Die Veranstaltung wird sich mit der Wissenschafts-PR auseinandersetzen und das Thema von einer international vergleichenden und praxisorientierten Perspektive beleuchten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem aktuellen Trend des churnalism (d.h. dem journalistischen Publizieren von Pressematerialien ohne Kenntlichmachung). Hierfür gliedert sich das Seminar in drei Teile: (1) Wissenschaftliche Beschäftigung mit Wissenschafts-PR und churnalism anhand von Textarbeit (theoretische Spezifizierung). (2) Mit Hilfe einer Vielzahl von Fallbeispielen sollen Erkenntnisse aus dem Themenfeld Wissenschafts-PR und churnalism vertieft werden (praktische Spezifizierung). Diese Vertiefung wird anhand eines gemeinsamen Analyserasters geschehen, lässt aber offen, dass sich Teilnehmer*innen individuell auf weitere verschiedene Aspekte des Themenfelds beziehen. (3) Abschlusspräsentationen. Die Studierenden werden abschließend ihre jeweiligen Fallbeispiele bearbeiten und in Form einer Abschlusspräsentation dem Kurs vorstellen.

Kommunikationswissenschaftliche Theorien und Ansätze bieten die Möglichkeit, Fälle aus der Praxis der Internationalen PR zu analysieren und Rückschlüsse für zukünftiges Handeln abzuleiten. Wie aber können bspw. öffentliche Konflikte eines multinationalen Unternehmens aus der Perspektive des Issues Management-Ansatzes erklärt werden? Welche Handlungsalternativen bietet der Agenda Setting-Ansatz für die PR-Verantwortlichen eines international agierenden Konzerns im Falle einer Sammelklage? Wie können Public Diplomacy-Konzepte helfen, die Online-Präsenz von Staaten und internationalen Organisationen auf Netzwerkplattformen zu analysieren? Im Kurs werden theoretische Ansätze verwendet, um Fälle aus dem Feld der Internationalen Public Relations zu analysieren und zu bewerten.


Das Potential der Theoriebildung auf dem Feld der Internationalen PR liegt darin, Handlungsmuster für die PR-Praxis anzubieten und/oder aus der systematischen Beobachtung der PR-Praxis allgemeine Muster abzuleiten. Wo aber bestehen im Feld der Internationalen PR-Forschung noch Lücken in der Theoriebildung, wo lassen sich noch offene Fragestellungen identifizieren? Wie sieht es bei Fragen der Professionalisierung aus, wie hinsichtlich der Krisenkommunikation, des Spin Doctoring oder der Social Media? Im Kurs werden verschiedene Theorien und Ansätze aus dem Forschungsfeld der Internationalen PR kritisch analysiert und offene Fragestellungen identifiziert.