In diesem Seminar haben Studierende Gelegenheit, neue, KI-gestützte Tools der qualitativen Forschung in der praktischen Anwendung kennen zu lernen. Arbeitsgruppen entwickeln im Seminar eine gemeinsame Forschungsfrage zum Thema Einstellungen zu künstlicher Intelligenz (KI) unter Studierenden. Sie führen qualitative Interviews durch (mit und ohne KI-Unterstützung) und dokumentieren ihre Felderfahrungen in Feldnotizen und Postskripten. Die Interviews werden aufgezeichnet und transkribiert. Auch in der Aufbereitung und Auswertung kommen KI-gestützte Tools zur Anwendung. Allerdings stehen in diesem Semester Verfahren der informierten Einwilligung, Datengenerierung und -aufbereitung im Mittelpunkt. Forschungsethische und methodisch-methodologische Aspekte des Einsatzes von KI in der qualitativen Forschung werden kritisch reflektiert. Ergebnisse und Limitationen werden in mündlichen Präsentationen und einem Bericht/Daten-Portfolio (Hausarbeit) dargelegt.

Das Lehrforschungsprojekt ist zweisemestrig konzipiert: Im Sommer liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung von Forschungsfrage und Studiendesign, dem Zugang zum Feld, sowie der Erhebung qualitativer Daten und der Reflexion der Datenerhebungsprozesse. Im Wintersemester besteht die Gelegenheit, diese und weitere Daten im Rahmen des Moduls „Fortgeschrittene qualitative Methoden 2“ vertiefend auszuwerten.


Dieses Seminar führt in die klassischen und zeitgenössischen Perspektiven der Kunstsoziologie ein. In einem ersten Teil des Seminars stehen theoretische Ansätze im Mittelpunkt, die nach der gesellschaftlichen Funktion von Kunst fragen und Auskunft darüber geben, was das Spezifische der künstlerischen Praxis in unserer Gesellschaft ausmacht. In einem zweiten Teil untersuchen wir die Frage nach der Organisation von Kunst. Denn, wenn künstlerische Praxis sich dezidiert von anderen Praxen - wie beispielsweise der wissenschaftlichen, wirtschaftlichen oder rechtlichen - unterscheidet, dann werden auch Kunstorganisationen grundsätzliche Unterschiede zu anderen Organisationen aufweisen.
Ziel der Veranstaltung ist es somit, aus einer soziologischen Perspektive zu verste- hen, wie sich künstlerische Praxis plausibilisiert und welche Konsequenzen dies sowohl für die Gesellschaft als auch ihre Organisationen mit sich bringt.

Selbstbeschreibungen moderner Gesellschaften  finden typischerweise im Politischen ihren originären Modus. Die politische Formierung eines Kollektivs ist ja immerhin auch die große Leistung der Nationwerdung. Während in der Figur der Gewaltenteilung das Politische und das Rechtliche als eigenständige Figuren der Stabilisierung von Demokratien Erwähnung findet, erscheint das Ökonomische als zwar regulierungsbedürftig, aber nicht als konstitutiv. Während das Politische als Prototyp einer regulierbaren Form von Sozialität erscheint, wird das Ökonomische eher als „(schöpferische) Zerstörung“ wahrgenommen. Gleichheitsideale werden auf politische Programme – die französische Revolution – zurückgeführt. Dass sich auch in ökonomischen Formen der Sozialität historische Wurzeln moderner Egalität finden lassen, vermutet man eher nicht. Stattdessen würde man hier die Grundlage moderner Ungleichheit lokalisieren.

Entgegen dieser schematischen Zuschreibung wollen wir uns in diesem Seminar genauer mit der Frage auseinandersetzen, was die Besonderheiten einer ökonomischen Form des Sozialen sind.  Wir möchten in diesem Seminar – alternativ zu den vorangegangenen schematischen Zuschreibungen – auch die Ökonomie als eine eigenständige  gesellschaftliche Logik rekonstruieren. Auf dieser Grundlage werden wir u.a. über Markenkonsum reden und auch die (soziologische) Idee rationaler Akteure diskutieren.