International, global und universell – diese Begriffe fallen häufig im Zusammenhang mit Wissenschaft. Doch worauf beziehen sie sich eigentlich? Ist die Wissenschaft international, selbst wenn militärisch relevante Forschungsergebnisse geheim gehalten werden? Wie steht die zunehmend globale Vernetzung lokalen Gegebenheiten gegenüber, wie etwa rechtlichen oder kulturellen Besonderheiten? Und ist wissenschaftliches Wissen wirklich immer „universell“? Die Übung befasst sich mit der Geschichte und Bedeutung dieser drei Begriffe. Es sollen zentrale Theorien vorgestellt und verschiedene Standpunkte herausgearbeitet werden. Darüber hinaus bietet die Übung eine Einführung in das Schreiben eines Essays.

Prüfungsform im BA und mod. LA: ES


Wissenschaft und Forschung erlebten im Laufe des 20. Jahrhunderts tiefgreifende Veränderungen. Disziplinen entstanden; die institutionellen Rahmenbedingungen gestalteten sich neu und wissenschaftliche Praktiken und das wissenschaftliche Verständnis wandelten sich. Der Prozess wurde geprägt von Kriegen und Revolutionen, industriellen und wirtschaftlichen Veränderungen, neuen Technologien und nicht zuletzt von den sich transformierenden politischen und gesellschaftlichen Strukturen. Der Kurs gibt einen Überblick in die vielseitige Geschichte der Wissenschaften im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf den Entwicklungen in Deutschland in seinen internationalen Verflechtungen. Darüber hinaus bietet der Kurs eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten.

Sachkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft, englischsprachige Quellen und Literatur zu lesen und zu diskutieren.

Prüfungsformen im BA und LA (Studienbeginn bis SOSE 2020): KL + RE + HA

Achtung NEU!

Prüfungsformen im BA und LA (Studienbeginn ab WISE 2020/21): RE + HA

Prüfungsform im Didaktikfach - Mittelschule und Sonderpädagogik (Studienbeginn ab WISE 2015/16):  RE + HA


Die Entwicklung deutschen Wissenschaftssystem im NS-Staat ist in den letzten beiden Dezennien ein zentrales Thema der Wissenschafts- und Technikgeschichte gewesen. Neuere Forschungen über die Mobilisierung und Selbstmobilisierung von Wissenschaftlern und Ingenieuren für die politischen Ziele des „Dritten Reiches“ sowie über die Entwicklung der Hochschulen und Forschungsinstitutionen haben das Bild des deutschen Wissenschaftssystems im NS-Staat grundlegend verändert. Der Kurs wird anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über den neueren Forschungsstand geben und dabei eine Reihe von zentralen Fragestellungen der neueren Forschung diskutieren: Welche Auswirkungen hatte die Vertreibung so genannter „nichtarischer“ Wissenschaftler auf das deutsche Wissenschaftssystem und auf die Entwicklung einzelner wissenschaftlicher Disziplinen? Welche Formen des Verhaltens und der „Selbstgleichschaltung“ von Wissenschaftlern gab es in den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und in den verschiedenen Institutionen? Welche Rolle spielte der Zweite Weltkrieg für die Mobilisierung und „Selbstmobilisierung“ von Wissenschaftlern und wie beeinflusste der Krieg die Gesamtentwicklung von Naturwissenschaft und Technik? Das genaue Programm, die Aufteilung der Themen und Literaturhinweise werden in der Vorbesprechung festgelegt.

Prüfungsformen im BA und mod. LA: RE


Warum besitzen manche Thermometer mehrere Temperatur-Skalen? Kann eine Wünschelrute tatsächlich Wasser finden? Messgeräte, Beobachtungsinstrumente und andere wissenschaftliche Objekte eröffnen uns als Quellen völlig neue Perspektiven auf Wissenschaft. Sie erzählen uns von Praktiken, Normen und Regeln, über die oft nicht geredet und nicht geschrieben wurde. Das gilt insbesondere für umstrittenes Wissen. Über Wissen wird zu jeder Zeit intensiv diskutiert und gestritten. Innerwissenschaftliche Kontroversen gehören genauso dazu wie der Streit um Deutungshoheit. Diese Auseinandersetzungen um Wissensordnungen haben viele materielle Spuren hinterlassen. Die Teilnehmenden werden mit verschiedenen Ansätzen der Objektforschung vertraut gemacht und sollen diese an konkreten Beispielen selbst einem Praxistest unterziehen. Dazu gehören auch Ausflüge in Münchner Sammlungen.

Sachkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft, englischsprachige Quellen und Sekundärliteratur zu lesen und zu diskutieren.

Prüfungsform im BA und modularisierten LA: ES