Die Entfaltung des Fernsehens hat seit den 1950er Jahren beinahe alle Lebensbereiche verändert. Gleichzeitig hat das Fernsehen einzigartige Quellen hinterlassen. Das Seminar untersucht die Geschichte des Fernsehens und seine politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Wirkungen in Bayern. Berücksichtigt werden der BR und private Sendeanstalten, Fernsehsendungen, Redakteure, Intendanten, politische Kontroversen um Medien.
- Викладач: Heistinger Elisabeth
Seit der römischen Besetzung des nördlichen Alpenvorlandes bis zur Donau und seiner Organisation in den Provinzen Raetien und Noricum war die Geschichte dieses Raumes in vielfacher Weise mit Oberitalien verknüpft. Wir wollen uns diesen Beziehungen in ausgewählten Beispielen und abhängig von Ihren Interessen von der Agilolfingerzeit bis ins Spätmittelalter widmen. Das Seminar soll einen Überblick über die Beziehungen Bayerns und des oberitalienischen Raums an ausgewählten Beispielen bis zum Ausgang des Mittelalters erarbeiten, wobei neben der politischen Geschichte auch die Kirchen-, Kultur-, Geistes- und Wirtschaftsgeschichte berücksichtigt werden wird.
- Викладач: Hetz Michael
- Викладач: Kietzke Jonathan
- Викладач: Müller Markus
- Викладач: Weiß Dieter
Das 15. Jahrhundert der bayerische Geschichte stand im Zeichen der Landesteilungen in zeitweise vier wittelsbachische Linien mit eigenen Residenzorten. Die Herzöge der in Landshut regierenden Linie Heinrich XVI. (1393-1450), Ludwig (1450-1479) und Georg (1479-1503) erhielten den Beinamen der Reiche. Über deren politische Bedeutung in Bayern und im Reich des Spätmittelalters, ihre Territorialpolitik, über den kulturellen Glanz der Residenzen Landshut und Burghausen, über die Anfänge des Humanismus und der Universität Ingolstadt wie über die Wirtschaftskraft Niederbayerns soll in dem Seminar gearbeitet werden. Ausgehend von der Arbeit an den Quellen wird eine Einführung in die Technik und Praxis der Geschichtswissenschaft vermittelt.
- Викладач: Hetz Michael
- Викладач: Kietzke Jonathan
- Викладач: Müller Markus
- Викладач: Weiß Dieter
Die Überblicksvorlesung behandelt die Zeit vom 11. Jahrhundert, in dem Bayern wieder zu einem Reichsland wurde, über das Herzogtum der Welfen bis zur Einsetzung der Wittelsbacher als Herzögen von Bayern. Die Geschichte Ostfrankens wird ebenfalls vom 11. Jahrhundert bis in die Stauferzeit vorgestellt, wobei dem Investiturstreit besondere Bedeutung zukommt. Neben der politischen soll auch die Kirchen-, Geistes-, Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte berücksichtigt werden.
- Викладач: Hetz Michael
- Викладач: Kietzke Jonathan
- Викладач: Müller Markus
- Викладач: Weiß Dieter
Oral History ist aus der Zeitgeschichtsforschung nicht mehr wegzudenken. In den 1980er Jahren oft noch als Produzenten von Vergangenheitserzählungen mit zweifelhaftem Quellenwert betrachtet, sind Zeitzeugen heute in öffentlicher Geschichtskultur, Forschung und Medien sehr präsent. Dabei liegt die Attraktivität von Oral History darin, dass die Methode genau im Spannungsfeld zwischen historischer Erkenntnisbildung, persönlicher Erinnerung, Geschichte vor Ort, Public History und Geschichtsdidaktik zu verorten ist.
Die Übung setzt bei all diesen Punkten an und nimmt das Jubiläum der Münchner Siedlung Neufriedenheim und ihrer Pfarrei zum Anlass für ein studentisches Oral-History-Projekt. Nach einer methodischen Einführung und der Rekonstruktion der Geschichte des Stadtteils führen die Teilnehmenden selbständig Zeitzeugeninterviews, die wissenschaftlich ausgewertet und öffentlich präsentiert werden.
- Викладач: Bischel Matthias
Pandemie, Krieg, Künstliche Intelligenz - die Umbrüche der letzten Jahre haben überdeutlich gezeigt, wie schnell und tiefgreifend globale Zäsuren im lokalen Umfeld Spuren hinterlassen können. Eine Landesgeschichte, die auf der Höhe der gegenwärtigen Debatten sein möchte, ist daher aufgerufen, die Einbindung des Regionalen in internationale Kontexte neu zu durchdenken.
Der Lektürekurs bespricht aktuelle Forschungen zu diesem Thema, das in letzter Zeit epochenübergreifend zunehmende Beachtung findet.
Erste Sitzung am 19. April in der Ludwigstr. 14. Weitere Termine werden beim ersten Treffen abgesprochen.
- Викладач: Bischel Matthias
Age of Enlightenment, Siècle des Lumières, Illuminismo - die englischen, französischen und italienischen Bezeichnungen der Aufklärungsepoche betonen mit Nachdruck, welches Ideal die europäischen Debatten im 18. Jahrhundert beherrschte: Wissenschaft, Reformen im Staat und die Emanzipation von der beherrschenden Stellung der Kirche sollte den Menschen das "Licht" der (Selbst-)Erkenntnis bringen und sie befähigen, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen.
Glaubt man vielen Aufklärern, stellte das Kurfürstentum Bayern in dieser Hinsicht jedoch geradezu ein Musterbild der Rückständigkeit dar. Nach diesen Stimmen war das Land des Barock, des Katholizismus und der politischen Trägheit der neuen Zeit schlicht nicht gewachsen und bedurfte grundlegender Reformen. Die Aufklärung war deshalb von Anfang an eine besonders umstrittene Epoche der bayerischen Geschichte: Schloss sich die Historiographie lange Zeit mehrheitlich den kritischen Deutungen der Zeitgenossen an, ist hier seit Jahrzehnten ein Umschwung zu beobachten - Akademiebewegung, katholische Aufklärung oder die berüchtigten Illuminaten erzählen andere Geschichten.
Der Basiskurs thematisiert all diese Phänomene und fragt nach den Wegmarken der Geschichte Bayerns zwischen 1720 und 1800.
- Викладач: Bischel Matthias
Landtag steht bis heute für parlamentarische Mitbestimmung und Entscheidungsvollmacht in modernen Demokratien. Doch auch die Mittelalterforschung kennt diesen Terminus und wendet ihn bis heute gerne bereits für Versammlungen, Gerichtstage oder Hoftage ab dem 8. Jahrhundert an. Die Entstehungszeit der Landtage lässt sich in Bayern, Österreich, Schwaben und in anderen Territorien des römisch-deutschen Reiches ins ausgehende 14. und beginnende 15. Jahrhundert datieren, die Institutionalisierung in festen Formen erfolgte spätestens zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Bereits in der Konstituierungsphase verwendeten die Vertreter der Landstände auf den Landtagen selbst das Argument, das Land zu repräsentieren, um Legitimität zu konstruieren und zu untermauern. Dafür griffen sie teilweise weit in die Geschichte zurück und beriefen sich auf Kontinuitätslinien, die teilweise bis ins 8. Jahrhundert zurückreichen. Die Forschung folgte im Bemühen um die historische Fundierung und Parlamentarismus und Demokratie oft diesen Konstruktionen. Das Seminar will der Frage folgen, inwieweit sich diese Idee der Repräsentation tatsächlich in den Versammlungskulturen des Mittelalters fassen lässt, wie sie in den Quellen überliefert ist. Eine Exkursion führt das Seminar an Orte im Untersuchungsraum, an denen die ständische Präsenz noch gut fassbar wird.

- Викладач: Müller Markus
Die Diskussionen um „Nation“, „nationale Identitäten“ und „Nationalismus“ sind seit einiger Zeit in die politische Debatte zurückgekehrt. Diese öffentliche Diskussion scheint dabei oft entkoppelt von der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der ‚Nation‘ zu sein.
Die Übung möchte sich eben dieser Nationalismusforschung annehmen und Nationalismus als Analysekategorie nutzen. Dabei sollen Themen und Thesen der Forschung und Theoriebildung von Ernest Renan bis Benedict Anderson kritisch besprochen werden. Zur Anwendung der Nationalismusforschung eignet sich der Untersuchungsraum Bayern (18.-20. Jhd., insbesondere aber 19. Jhd.) in besonderem Maße, um hier Theorien wie beispielsweise die „Erfindung der Nation“ oder die „invention of traditions“ anzuwenden und Phänomene der Mythenbildung oder auch der doppelten Nationalbewegung zu untersuchen.
Die Übung ist verbunden mit einer Exkursion nach Regensburg/Donaustauf (Haus der Bayerischen Geschichte und Walhalla) am 04.06.2024.

- Викладач: Soos Tassilo
Um 1800 begann eine neue Epoche bayerischer Geschichte: Die Erhebung zum Königreich 1806 durch Napoleon, die Liquidation der Klöster und Aufhebung der Landschaft schufen neue rechtliche, politische und kulturelle Verhältnisse. Die Reformen unter Montgelas ließen auf alten Grundlagen den modernen bayerischen Staat entstehen. Dieser stand von Anfang an vor gewaltigen Aufgaben, etwa die Integration neuer Landesteile, die Ludwig I. mit seinem Kulturkönigtum förderte und dabei nicht zuletzt München in eine „Kunststadt“ verwandelte.
Im Rahmen des Basiskurses zeichnen wir Grundlinien in Politik, Gesellschaft und Kultur Bayerns in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach und beleuchten dabei die restaurativen Bemühungen des Vormärz vor dem Hintergrund der Verfassung von 1818 genauso wie die Revolution von 1848.
Das Seminar ist verbunden mit einer Exkursion nach Regensburg (Haus
der Bayerischen Geschichte und Besuch der Walhalla) am 04.06.2024.
- Викладач: Bischel Matthias
- Викладач: Fuchs Laura
- Викладач: Siemermann Kathleen
Der Basiskurs behandelt die US-amerikanischen Präsenz im Bayern des 20. Jahrhunderts, wobei Themenfelder wie Migration, Handel und Politik erörtert werden. Neben Austauschprozessen in der Zwischenkriegszeit widmet sich der Kurs besonders der Besatzungszeit nach 1945, wobei die Rolle der amerikanischen Besatzungsmacht und die damit verbundenen Akteure und Strukturen internationaler Austauschprozesse untersucht werden. Im Spannungsfeld zwischen „Amerikanisierung“ und „Antiamerikanismus“ beleuchtet der Kurs Entwicklungen der Nachkriegszeit.
Studierenden werden grundlegende Arbeitsmethoden vermittelt, angefangen mit der Themenfindung und Formulierung einer wissenschaftlichen Fragestellung bis zum Verfassen einer ersten Forschungsarbeit. Sie erlernen ebenfalls Fertigkeiten zum reflektierten Umgang mit verschiedenen Quellengattungen.
Teil des Kursprogramms ist ein Seminartag mit einer Tagesexkursion nach Garmisch-Partenkirchen geplant. Der Termin wird in der ersten Sitzung festgelegt.
- Викладач: Siemermann Kathleen