Das Diskursklima ist schärfer geworden angesichts der Zunahme von als krisenhaft wahrgenommenen Ereignissen sowie neuer Akteur:innen der Medienproduktion in neuen Medienumgebungen. Ausgehend davon wird im Seminar explorativ untersucht, wie sich die Diskursgestaltung in verschiedenen Segmenten der Öffentlichkeit charakterisieren lässt, welche Bedeutungskonstitution damit einhergeht und ob eine Verschiebung des öffentlichen Diskurses erkennbar ist. Die Teilnehmer:innen führen eigenständig qualitative Medieninhalts- bzw. Mediendiskursanalysen durch und lernen den gesamten empirischen Forschungsprozess kennen. Fallbeispiele (z.B. Klima, Energie und Nachhaltigkeit; Flucht und Migration; Verteidigung; Stadt vs. Land; Wohnen; Ernährung; Mobilität) und konkrete Untersuchungsgegenstände (Leitmedien, Social Media, politische Kommunikation) sind frei wählbar.


In diesem 4-stündigen Seminar beschäftigen wir uns mit der Anwendung von Automatisierungsalgorithmen und AI-Lösungen in der Nachrichtentextproduktion, genannt Automatisierter Journalismus. Konkret untersuchen wir wie Journalist:innen automatisiert generierte Nachrichtentexte für die Berichterstattung nutzen und diese vor der Veröffentlichung redigieren, um ihre Qualität zu verbessern—ein Prozess der als post-editing bezeichnet wird.

Mithilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse, in der wir automatisiert generierte Texte mit ihren post-editierten Äquivalenten vergleichen, finden wir heraus, wie Journalist:innen die automatisiert generierten Texte redigieren und somit welche Stärken und Schwächen diese Form der Nachrichtenproduktion hat. Daraus können wir ableiten wie einflussreich der Automatisierte Journalismus auf die Arbeit von Journalist:innen und die Konzeption von Nachrichten ist. Die zu analysierenden Nachrichtentexte gehören zur Kategorie des Datenjournalismus und sind auf Englisch verfasst.

Als Teilnehmer:innen in diesem Forschungsseminar lernen und durchlaufen Sie den gesamten empirischen Forschungsprozess der quantitativen Inhaltsanalyse. Dieser beinhaltet die Ausarbeitung des Forschungsstandes, Entwicklung und Durchführung der Methode, Auswertung der erhobenen Daten und Darstellung der Ergebnisse in einem Forschungsbericht.


Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit dem Einfluss digitaler Medien auf moderne Protestbewegungen. Durch soziale Medien haben sich neue Kommunikationsformen und -strategien entwickelt, die Aktivist:innen nutzen können, um ihre Botschaften zu verbreiten und Mobilisierung für ihre gesellschaftspolitischen Ziele zu erreichen.

Die Lehrveranstaltung vergleicht die Inhalte der Kommunikation von Protestbewegungen (z. B. Querdenkern oder der letzten Generation) auf unterschiedlichen Social Media Plattformen. Dabei wird im Rahmen des Kurses auf eine quantitative Inhaltsanalyse zurückgegriffen, um theoriegeleitete empirische Forschungsfragen zu beantworten.

Ziel des Kurses ist zum einen die Vermittlung von inhaltlichem Wissen zur Rolle von (sozialen) Medien für Protestbewegungen und zum anderen die Vermittlung von Methodenkompetenz im Bereich der quantitativen Inhaltsanalyse.

ACHTUNG: Aufgrund von Elternzeit beginnt der Kurse zunächst mit Online-Lehrinhalten auf Moodle und startet erst ab dem 02. November in Präsenz.


„Diabetiker müssen Verantwortung für den eigenen Körper übernehmen“, „Impfung und Inzidenz: Die Verantwortung für den Corona-Herbst“, „Arbeiten in der Pflege: Wenn der Job in die Angstfalle führt“

Unter dem Begriff „Responsibility Framing“ wird das Framing, also die Rahmung, von Verantwortung von Ursachen und Lösungen bestimmter Themen und Probleme in medialen Beiträgen verstanden. Insbesondere im Gesundheitsbereich spielen Responsibility Frames eine bedeutsame Rolle, weil sie bestimmte Ursachen, Lösungen oder Lösungshindernisse für Gesundheitsprobleme nahelegen und dadurch Einstellungen, Meinungen, Gesundheitsverhalten, aber auch soziale und politische Unterstützung beeinflussen können.

Wem schreiben Medien die Verantwortung für bestimmte Gesundheitsthemen zu? Wie unterscheiden sich verschiedene Medien in ihrer Verantwortungszuschreibung für bestimmte Gesundheitsprobleme? Wie hat sich die mediale Verantwortungszuschreibung für ein Gesundheitsproblem im Zeitverlauf entwickelt?

Diese oder ähnliche Fragen werden wir in diesem Kurs mithilfe der Methode der quantitativen Inhaltsanalyse untersuchen und dabei die einzelnen Schritte des empirischen Forschungsprozesses durchlaufen. Dazu werden in Gruppen eigene Forschungsprojekte entwickelt und durchgeführt und damit die Methode erlernt.


„Niemand hat je bezweifelt, dass es um die Wahrheit in der Politik schlecht bestellt ist, niemand hat je die Wahrhaftigkeit zu den politischen Tugenden gerechnet.“ Eine bemerkenswert absolute Aussage, mit der Hannah Arendt ihren Essay Wahrheit und Politik eröffnet. Dem zugrunde liegen ihrer Ansicht nach interessengeleitete Konflikte, die sich durch alle Bereiche und Formen politischen Handelns ziehen. Als besonders relevant haben sich hierbei Feindbildkonstruktionen und Gruppendynamiken herausgestellt, die von einem “Wir-gegen-Euch“-Dualismus geprägt sind. Arendts Aussage legt darüber hinaus nahe, dass Politik ihre Handlungen zu legitimieren sucht und sich dafür jeder Form der Massenkommunikation bedient, die sie zur Erreichung jener Legitimation als erfolgsversprechend ansieht. Auch in gegenwärtigen Auseinandersetzungen begegnen wir immer wieder, teils gegenläufigen, Konstruktionen des politisch Anderen sowie der Anklage politisch unrechten Verhaltens.

Im Seminar wird diese Legitimationsstrategie anhand der medialen Konstruktion von Feindbildern untersucht. Unter Anwendung von Methoden der qualitativen Inhaltsanalyse steht es den Teilnehmern frei, sich auf die Untersuchung journalistischen Materials beschränken oder auch fiktionale Medienprodukte der Massenkommunikation zur Auswertung heranziehen.


Medien spielen eine zentrale Rolle in der Einstellungs- und Meinungsbildung und können somit die öffentliche Meinung zu spezifischen Gesundheitsthemen sowie aktuelle gesundheitspolitische Diskurse beeinflussen. Insbesondere soziale Medien haben in den vergangenen Jahren in dieser Hinsicht zunehmend an Bedeutung gewonnen. In diesem Zusammenhang werden sowohl positive als auch negative Aspekte diskutiert: Einerseits bieten soziale Medien einen niedrigschwelligen Zugang zu Informationen und die Möglichkeit für Patient*innen, sich auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Andererseits finden sich in sozialen Medien zunehmend gesundheitsrelevante Falsch- oder Desinformationen oder auch stigmatisierende Inhalte.

Im Seminar werden wir uns daher vor dem Hintergrund relevanter theoretischer Ansätze (z.B. Framing, Qualität von Gesundheitsinformationen, Desinformation, Stigmatisierung) mit gesundheitsrelevanten Inhalten auf sozialen Medien auseinandersetzen. Dabei sollen neben textuellen auch visuelle Elemente berücksichtigt werden. Ziel des Kurses ist es, in Gruppen verschiedene Forschungsprojekte zu entwickeln und durchzuführen, wobei die einzelnen Schritte des empirischen Forschungsprozesses durchlaufen werden

Wie findet politische Kommunikation auf TikTok statt? TikTok ist mittlerweile eine feste Größe im Social-Media-Mix gerade der Generation Z. Um die junge Zielgruppe zu erreichen, sind dort auch immer mehr politische Akteure aktiv. In diesem Seminar setzen wir uns mit politischer Kommunikation auf TikTok auseinander. Mithilfe einer Inhaltsanalyse untersuchen wir, welche politischen Botschaften auf der Plattform kommuniziert werden, wie diese ausgestaltet sind und welche Rolle dabei z.B. Emotionen, Vereinfachung und Unterhaltung spielen.

Als Teilnehmer*innen durchlaufen Sie in diesem Forschungsseminar den gesamten empirischen Forschungsprozess in Kleingruppen. Bei der Konkretisierung der Forschungsfrage können Sie eigene Schwerpunkte setzen. Im Anschluss werden sie die Methodologie entwickeln, die Studienumsetzung planen, zentrale Begriffe operationalisieren, die Daten sammeln und statistisch auswerten. Zentraler Bestandteil des Seminars werden Referate in Arbeitsgruppen und die Präsentation der Ergebnisse in einem Forschungsbericht sein.

Wie beeinflusst die Anwendung von Automatisierungsalgorithmen die Berichterstattung im Nachrichtenjournalismus?

In diesem Seminar setzen wir uns mit der zunehmenden Anwendung von Automatisierungsalgorithmen und AI-Lösungen im Nachrichtenjournalismus auseinander. Mithilfe einer Inhaltsanalyse untersuchen wir wie sich die automatisierte Erstellung von Nachrichtentexten auf die journalistische Berichterstattung auswirkt, um herauszufinden welchen Einfluss diese neuen Technologien auf die Arbeit von Journalist*innen und die Konzeption von Nachrichten haben.

Als Teilnehmer*innen werden Sie in diesem Forschungsseminar den gesamten Ablauf des empirischen Forschungsprozesses durchlaufen. Dieser beinhaltet die Konzeption der Methodologie, die Operationalisierung zentraler Begriffe, sowie die Datensammlung und statistischen Auswertung. Zentraler Bestandteil des Seminars werden Referate in Arbeitsgruppen und die Präsentation der Ergebnisse in einem Forschungsbericht sein.


"Eine falsche Aussage und man wird sowieso sofort gecancelt" - ist das so? Seit einiger Zeit wird in der deutschen Medienlandschaft intensiv über Meinungsfreiheit diskutiert. Nicht selten fällt dabei das Wort Cancel Culture: ein Begriff für gesellschaftliche Bewegungen, welche kontroverse Meinungen zum Schweigen bringen und boykottieren wollen. So behaupten zumindest die Kritiker*innen, denn die Meinungen gehen auseinander: Während die einen anhand von prominenten Fällen behaupten, dass es um die Meinungsfreiheit aktuell schlecht stehen würde, sehen die anderen dahinter eine notwendige, progressive Entwicklung gegen Diskriminierung in der Gesellschaft. Da die Meinungsfreiheit eine zentrale Voraussetzung für unsere Demokratie darstellt, lässt der Diskurs aufhorchen. Gemeinsam wollen wir uns der Frage nähern, was eigentlich an dieser sogenannten Cancel Culture dran ist und anhand einer Inhaltsanalyse deutscher Online-Artikel die mediale Debatte zum Thema genauer beleuchten und analysieren.