Ordnung ist das halbe Leben – doch wie prägen die Ordnungen von Dingen unser Wissen? Objekte aus wissenschaftlichen Sammlungen sind besondere Quellen für die historische Forschung. Die Entstehung von Sammlungen und ihre Ordnungsprinzipien sind darüber hinaus auch Gegenstand eigener wissenschaftshistorischer Forschungsansätze. Ungeachtet von theoretischen Überlegungen prägen begrenzte Ressourcen und Präsentationsmöglichkeiten die Entwicklung von Sammlungen in hohem Maße.

Die Übung bietet eine Einführung in die Geschichte, Theorie und Praxis von Sammlungen mit wissenschaftshistorischem Schwerpunkt. Neben der gemeinsamen Erarbeitung von zentralen Texten werden Fallbeispiele von Museumssammlungen untersucht, die Diskussionen von Praktiken und Prozessen in Vergangenheit und Gegenwart ermöglichen. Sofern die Situation es gestattet finden themenbezogene Exkursionen im Rahmen der Übung statt. Sachkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft, englischsprachige Quellen und Sekundärliteratur zu lesen und zu diskutieren.

Prüfungsform im BA und mod. LA und Master: KL


Der Kurs führt mit praktischen Übungen in die Anwendung von KI-basierten Werkzeugen wie ChatGPT, aktuellen LargeLanguageModels (LLM) und Computational Reasoning in den Geschichtswissenschaften ein.  Von der Unterstützung bei Seminararbeiten bis zum Einsatz in der Forschung werden solche Werkzeuge die Geschichtswissenschaften verändern. Die derzeit gängigen Modelle genügen den Anforderungen an wissenschaftliches Arbeiten nicht. Wir werden daher in der Übung KI-Instrumente der nächsten Generation kennen und nutzen lernen, die evidenzbasiert arbeiten, frei definierbare (eigene oder externe) Quellenbestände auswerten, Sekundärliteratur inhaltlich bewerten und argumentative Recherchen mit bibliographisch korrekten Nachweisen erstellen können.

Die Werkzeuge sind webbasiert und setzen keine Programmierkenntnisse voraus. Viele Beispiele stammen aus der Wissenschaftsgeschichte, sind allgemein verständlich und Studierende anderer historischer Teilfächer nachvollziehbar.

Prüfungsformen im Master und GSP: MP


In diesem Kurs erfassen wir den Kalten Krieg als globalen geopolitischen Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion sowie als zeithistorische Epochenbezeichnung für die Jahre zwischen 1945 und 1990 und fragen nach den Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Politik und Wissenschaft. Schwerpunkte bilden zum einen das komplexe Geflecht aus Forschung, (Kriegs-)Technologie und globalem Wettrüsten, zum anderen die gesellschaftlichen Umwälzungen aufgrund von Reproduktionsmedizin, Biowissenschaften und Informationstechnologie. Von der Eizelle bis ins Weltall, von Atomwaffen bis ARPA-Net – der Kurs gibt einen Überblick in die vielseitige Geschichte der Wissenschaften im Kontext des Kalten Kriegs mit Schwerpunkt auf den Entwicklungen in USA und Deutschland. Darüber hinaus bietet der Kurs eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten.

Sachkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft, englischsprachige Quellen und Literatur zu lesen und zu diskutieren

Prüfungsformen im BA und LA (Studienbeginn bis SOSE 2020):KL + RE + HA

Achtung NEU!

Prüfungsformen im BA und LA (Studienbeginn ab WISE 2020/21): RE + HA

Prüfungsform im Didaktikfach - Mittelschule und Sonderpädagogik (Studienbeginn ab WISE 2015/16):  RE + HA


Wie zitiert man einen Tweet? Darf ChatGPT meine Hausarbeit Korrektur lesen? Oder DeepL meine Quellen übersetzen?

In diesem Kurs widmen wir uns diesen und anderen Fragen rund um den Themenkomplex „Digital Humanities“. Wir erarbeiten ein Verständnis der Möglichkeiten und Grenzen KI-gestützter Technologien, widmen uns den methodischen Grundlagen für den Umgang mit digitalen Quellen und fragen nach den ethischen, rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Technologien in den Geisteswissenschaften. 

Es werden keine Vorkenntnisse in Wissenschafts- oder Technikgeschichte oder Informationstechnologie erwartet, aber die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit anspruchsvoller Literatur auf deutsch und englisch.

Prüfungsform im BA und modularisierten LA: RE


Im Oberseminar/Masterkurs werden laufende Forschungsarbeiten zur Wissenschaftsgeschichte vorgestellt und diskutiert. Das Programm wird vor Semesterbeginn per Aushang sowie auf der Homepage des Lehrstuhls bekannt gegeben.

Arbeitsform: Oberseminar / Masterkurs


Was lernen wir über das Mittelalter aus alter DNA? Diese Frage beschäftigt seit einigen Jahren Forschende ganz unterschiedlicher Disziplinen. Dank technischer Neuerungen können mittlerweile jahrhundertealte Genome untersucht und für historische Fragestellungen herangezogen werden. Das eröffnet der mittelalterlichen Geschichte, aber auch der Wissenschaftsgeschichte neue Perspektiven und Forschungsgegenstände: Denn welche Fragen können auf diese Weise tatsächlich beantwortet werden? Wie verändern naturwissenschaftliche Methoden das geisteswissenschaftliche Arbeiten? Und wie neu ist diese Form einer Begegnung der so genannten „Zwei Kulturen“? In der Übung werden wir diese und weitere Fragen vor dem Hintergrund aktueller Debatten und wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen beleuchten und diskutieren.

Die Übung findet statt in enger Abstimmung mit einer Übung ähnlichen Titels der mittelalterlichen Geschichte. Einzelne Sitzungen sowie Exkursionen werden gemeinsam durchgeführt.

Arbeitsform: Übung

Prüfungsformen im Master und GSP, BA und LA: MP


Die bedrohliche Aktualität der Klimakrise ist ungebrochen. Wenig bekannt ist dabei die lange Geschichte der Erforschung und Diskussion des Phänomens. Prognosen einer globalen Erwärmung gab es seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, Messwerte und erste Modellierungen seit den 1950er, ernsthafte Warnungen aus der Wissenschaft seit den 1970er Jahren. Wirksame Maßnahmen wurden vorgeschlagen und politische Entscheidungen vorbereitet, mit einer ersten Weltklimakonferenz 1979. Doch die Umsetzung dieser Maßnahmen wurde vielfach unterlaufen und verhindert.

 Diese Geschichte einer Verflechtung von Wissenschaft, Politik und Ökonomie mit z.T. fatalen Folgen bildet einen roten Faden durch dieses Seminar. Dabei erkunden wir z.B. die Verflechtung der Klimaforschung mit militärischen Interessen, den Umgang mit Modellierung als neuer Methode und die Bedeutung wissenschaftlicher Expertise in politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen. Wir verfolgen diese und andere Entwicklungen v.a. in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit einem Schwerpunkt auf den USA und Westeuropa.

Arbeitsform: Vertiefungskurs

Prüfungsformen im BA und LA (Studienbeginn bis SOSE 2020): MP + RE + HA

Achtung NEU!

Prüfungsformen im BA und LA (Studienbeginn ab WISE 2020/21): RE + HA