Die Betrachtung materieller Gegenstände eröffnet einen wichtigen Einblick in die religiöse Praxis von Menschen in Geschichte und Gegenwart. Das Geschirr für ein religiöses Fest, ein Schmuckstück, das man in der Familie von einer Generation zur nächsten weitergibt, eine besondere Statue, die zu Hause, in einem sakralen Gebäude oder im Museum steht, sind einige Beispiele, die auf die Bedeutung der materiellen Kultur für religiöse Identitätsprozesse von Individuen und Gruppen hinweisen. Die Vorlesung präsentiert Themen, Methoden und Theorien des faszinierenden Forschungsfelds der Materiellen Religion. In diesem Bereich der Religionswissenschaft stehen alltägliche Praxis, Emotionen und Erinnerung im Zentrum, die eng mit den Dingen zusammenhängen, mit denen wir uns im Leben verorten.

Dieses Seminar ist für Studierende aller Studiengänge und Forschende aus religionsbezogenen Disziplinen, die sich für Methoden der Analyse audiovisueller Quellen interessieren. Ausgehend von ausgewählten Quellen mit unterschiedlichen Produktionstechniken und Gattungen sowie von Fachliteratur werden wesentliche methodische Herangehensweisen ausprobiert und kritisch reflektiert.

Ob Feen, Elfen oder Kobolde: Sagenfiguren erfreuen sich in der Populärkultur großer Beliebtheit. Seien es die Literatur oder der Film, Spielzeug oder Computerspiele – Erzählungen über diese winzigen Figuren sind weit verbreitet. Sie werden neu erfunden oder über Generationen tradiert, sie formen soziale Rollen wie z.B. Geschlecht oder Alter, und mit ihnen sind häufig kommerzielle Interessen verbunden.

In diesem Seminar begeben wir uns auf eine Spurensuche nach Sagenfiguren in Geschichte und Gegenwart, reflektieren den Begriff der Populärkultur und erforschen seine Verbindung mit Religion.


Die Religionsgeschichte ermöglicht als Teilbereich der Religionswissenschaft einen wesentlichen Zugang zur Erforschung von Religion in der Kultur. Die Verbindung aus der Beschreibung spezifisch kontextualisierter religiöser Traditionen und deren Transformationen mit einer Reflexion theoretischer Konzepte stellt die Religionsgeschichte vor Herausforderungen: Wie können wir historische Perspektiven rekonstruieren? Was ist Religionsgeschichte überhaupt? Was bedeutet es, Geschichte zu denken, zu erforschen, zu schreiben? Welche methodischen Zugänge ermöglichen es uns, religionsgeschichtlich zu arbeiten?

In diesem Seminar reflektieren wir diese Fragen anhand von konkreten Fallbeispielen und erproben verschiedene Methoden, die uns einen Zugang zur Religionsgeschichte ermöglichen. Wir untersuchen Texte, Bilder und Objekte und vertiefen anhand dieser Quellen historische Perspektiven für die Religionswissenschaft.




In diesem Seminar werden grundlegende Aspekte der religionswissenschaftlichen Forschungsarbeit vertieft. Dabei üben die Studierenden, wie man einen ausgewählten Grundbegriff der Religionswissenschaft mit forschungsgeschichtlicher und aktueller Literatur reflektiert und anhand eines Beispiels selbstständig erarbeitet. Im Seminar fokussieren wir auf Methoden der Bild- und der Textanalyse. Wir werden verschiedene Möglichkeiten methodischer Zugänge zu Bildern und Texten diskutieren, reflektieren und anhand konkreter Fallstudien einüben.

Selbstorganisation zählt im Studium zu einer der wichtigsten Kompetenzen, sei es bei der Prüfungsvorbereitung, dem Anfertigen von Hausarbeiten oder dem Schreiben einer Abschlussarbeit.

In der Veranstaltung werden Methoden und Strategien zur Selbstorganisation vorgestellt, ausprobiert und diskutiert. Sie ergänzt die bisherigen Kenntnisse zum wissenschaftlichen Arbeiten, um die Teilnehmenden auf ein effizientes Arbeiten an eigenen Projekten vorzubereiten.


Öffentliche Debatten über die Ehe für alle, über die religiöse Verhüllung der Frau, über Jungfräulichkeit, Abtreibung oder neue Formen von Männlichkeit zeigen, wie eng Gendervorstellungen mit religiösen Weltbildern verknüpft sind und wie stark diese Vernetzung Teil aktueller Fragen ist. Religionen formen einerseits Vorstellungen von Mann, Frau und anderen Geschlechtern, sie schreiben Genderrollen fest und regulieren Körper sowie Sexualität. Religionen ermöglichen andererseits aber mit Verweisen auf Transzendenz auch subversive Gendervorstellungen, sie können Binaritäten in Frage stellen und brechen. Manchmal passiert beides - das Festigen und das Brechen - gleichzeitig und nebeneinander.

In der Vorlesung wird diesem komplexen Netzwerk von Gender und Religion mit einem Fokus auf die Europäische Religionsgeschichte nachgegangen. Wir fragen nach theoretischen Zugängen zu Gender und Religion, diskutieren queere Perspektiven und analysieren ausgewählte Fallstudien. Immer wieder steht dabei auch die Reflexion der eigenen Positionierung zur Debatte, und wir erkunden, wie ein genderzentrierter Blick auf Geschichte und Gegenwart unser Verständnis von Religion und Gesellschaft transformiert.


Lady Gaga, Taylor Swift oder David Kushner sind nur einige der zahlreichen Musikerinnen und Musiker, die in ihren Liedern religiöse Symbole aufnehmen, von transzendenten Erfahrungen singen oder nicht alltägliche Erlebnisse teilen. Verweise auf Religion werden dabei adaptiert, neu formuliert und vermittelt.

Im Seminar werden wir zunächst theoretisch über die Vielschichtigkeit von Religion in der Populärkultur nachdenken. Wir lernen Konzepte und Modelle kennen, um sich diesem kulturellen Feld zu nähern. Im zweiten Teil werden wir ausgewählte Songs aus unterschiedlichen populären Musikgenres analysieren und nach den dort zu entdeckenden Prozessen zwischen Religion und Musik fragen.


Wenn auf die Religionsgeschichte der Frau fokussiert wird, dann steht oft das religiöse Leben und Denken von Fürstinnen oder Äbtissinnen im Zentrum. Doch was ist mit den Frauen, die nicht so reich oder gebildet waren? Mit den Handwerkerinnen, Fabrikarbeiterinnen und Tagelöhnerinnen, den Bäuerinnen und Landarbeiterinnen, den Hausangestellten und Mägden? Was können wir über die Bedeutung von Religion in ihrem Leben herausfinden?

Im Seminar rekonstruieren wir anhand von verschiedenen Quellen aus der europäischen Geschichte wie Tagebüchern, Textilien, Artefakten, Zeitungsberichten, etc. die religiöse Praxis und die Weltbilder von «arbeitenden» Frauen und reflektieren, wie ein solcher Blick unsere Annäherung sowohl an Geschichte als auch an Religion ändert.

Auf der theoretischen Ebene widmet sich das Seminar Fragen nach Gender, Religion und Intersektionalität sowie nach Rezeptionsprozessen und Geschichtsschreibung.


Was ist Religion? Definitionen von Religionen gründen auf Grundkonzepten wie „Symbol“, „Weltbild“, „Wert“, „Transzendenz“, „Identität“, „Tradition“ oder „Ritual“. Das Seminar erkundet die vielfältigen Bedeutungen von Grundkonzepten der Religionswissenschaft und erläutert die theoretischen Reflexionen, in denen sie eingebettet sind. Damit gewinnen Masterstudierende einen vertieften Einblick in zeitgenössische Theorien. Neben einem Überblick auf unterschiedliche Strategien, das vielfältige Phänomen der Religion zu erfassen, vermittelt das Seminar einen methodologischen Umgang mit Konzepten und Definitionen. Die Veranstaltung zielt darauf, Studierende dabei zu unterstützen, einen fundierten Umgang mit „Religion“ zu formulieren und damit die Grundlage für eigene Forschungsfragen zu legen.