Journalistische Berichterstattung ist meist von einem eher negativen und konfliktbasierten Bias geprägt. Dies hängt mit der normativen Bedeutung kritischen Berichtens, aber auch mit der Rolle von Negativität als Nachrichtenfaktor zusammen. Eine problemfokussierte, negative Berichterstattung kann sich auch auf Rezipient:innen auswirken, sodass sie sich beispielsweise schlecht fühlen, resignieren und zukünftig Nachrichten eher meiden. Konstruktiver Journalismus wurde daher als eine Erweiterung von klassischem Journalismus entwickelt. Dieser verfolgt einen lösungs- sowie zukunftsfokussierten Zugang zu Problemen und Krisen. Rezipient:innen sollen dadurch motiviert werden, selbst aktiv zu werden. Es sollen zudem mehr Stimmen und Perspektiven aufgegriffen sowie depolarisierende Techniken angewandt werden. 

Im Seminar beschäftigen wir uns mit konstruktiven Elementen in der Berichterstattung zu verschiedenen gesellschaftlich relevanten Themen. Es wird in die Methode der Inhaltsanalyse eingeführt und schließlich werden die Teilnehmenden diese im Rahmen eines empirischen Forschungsprojekts in Kleingruppen selbst anwenden.

Wie wird in sozialen Medien über psychische Gesundheit diskutiert? Welche Themen beschäftigen Betroffene seltener Erkrankungen in Online-Foren? Welche Aspekte werden bei der Darstellung eines Gesundheitsthemas in den Medien besonders betont?

Die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse kann eingesetzt werden, um einen Einstieg in neue Forschungsfelder zu finden. Qualitative Inhaltsanalysen können aber auch dazu dienen, die mediale Darstellung bestimmter (Gesundheits-)Themen tiefergehend zu verstehen und daraus Typen und Muster herauszustellen.

Im Rahmen eines empirischen Forschungsprojekts werden Sie in diesem Seminar in Kleingruppen eigene Projekte zu selbst gewählten Gesundheitsthemen entwickeln und durchführen, um die Methode der (qualitativen) Medieninhaltsanalyse zu erlernen. Dabei werden Sie alle Schritte des empirischen Forschungsprozesses vom Aufstellen von Forschungsfragen bis zur Datenauswertung durchlaufen.


How is sentiment in economic reporting conveyed through media? What topics does finstagram (finances on instagram) or fintok (finances on tiktok) discuss? What role do these discussions play in the context of stock market fluctuations? How could it happen that reddit made the gamestop stock soar? And how can artificial intelligence help us analyze and understand these complex narratives?

In this course, we will explore the critical role of quantitative content analysis via machine learning in economic news reporting. Using no-code machine learning (meaning you do not have to program!) tools such as Orange, students will engage in methods like applications of sentiment analysis or topic modeling on financial news articles and quarterly reports.

Through an empirical research project, you will work in small groups to develop and execute your own projects related to machine learning analysis of economic and financial news. You will utilize various data sources, including APIs from news outlets like the New York Times, to annotate and analyze data. Projects may include topics such as scraping and analyzing financial podcasts, classifying news articles to predict stock index movements, or examining social media interactions by financial influencers.


Die Trennung zwischen Wissenschaft und Politik ist oftmals unscharf: auf der einen Seite haben viele wissenschaftliche Themen ein politisches Ausmaß und direkte Auswirkungen auf politische Entscheidungen, auf der anderen Seite werden wissenschaftliche Erkenntnisse (bspw. durch politische Akteur*innen) genutzt, um politische Agenden zu verfolgen. Das kann nicht nur die Objektivität und Glaubwürdigkeit der Wissenschaft untergraben, sondern auch die gesellschaftliche Akzeptanz und Umsetzung wissenschaftlicher Empfehlungen beeinflussen, was sich z. B. beim Klimawandel, KI und COVID-19 zeigt. Auch Medien tragen erheblich zu einer Politisierung von Wissenschaft bei, indem sie die Wahrnehmung und Interpretation wissenschaftlicher Erkenntnisse formen und mit politischer Berichterstattung verknüpfen. Das Seminar widmet sich deshalb der Politisierung von Wissenschaft in der Medienberichterstattung. Im Verlauf des Seminars wird dabei eine Einführung in die Medieninhaltsforschung mit Fokus auf die Methode der Inhaltsanalyse gegeben. Die Teilnehmer*innen lernen, wie wissenschaftliche Inhalte in den Medien analysiert und interpretiert werden können. Ziel ist es, ein kritisches Verständnis für die Darstellung wissenschaftlicher Themen in den Medien zu entwickeln und methodische Kompetenzen in der Inhaltsanalyse zu erwerben.

Social Media Influencer:innen beschäftigen sich nicht mehr nur mit Lifestyle, Fashion oder Sport. Sie vermarkten nicht nur Produkte, sondern zunehmend auch politische Themen, Ansichten oder Wissen. Auch extremistische Bewegungen haben das Potenzial der Influencer:innen-Kommunikation erkannt und setzen diese ein, um (gezielt) zu manipulieren und ihre radikalen Ideologien in die breite Masse zu bringen. Ausgehend von theoretischen Ansätzen zur politischen Persuasion beschäftigen wir uns in diesem Seminar mit politischen Social-Media-Influencer:innen (PSMI). Wir sehen uns gemeinsam unterschiedliche Arten von PSMI an, darunter solche, die politisches Wissen und demokratische Ansichten vermitteln, aber auch ‚Rechtsfluencer:innen‘, und untersuchen, wie verschiedene PSMI politische Inhalte vermitteln.


"Geld regiert die Welt" - ein Spruch, dem Paul Schreyer die Frage nachschob "doch wer regiert das Geld?" Um wenige Dinge gibt es größere Mythen als um das Papier im Portemonnaie und die Zahlen auf dem Kontoauszug. Was ist Geld überhaupt? Und nun soll dem noch ein digitaler Euro zur Seite gestellt werden? Was sind die Gründe für die Einführung sogenannter digitaler Zentralbankwährungen? Wie sprechen Medienakteure über den schnöden Mammon?

Im Seminar werden wir uns diesen Fragen auf Basis qualitativer Inhaltsanalysen nähern. Die Zweiteilung des Seminars dient dabei zum einen der Reflexion kommunikationswissenschaftlicher Theorien und inhaltsanalytischer Methodenliteratur und auf der anderen Seite der praktischen Umsetzung, die den Teilnehmern genügend Platz bieten wird, um auch während der Sitzungen am eigenen Projekt zu arbeiten.


„Cancel Culture“, „Political Correctness“, „Meinungsdiktatur“ - das Thema Meinungsfreiheit wird in der öffentlichen Debatte seit ein paar Jahren zunehmend und polarisiert diskutiert. Doch wie wird in der Medienberichterstattung und auf Social Media über eines der grundlegendsten demokratischen Grundrechte geschrieben? Und wie werden dabei Rechte angesprochen, die der Meinungsfreiheit gegenüberstehen können, wie die Toleranz und Freiheit vor Diskriminierung? Gemeinsam wollen wir uns im Seminar diesen Fragen widmen. Dafür lernen Sie die Methode der Medieninhaltsforschung kennen und werden sie am Thema der Meinungsfreiheit anwenden.



In diesem 4-stündigen Seminar beschäftigen wir uns mit der Anwendung von Automatisierungsalgorithmen und AI-Lösungen in der Nachrichtentextproduktion, genannt Automatisierter Journalismus. Konkret untersuchen wir wie Journalist:innen automatisiert generierte Nachrichtentexte für die Berichterstattung nutzen und diese vor der Veröffentlichung redigieren, um ihre Qualität zu verbessern—ein Prozess der als post-editing bezeichnet wird.

Mithilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse, in der wir automatisiert generierte Texte mit ihren post-editierten Äquivalenten vergleichen, finden wir heraus, wie Journalist:innen die automatisiert generierten Texte redigieren und somit welche Stärken und Schwächen diese Form der Nachrichtenproduktion hat. Daraus können wir ableiten wie einflussreich der Automatisierte Journalismus auf die Arbeit von Journalist:innen und die Konzeption von Nachrichten ist. Die zu analysierenden Nachrichtentexte gehören zur Kategorie des Datenjournalismus und sind auf Englisch verfasst.

Als Teilnehmer:innen in diesem Forschungsseminar lernen und durchlaufen Sie den gesamten empirischen Forschungsprozess der quantitativen Inhaltsanalyse. Dieser beinhaltet die Ausarbeitung des Forschungsstandes, Entwicklung und Durchführung der Methode, Auswertung der erhobenen Daten und Darstellung der Ergebnisse in einem Forschungsbericht.


Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit dem Einfluss digitaler Medien auf moderne Protestbewegungen. Durch soziale Medien haben sich neue Kommunikationsformen und -strategien entwickelt, die Aktivist:innen nutzen können, um ihre Botschaften zu verbreiten und Mobilisierung für ihre gesellschaftspolitischen Ziele zu erreichen.

Die Lehrveranstaltung vergleicht die Inhalte der Kommunikation von Protestbewegungen (z. B. Querdenkern oder der letzten Generation) auf unterschiedlichen Social Media Plattformen. Dabei wird im Rahmen des Kurses auf eine quantitative Inhaltsanalyse zurückgegriffen, um theoriegeleitete empirische Forschungsfragen zu beantworten.

Ziel des Kurses ist zum einen die Vermittlung von inhaltlichem Wissen zur Rolle von (sozialen) Medien für Protestbewegungen und zum anderen die Vermittlung von Methodenkompetenz im Bereich der quantitativen Inhaltsanalyse.

ACHTUNG: Aufgrund von Elternzeit beginnt der Kurse zunächst mit Online-Lehrinhalten auf Moodle und startet erst ab dem 02. November in Präsenz.


Medien spielen eine zentrale Rolle in der Einstellungs- und Meinungsbildung und können somit die öffentliche Meinung zu spezifischen Gesundheitsthemen sowie aktuelle gesundheitspolitische Diskurse beeinflussen. Insbesondere soziale Medien haben in den vergangenen Jahren in dieser Hinsicht zunehmend an Bedeutung gewonnen. In diesem Zusammenhang werden sowohl positive als auch negative Aspekte diskutiert: Einerseits bieten soziale Medien einen niedrigschwelligen Zugang zu Informationen und die Möglichkeit für Patient*innen, sich auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Andererseits finden sich in sozialen Medien zunehmend gesundheitsrelevante Falsch- oder Desinformationen oder auch stigmatisierende Inhalte.

Im Seminar werden wir uns daher vor dem Hintergrund relevanter theoretischer Ansätze (z.B. Framing, Qualität von Gesundheitsinformationen, Desinformation, Stigmatisierung) mit gesundheitsrelevanten Inhalten auf sozialen Medien auseinandersetzen. Dabei sollen neben textuellen auch visuelle Elemente berücksichtigt werden. Ziel des Kurses ist es, in Gruppen verschiedene Forschungsprojekte zu entwickeln und durchzuführen, wobei die einzelnen Schritte des empirischen Forschungsprozesses durchlaufen werden

Wie findet politische Kommunikation auf TikTok statt? TikTok ist mittlerweile eine feste Größe im Social-Media-Mix gerade der Generation Z. Um die junge Zielgruppe zu erreichen, sind dort auch immer mehr politische Akteure aktiv. In diesem Seminar setzen wir uns mit politischer Kommunikation auf TikTok auseinander. Mithilfe einer Inhaltsanalyse untersuchen wir, welche politischen Botschaften auf der Plattform kommuniziert werden, wie diese ausgestaltet sind und welche Rolle dabei z.B. Emotionen, Vereinfachung und Unterhaltung spielen.

Als Teilnehmer*innen durchlaufen Sie in diesem Forschungsseminar den gesamten empirischen Forschungsprozess in Kleingruppen. Bei der Konkretisierung der Forschungsfrage können Sie eigene Schwerpunkte setzen. Im Anschluss werden sie die Methodologie entwickeln, die Studienumsetzung planen, zentrale Begriffe operationalisieren, die Daten sammeln und statistisch auswerten. Zentraler Bestandteil des Seminars werden Referate in Arbeitsgruppen und die Präsentation der Ergebnisse in einem Forschungsbericht sein.

Wie beeinflusst die Anwendung von Automatisierungsalgorithmen die Berichterstattung im Nachrichtenjournalismus?

In diesem Seminar setzen wir uns mit der zunehmenden Anwendung von Automatisierungsalgorithmen und AI-Lösungen im Nachrichtenjournalismus auseinander. Mithilfe einer Inhaltsanalyse untersuchen wir wie sich die automatisierte Erstellung von Nachrichtentexten auf die journalistische Berichterstattung auswirkt, um herauszufinden welchen Einfluss diese neuen Technologien auf die Arbeit von Journalist*innen und die Konzeption von Nachrichten haben.

Als Teilnehmer*innen werden Sie in diesem Forschungsseminar den gesamten Ablauf des empirischen Forschungsprozesses durchlaufen. Dieser beinhaltet die Konzeption der Methodologie, die Operationalisierung zentraler Begriffe, sowie die Datensammlung und statistischen Auswertung. Zentraler Bestandteil des Seminars werden Referate in Arbeitsgruppen und die Präsentation der Ergebnisse in einem Forschungsbericht sein.