiöse Gebäude werden im Hinblick auf ihre Rolle und Funktion in der Gesellschaft untersucht. Dafür werden Raumtheorien und Methoden der Raumanalyse vorgestellt und angewandt.
Das Seminar ist mit einem internationalen Meisterkurs verbunden, an dem sich die Raumphilosophin Carla Danani (Università die Macerata) sowie die Urbanistin und Architektin Mariateresa Giammetti (Università Federico II, Napoli) beteiligen.
Im Gespräch zwischen Philosophie, Architektur und Religionswissenschaft nähern wir uns einem wichtigen und faszinierenden Aspekt heutiger Städte und Kulturen in Europa an.
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
In einem interdisziplinären Gespräch zwischen biblischer Exegese und Religionswissenschaft werden religionshistorische und gegenwärtige Quellen in Hinblick auf ihr ästhetisches und performatives Potential untersucht. Die Untersuchung der Bedeutung und Rolle der Farben bietet zudem die Möglichkeit, sich intensiv mit der symbolischen Dimension religiöser Kommunikation zu beschäftigen. Der Fokus liegt auf der Auseinandersetzung mit biblischen Texten und ihrer Rezeption in der Antike und der europäischen Religionsgeschichte.
- Dozierende: Torsten Jantsch
- Dozierende: Daria Pezzoli-Olgiati
- Dozierende: Kristin Weingart
«Religion?» ist eine kontroverse Frage. Die Meinungen darüber schwanken zwischen Faszination und Indifferenz. Für die einen ist Religion eine grundlegende Dimension des Lebens, für andere eine Art Droge, die dazu dient, Menschen zu unterdrücken. Diese Einführung in die Religionswissenschaft bietet die Möglichkeit, das Phänomen «Religion» jenseits von Werturteilen als wesentlichen Bestandteil von Kulturen kennenzulernen. Dafür werden zentrale Themen, Ansätze und Theorien, mit denen Religion in ihrer Vielfalt und Komplexität wissenschaftlich untersucht wird, vorgestellt und kritisch reflektiert. Die Veranstaltung bietet eine faszinierende Reise zu einem Bereich, in dem es nach wie vor sehr viel zu entdecken gibt.
- Dozentin: Verena Eberhardt
- Dozentin: Daria Pezzoli-Olgiati
Aus den News erfahren wir Aktuelles über die Lage im Gazastreifen, in den sozialen Medien debattieren Menschen darüber und konstruieren dabei Ideen von «Judentum» und «Islam». In filmischen Produktionen wird eine Bandbreite an möglichen Zugehörigkeiten zu diesen religiösen Traditionen verhandelt. Oder Werbungen zeigen uns, wie interreligiöse Praxis aussehen kann. Dies sind nur einige Beispiele für die Komplexität der Darstellung islamischer und jüdischer Traditionen in der Populärkultur.
Im Seminar werden wir verschiedenen Repräsentationen dieser Traditionen in der US-europäischen Populärkultur nachgehen und dabei sowohl stereotype Bilder entlarven als auch Verflechtungen zwischen Darstellungsarten herauskristallisieren. Wir fragen danach, wie solche populärkulturellen Inszenierungen (unsere) Vorstellungen dieser Traditionen mitformen und wie wir sie reflektieren können. Theoretisch wird das Seminar gerahmt von Fragen nach Repräsentation, Othering-Prozessen, Genderkonstruktionen und Machtprozessen.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
Friedhöfe verdichten Praktiken und Vorstellungen rund um Sterben und Tod aus verschiedenen Zeiten. Sie erzählen von Einzelschicksalen und von kollektiven Praktiken, repräsentieren soziale Hierarchien, zeugen von Genderdifferenzen, wirtschaftlichen Möglichkeiten und Machtprozessen. Ebenso sind sie noch heute auf vielfältige Weise mit den Siedlungen in ihrer Nachbarschaft verknüpft: Sie ermöglichen geruhsame Spaziergänge mit Kinderwagen, bieten Ecken für Verliebte, lassen Fans nach Gräbern berühmter Personen suchen oder werden in Reiseguides als besonders schöne touristische Orte angepriesen.
Im Zentrum des Seminars steht die Erforschung der Bedeutung der Friedhöfe in München. Wir recherchieren die Geschichte der Bestattungsplätze in München, fragen nach ihren verschiedenen Funktionen in Geschichte und Gegenwart und suchen nach mit ihnen verbundenen sozialen Prozessen und Praktiken. Religionswissenschaftliche Interpretationsmöglichkeiten und theoretische Einordnungen werden diskutiert und reflektiert. Dafür werden wir im Zuge des Seminars verschiedene Friedhöfe besichtigen und unsere Recherche vor Ort durchführen.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
In der theoretischen Annäherung an Religion sind vielfältige Grundkonzepte von Bedeutung: «Symbol», «Transzendenz», «Weltbild», «Normen und Werte», «Tradition», «Identität», «Gender» sind nur einige davon. Im Seminar ergründen wir konzeptuelle Annäherungen an Religion, diskutieren verschiedene theoretische Perspektiven sowie methodologische Herausforderungen und reflektieren die Chancen und Grenzen dieser Ansätze. Das Seminar zielt darauf ab, eine tiefgehende Auseinandersetzung mit aktuellen Zugängen zu Religion anzustoßen und ein theoretisches Nachdenken für eigene Forschungsfragen anzuregen.
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
In einer Stadt wie München treffen verschiedenste religiöse Zugehörigkeiten und Weltbilder aufeinander, die sich in unterschiedlichen Medien, man denke an Texte, Bilder, Kleidung, Praktiken, etc., ausdrücken und vielfältige Schnittstellen zu anderen gesellschaftlichen Bereichen wie etwa Kunst, Politik, Wirtschaft bilden. Religionen stehen also in steter Begegnung und Aushandlung mit anderen Religionen. Aber auch eine einzelne religiöse Tradition ist selten homogen, sondern kann als ein facettenreiches Netzwerk gedeutet werden, das vom jeweiligen zeitlichen und kulturellen Kontext geprägt ist und sich in dauernder Transformation befindet. Und nicht zuletzt beschäftigen sich auch Individuen gleichzeitig mit verschiedenen religiösen Ausdrucksformen und/oder schaffen sich ihre individuellen Ausprägungen einer religiösen Tradition. In der Vorlesung suchen wir nach adäquaten theoretischen Konzepten, um religiöse Pluralität zu erfassen und vertiefen uns in verschiedene Fallbeispiele aus Geschichte und Gegenwart. Ziel der Vorlesung ist es, religionswissenschaftlich über Konzepte nachzudenken, die die Komplexität und den Wandel von Religion betonen. |
- Dozentin: Anna-Katharina Höpflinger
Für die einen ein unverzichtbares Medium für den Adrenalinkick, für die anderen ein Albtraum, der die allgemeine Abstumpfung vorantreibt. Kein Zweifel, bis heute wird kein anderes Genre so heftig diskutiert wie der Horror. In diesem Blockseminar schauen wir gemeinsam, was hinter der Kontroverse steckt. Im Zentrum stehen dabei folgende Fragen: Wie wirkt sich der Horror auf die menschliche Psyche aus – und umgekehrt? Woher kommt die Faszination für gewalttätige, unheimliche und angst-induzierende Geschichten? Und was sagen diese über die Welt aus, in der wir leben? Um Antworten zu finden, tauchen wir tief in die Welt des zeitgenössischen Horrors ein. Der Fokus liegt dabei auf Entwicklungen seit 2010, (u.a. CONJURING – DIE HEIMSUCHUNG, J. Wan, US 2013 und HEREDETARY, A. Aster, US 2018). Unter Berücksichtigung aktueller Theorien und Diskurse zum Horror-Film eröffnet das Seminar neue Perspektiven auf dieses ungewöhnliche Genre. Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftler Stefan Sonntagbauer von der Universität Wien statt. |
- Dozentin: Luise Merkert
Religion als eine Perspektive auf Kultur bietet einen wesentlichen Verstehenshorizont für Herausforderungen und Entwicklungen unserer Gegenwart. Vom Nahostkonflikt, über rechtspopulistische Verschwörungsmythen, Debatten über künstliche Intelligenz und Horrorfilme: Alle diese Phänomene rekapitulieren Funktionen und Symbole aus religiösen Traditionen. Eine religionswissenschaftliche Perspektive auf unsere Lebenswirklichkeit ermöglicht ein systematisches Durchdringen normativer Deutungsangebote und religiöser Praktiken. Das Blockseminar zielt auf die alltagsorientierte Anwendung von Theorien, Methoden und Konzepten der Religionswissenschaft. Der Fokus des Seminares liegt dabei auf der Entwicklung von Transfer- und Anwendungskompetenzen wissenschaftlichen Arbeitens für zukünftige berufliche Situationen. In Schreib- und Diskussionswerkstätten werden das argumentative Vertreten eines Standpunktes, kreative Schreibtechniken und Analysemethoden eingeübt.
- Dozent: Jochen Mündlein
In diesem Seminar werden grundlegende Aspekte der religionswissenschaftlichen Forschungsarbeit vertieft. Dabei üben die Studierenden, wie man einen ausgewählten Grundbegriff der Religionswissenschaft mit forschungsgeschichtlicher und aktueller Literatur reflektiert und anhand eines Beispiels selbstständig erarbeitet. Im Seminar fokussieren wir auf Methoden der Bild- und der Textanalyse. Wir werden verschiedene Möglichkeiten methodischer Zugänge zu Bildern und Texten diskutieren, reflektieren und anhand konkreter Fallstudien einüben.
- Dozentin: Verena Eberhardt
Der Heilige Gral und die Suche nach diesem fiktiven sakralen Gegenstand, der alles irdische wie himmlische Glück verleihen soll, hat die Populärkultur in Geschichte und Gegenwart nachhaltig beeinflusst.
Im Seminar begeben wir uns auf eine Spurensuche des facettenreichen Motivs, von Wolfram von Eschenbachs mittelhochdeutschem Versroman Parzival über anthroposophische Gralsbewegungen hin zur Komödie MONTY PYTHON AND THE HOLY GRAIL (Terry Gilliam/Terry Jones, UK 1975) und dem Erfolgsfilm THE DA VINCI CODE – SAKRILEG (Ron Howard, US 2006), der auf Dan Browns Bestsellerroman Sakrileg beruht.
Das Seminar legt einen besonderen Fokus auf religionsgeschichtliche Verflechtungen, die im Gralsmythos herauskristallisiert werden können. Wir setzen uns anhand verschiedener Quellen mit einem bedeutenden kulturellen Motiv auseinander und erforschen die Verbindungen von Religion mit Literatur, Kunst und Film.
- Dozentin: Verena Eberhardt
Freimaurerei strebt die Selbstveredelung des Menschen an. Die seit dem 18. Jahrhundert in Europa und USA auftretenden Neuoffenbarungen (Swedenborg, «Mormonen» u.a.) wollen über die Bibel hinaus neue Erkenntnisse über Gott, Mensch und Welt übermitteln. Heutige Esoterik bietet für Suchende ein höheres Wissen, das nur Erleuchteten und Sensitiven zugänglich sein soll. Diskrete Gesellschaft, Geheimwissen und außergewöhnliche Mitteilungen: Diese drei Phänomene zeitgenössischer weltanschaulich-religiöser Gegenwartskultur sollen in der Vorlesung analysiert und religionsgeschichtlich eingeordnet werden.
- Dozent: Matthias Pöhlmann