Die Vorlesung ist im Magisterstudium Teil der Aufbauphase und wird alle zwei Jahre angeboten. Sie baut auf dem bisher erworbenen Basiswissen auf und behandelt die
kirchengeschichtlich relevanten Entwicklungen, Reformprozesse, Um- und Aufbrüche der abendländischen Christenheit am Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit. Themenschwerpunkte sind das 15. Jahrhundert, die Glaubens- und Kirchenspaltung des 16. Jahrhundert, das konfessionelle Zeitalter des 17. und 18. Jahrhundert bis zum Übergang zur Aufklärung.

Die Vorlesung ist Teil der Vertiefung im Bereich der Historischen Theologie. Sie baut auf dem bisher erworbenen Basiswissen auf. Sie verfolgt die Fragestellung nach dem Verhältnis von christlicher Religion und Gewalt nach außen und innen. Themenfelder wie Mission und Gewalt in Mittelalter- und Neuzeit; Kolonialismus; Häresie, Orthodoxie und Inquisition; Hexenprozesse; Kreuzzüge; Gewalt gegen das Judentum und Antisemitismus werden behandelt, ebenso aber, wie durch das Christentum sich die Maßstäbe im Umgang mit Gewalt, das Bild vom Menschen und seinen Rechten sich gewandelt hat.

Die Forderung nach religiöser Toleranz gilt als zentrale Forderung und als große Errungenschaft der europäischen Aufklärung. Die Kämpfe und Diskurse, die damit verbunden waren, haben jedoch eine lange Vorgeschichte. Die Fragen nach Glauben und Vernunft, nach Wahrheit und Gewissen, nach dem Wesen des Staates und der Religion und nach Einheit und Pluralität sind damit verknüpft. In der Entwicklung der Debatten mit ihren Argumenten und Terminologien spiegelt sich nicht nur ein zentraler Teil der intellektuellen Geschichte der Frühen Neuzeit; sie machen auch die Voraussetzungen des Projekts der Aufklärung deutlich, seine Stärken und Schwachstellen. Bis heute sind diese Debatten aktuell geblieben. Das Seminar versucht aus einer interdisziplinären Perspektive diesen Entwicklungsgang nachzuzeichnen und zu diskutieren.

Im Lektürekurs sollen aus Anlass der Bayerischen Landesaustellung in Freising die Lebensbeschreibungen Korbinians von Freising und Emmerams von Regensburg aus der Feder des Freisinger Bischofs Arbeo (+ 784) gelesen werden. Sie geben nicht nur Einblick in die Anfänge des Christentums in Bayern, sondern prägten durch die Jahrhunderte Frömmigkeit und Kunst.

Die Kirchengeschichte im Mittelalter und der Neuzeit - 1500 Jahre Geschichte. Dieser Kurs will zentrale Ereignisse didaktisch und systematisch darstellen.

Das Kolloquium stellt eine begleitende Ergänzung auf freiwilliger Basis zur Einführungsvorlesung in die Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit dar. Grundlage der Arbeit im Kolloquium sind die Inhalte dieser Vorlesung. Diese werden wiederholt, nachbereitet und vertieft. Zudem soll genug Raum für Fragen und Verständnisprobleme geboten werden. Ziel des Kolloquiums ist es, den Studierenden den Erwerb eines soliden Basiswissens über die Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit zu erleichtern, das sowohl für die Prüfung als auch für das weitere Studium sowie die spätere berufliche Praxis dienlich ist.

Die Vorlesung bietet einen Überblick über die kirchengeschichtlich relevanten Entwicklungen, Themen, Um- und Aufbrüche im 19. und 20. Jahrhundert. Themenschwerpunkte sind u.a. die katholischen Selbstfindungsprozesse im Spannungsfeld von Kirche, Staat und Gesellschaft, die innerkirchlichen Richtungskämpfe, Vatikan I, die Aufbrüche in Theologie und Frömmigkeit im 20. Jahrhundert, Vatikan II und Aspekte der nachkonziliaren Entwicklung.

Die Debatten um den Synodalen Weg berühren die Fragen von Partizipation und Macht in der Kirche. Dabei ist es unumgänglich, die Entwicklung der Lehre von der Kirche, ihre Ämter und Vollmachten, ihre Instrumente der Beratung, Mitbestimmung und Entscheidung zu kennen. Die Vorlesung gibt deshalb einen Überblick über die Geschichte der Kirchenverfassung und der damit verbundenen rechtlichen und theologischen Denkformen. Dabei zeigt sich, wie eng Entwicklungen in Theologie und Kirchenrecht auch mit Fragen der politischen Repräsentanz und weltlichen Verfahrensfragen verbunden waren. Die Kirchengeschichte zeigt so nicht nur die Kontingenz von Entwicklungen auf, sondern bietet auch eine Fülle von Modellen und Wegen, die praktiziert, bejaht oder verworfen wurden.