Das Madrigal gilt als zentrale Gattung der weltlichen Vokalmusik Italiens im 16. Jahrhundert. Es verkörpert die enge Verflechtung von literarischer Produktion, musikalischer Komposition und Aufführungspraxis im komplexen Umfeld höfischer Kulturen und urbaner Netzwerke. Diesen Einflussfaktoren folgend, nähert sich das Seminar dem Thema aus drei Perspektiven, die sich gegenseitig ergänzen: In einem ersten Block beschäftigen wir uns mit dem Madrigal als Gattung und erarbeiten uns einen Überblick über das umfangreiche musikalische Repertoire. Ein zweiter Block behandelt die soziokulturellen Rahmenbedingungen der weltlichen Musik im frühneuzeitlichen Italien und Europa. In einem dritten Schritt befassen wir uns schließlich mit der Geschichte der Madrigalforschung und der Frage, wie das Madrigal als musikalischer und kulturhistorischer Gegenstand musikwissenschaftlich vermittelt wurde und wird.

 

Die Veranstaltung findet vom 21.–25.02.2022 als Blockseminar an der Venice International University statt. Dozierende sind Sebastian Bolz M. A. (LMU München), Dr. Moritz Kelber (Universität Bern) und Prof. Dr. Katelijne Schiltz (Universität Regensburg) Es handelt sich um eine Kooperation mit den Universitäten Regensburg und Bern, Venedig bildet den Treffpunkt für Studierende und Lehrende aus drei Hochschulen. Studierende der LMU werden durch Zuschüsse von ProsaLMU unterstützt, die Reisekosten werden voraussichtlich vom Institut für Musikwissenschaft übernommen. Mit einem finanziellen Eigenanteil, insbesondere für Verpflegung, ist zu rechnen. Sollte Ihnen die finanzielle Ausstattung dennoch Sorgen machen, zögern Sie nicht, auf mich zuzukommen. Wir würden dann versuchen, zusätzliche Unterstützung zu mobilisieren

 

Das Seminar steht in direktem Zusammenhang mit der internationalen Tagung »Alfred Einsteins ›Versuch einer Geschichte der italienischen Profan-Musik im 16. Jahrhundert‹ und die Folgen«, die am 16.–18.03.2022 in München stattfinden wird. Im Zentrum dieser Tagung steht Alfred Einsteins Monographie »Das italienische Madrigal«, die auch Gegenstand des Blockseminars sein wird. Die Teilnahme an der Tagung im Anschluss an die Lehrveranstaltung ist erwünscht.


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Der Kurs ›Musik des Mittelalters‹ umfasst etwa 600 Jahre (notierte)
Musikgeschichte vom 9. bis zum 15. Jahrhundert und vermittelt zum einen
Grundlagenwissen und Repertoirekenntnis, zum anderen die nötigen
methodischen und terminologischen Kompetenzen, um mit Kompositionen aus
diesem langen Zeitraum auf wissenschaftlich-analytische Weise angemessen
umzugehen.

Die historische Epoche ›Mittelalter‹ stellt im Hinblick auf Musik
keinen homogenen Zeitraum dar, vielmehr entstand an verschiedenen Orten
unter je eigenen kulturellen, politischen oder religiösen Einflüssen
eine breite Vielfalt musikalischer Phänomene. ›Mittelalterliche‹
Musik kann daher unter ganz verschiedenartigen Gesichtspunkten erforscht
werden, weshalb wir uns in der Lehrveranstaltung von unterschiedlichen
Forschungsfragen leiten lassen: Wir erkunden beispielsweise die
notationstechnischen Entwicklungen (Neumen, Modal-, Mensuralnotation),
fragen nach der funktionalen Gebundenheit der Musik (Liturgie) und
untersuchen die Beschaffenheit der Quellen, sprechen aber auch darüber,
wie wir als Musikforschende mit der Tatsache umgehen können, dass ein
erheblicher Teil der mittelalterlichen Musikpraxis überhaupt nicht
verschriftlicht wurde. Der Schwerpunkt des Kurses liegt allerdings auf
der musikanalytischen Perspektive: Anhand ausgewählter Stücke lernen
wir typische Formen, Satztechniken und Kompositionsverfahren kennen.
Dieser Zugang wird durch Exkurse zur zeitgenössischen Musiktheorie
ergänzt sowie durch eigene stilgebundene Kompositionsübungen (Organa,
Klauseln, Kadenzen) vertieft.

Für den erfolgreichen Abschluss der Lehrveranstaltung sind neben
regelmäßiger Teilnahme wöchentlich Analyse-, Lektüre- und/oder
Kompositionsaufgaben anzufertigen; die Materialien werden über Moodle
bereitgestellt. Die Inhalte des Kurses werden am Semesterende in einer
schriftlichen Klausur geprüft.

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Der Kurs ›Musik des Mittelalters‹ umfasst etwa 600 Jahre (notierte)
Musikgeschichte vom 9. bis zum 15. Jahrhundert und vermittelt zum einen
Grundlagenwissen und Repertoirekenntnis, zum anderen die nötigen
methodischen und terminologischen Kompetenzen, um mit Kompositionen aus
diesem langen Zeitraum auf wissenschaftlich-analytische Weise angemessen
umzugehen.

Die historische Epoche ›Mittelalter‹ stellt im Hinblick auf Musik
keinen homogenen Zeitraum dar, vielmehr entstand an verschiedenen Orten
unter je eigenen kulturellen, politischen oder religiösen Einflüssen
eine breite Vielfalt musikalischer Phänomene. ›Mittelalterliche‹
Musik kann daher unter ganz verschiedenartigen Gesichtspunkten erforscht
werden, weshalb wir uns in der Lehrveranstaltung von unterschiedlichen
Forschungsfragen leiten lassen: Wir erkunden beispielsweise die
notationstechnischen Entwicklungen (Neumen, Modal-, Mensuralnotation),
fragen nach der funktionalen Gebundenheit der Musik (Liturgie) und
untersuchen die Beschaffenheit der Quellen, sprechen aber auch darüber,
wie wir als Musikforschende mit der Tatsache umgehen können, dass ein
erheblicher Teil der mittelalterlichen Musikpraxis überhaupt nicht
verschriftlicht wurde. Der Schwerpunkt des Kurses liegt allerdings auf
der musikanalytischen Perspektive: Anhand ausgewählter Stücke lernen
wir typische Formen, Satztechniken und Kompositionsverfahren kennen.
Dieser Zugang wird durch Exkurse zur zeitgenössischen Musiktheorie
ergänzt sowie durch eigene stilgebundene Kompositionsübungen (Organa,
Klauseln, Kadenzen) vertieft.

Für den erfolgreichen Abschluss der Lehrveranstaltung sind neben
regelmäßiger Teilnahme wöchentlich Analyse-, Lektüre- und/oder
Kompositionsaufgaben anzufertigen; die Materialien werden über Moodle
bereitgestellt. Die Inhalte des Kurses werden am Semesterende in einer
schriftlichen Klausur geprüft.

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