Der Kurs behandelt die stadtgeschichtliche Entwicklung zwischen 1500 und 1800 am Beispiel des süddeutschen Raums unter Einschluss von Bayern und Österreich sowie des besonders stark urbanisierten Südwestens (Bayerisch-Schwaben und Baden-Württemberg). Ziel der Sondierungen ist es, neben den rechtlichen, ökonomischen und sozialen Dimensionen die religiösen und konfessionskulturellen Besonderheiten urbaner Kultur herauszuarbeiten. Außerdem soll die Stadt als Gegenstand visueller Repräsentationspraktiken Beachtung finden. Am Beginn des Seminars soll zunächst ein allgemeiner Überblick über die Stadt als Gegenstand und Thema der historischen Forschung stehen – mit vergleichenden Aussichten auch auf die internationale Forschung.




Das Seminar wird in Kooperation von Prof. Bernd Päffgen, Vor- und Frühgeschichte, und Prof. Dieter Weiß, Bayerische Geschichte, gemeinsam durchgeführt und ist für Studiengänge beider Fächer anrechenbar. Vermittelt werden soll ein interdisziplinärer mediävistischer Ansatz von Landesgeschichte einerseits und Baugeschichte/Archäologie andererseits, der auch dem Konzept des Münchner Studiengangs „Mittelalter und Renaissance Studien“ Rechnung trägt.

Die Bezeichnung Kloster (monasterium) kann sich auf einen Gebäudekomplex oder eine monastische Gemeinschaft beziehen, es geht um einen Ort gemeinsamer Lebensführung von Männern oder Frauen nach den evangelischen Räten. Im lateinischen Europa dominierte vom 6. bis ins 12. Jahrhundert die Regula Benedicti, doch können auch Kanonikergemeinschaften nach der Augustinerregel sowie die Niederlassungen der späteren Ordensgründungen einbezogen werden. Im Anschluß an eine Einführung in das Ordenswesen werden wir uns ausgewählten Beispielen zuwenden, die Klöster sollen sowohl archäologisch wie historisch vorgestellt werden. Bayern, Franken und Schwaben mit ihren zahlreichen Territorien bilden besonders reiche Klosterlandschaften. Allgemeine Fragen ihrer Ausbildung und Entwicklung im Mittelalter werden an ausgewählten Beispielen untersucht.


Die Vorlesung wird Positionen, Wirkungen und Beziehungen im atlantisch-amerikanischen Raum aus landesgeschichtlicher Perspektive beleuchten. Insbesondere soll die Rolle der süddeutschen Territorien und Staaten unter besonderer Berücksichtigung Bayerns schärfer herausgearbeitet werden. Dabei werden Themenkomplexe wie Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und Verkehr, Wissen und Medien, Religion und Kultur Beachtung finden. Zeitlich werden die Epochen zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert im Mittelpunkt stehen.


Die Überblicksvorlesung behandelt die Zeit vom 11. Jahrhundert, in dem Bayern wieder zu einem Reichsland wurde, über das Herzogtum der Welfen bis zur Einsetzung der Wittelsbacher als Herzögen von Bayern. Die Geschichte Ostfrankens wird ebenfalls vom 11. Jahrhundert bis in die Stauferzeit vorgestellt, wobei dem Investiturstreit besondere Bedeutung zukommt. Neben der politischen soll auch die Kirchen-, Geistes-, Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte berücksichtigt werden.

Im Raum zwischen der Donau im Norden, der Enns im Osten, den Alpen im Süden und dem Lech im Westen vollzog sich im Laufe des 6. Jahrhunderts die Ethnogenese der Bayern. Als erbliches Herzogsgeschlecht sind in der Lex Baiuwariorum die Agilolfinger bezeugt. Im Seminar sollen die zentralen Probleme der bayerischen Frühzeit aus der allgemeinen wie der Verfassungs-, Sozial- und Kirchengeschichte behandelt werden. Zentrale Untersuchungspunkte werden auch die Christianisierung und die Kontinuitätsfrage aus der römischen Zeit bilden. Wichtige Quellen bilden das Stammesrecht und die Lebensbeschreibungen der Missionare, doch sollen auch die übrige schriftliche Überlieferung wie ansatzweise archäologische Quellen berücksichtigt werden. Ausgehend von der Arbeit an den Quellen wird eine Einführung in die Technik und Praxis der Geschichtswissenschaft vermittelt.

Wie zahlreiche andere Territorien des Reiches befand sich auch das Herzogtum Bayern in der Mitte des 16. Jahrhunderts in einer tiefen Bildungskrise. Der bayerische Herzog, der sich in erster Linie für die Verbesserung der Situation im höheren Bildungswesen verantwortlich fühlte, setzte den von ihm und seinen Beratern als dringend notwendig empfundenen Reformprozess mit Hilfe des neugegründeten Jesuitenordens in Gang. Die Jesuiten prägten von da an und bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1773 den sekundären und tertiären Bildungssektor. Der Primarschulbereich wiederum unterstand vor allem Städten und Klöstern. Die Übung beschäftigt sich zum einen mit der Organisation, den Trägern des Bildungswesens und den vielfältigen Veränderungen vom Spätmittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Darüber hinaus werden Bildungsinhalte erarbeitet, der jesuitische Lehrplan der „Ratio studiorum“ analysiert und nach Lehr- und Lernkonzepten gefragt.

Ziel der Übung ist es, anhand einzelner Schlaglichter den Studierenden einen Überblick über die Geschichte Bayerns im 19. und 20. Jahrhundert zu vermitteln. Zu diesem Zweck sollen Themen, die als Fragen für die schriftliche Staatsexamensklausur in Frage kommen, gemeinsam und unter Einbeziehung aktueller Forschungsliteratur und Quellen erarbeitet und die Vorgehensweise bei der Beantwortung von Klausurfragen eingeübt werden. Diese Übung richtet sich insbesondere an Lehramtsstudierende, steht aber auch Studierenden anderer Studiengänge mit Interesse für die Bayerische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts offen. Von den Teilnehmern wird erwartet, ein Referat zu übernehmen und aktiv mitzuarbeiten.

Königreich, Volksstaat, Räterepublik, Freistaat, “(Un-)Ordnungszelle“: So unterschiedliche Namen sich Bayern zwischen 1914 und 1924 gab, so nachhaltig veränderte das Land in dieser Dekade sein Gesicht. Nach der häufig idealisierten “guten alten“ Prinzregentenzeit erlebte es mit Weltkrieg, Revolution, Putschversuchen und Inflation tiefe Zäsuren, die die Lebensumstände der Bevölkerung im Zeitraffer umkrempelten.

Das Seminar beleuchtet zahlreiche Facetten dieser turbulenten Jahre: Neben den ereignisgeschichtlichen Wegmarken stehen insbesondere die demokratische Transformation, die Verflechtung Bayerns in (inter-)nationale Kontexte sowie der ökonomische und kulturelle Strukturwandel im Fokus.


Die Epoche der Aufklärung prägte das Kurfürstentum Bayern im 18. Jahrhundert und wirkte weit ins 19. Jahrhundert hinein. Grundlegende Ideen und Reformen ebneten den Weg zu einem modernen Staatswesen, das von Phänomenen wie Industrialisierung, Säkularisierung und Liberalismus geprägt wurde. Galten die süddeutschen Staaten im 18. Jahrhundert lange als rückständig, hat sich das Konzept der Katholischen Aufklärung als ein eigener, wichtiger Beitrag zur Epoche durchgesetzt. Wir betrachten die Zeit zwischen 1750 und 1850 aus unterschiedlichen Perspektiven: Einmal geht es um staatlichen Akteure, das Regieren und Verwalten. Dann nehmen wir Institutionen der Gelehrsamkeit wie die Akademie der Wissenschaften, Universitäten und Klöster, aber auch Medien und Zensur in den Blick. Und schließlich beschäftigen wir uns mit dem Wandel von einer ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft. Dabei wird uns besonders die Frage nach der Periodisierung beschäftigen: Markiert die Zeit zwischen 1750 und 1850 auch für Bayern einen Übergang zur „Moderne“? Kann man mit Reinhart Koselleck von einer Sattelzeit sprechen?

 

Prüfungsformen im BA und modularisierten LA: KL+RE+HA.

Achtung NEU! Prüfungsform im Didaktikfach - Mittelschule und Sonderpädagogik (Studienbeginn ab WS 2015/16):  RE + HA


Bis heute fällt die hohe Zahl an Klöstern auf, die teils noch von Mönchen bewohnt, teils als Tagungshäuser und Ausflugsziele dienend, zwischen Alpen und Donau liegen. Der Frage nach dem Warum führt mitten hinein in die mittelalterliche Lebenswelt der Klöster und Stifte. Das Kloster als religiöser Raum und gleichzeitig als Ort wirtschaftlicher Versorgung und politischer Machtsicherung eröffnet eine Vielzahl von Fragestellungen, die von der Frömmigkeitsgeschichte über Wirtschaftsgeschichte bis hin zur Kunstgeschichte reichen können. Ein Vergleich der Entwicklung in den beiden Herzogtümern Bayern und Schwaben soll helfen, Voraussetzungen und Bedingungen für klösterliches Leben besser zu verstehen. Der Untersuchungszeitraum reicht dabei von den frühmittelalterlichen Klostergründungen bis ins Spätmittelalter. Eine gemeinsame Exkursion zu einigen Klöstern im bayerischen Oberland wie Tegernsee und Reutberg wird die Geschichte nicht nur der Gebäude vor Ort nachvollziehbar werden lassen.

Ziel der Übung ist es, den Studierenden einen Überblick über die Geschichte Bayerns im Mittelalter (ca. 500–1500) zu vermitteln und sie auf die Staatsexamensprüfung im Fach Bayerische Geschichte vorzubereiten. Zu diesem Zweck sollen Themen, die als Fragen für die schriftliche Staatsexamensklausur in Frage kommen, gemeinsam und unter Einbeziehung aktueller Forschungsliteratur erarbeitet und die Vorgehensweise bei der Beantwortung von Klausurfragen eingeübt werden. Die Lehrveranstaltung richtet sich vorwiegend an Lehramtsstudierende, steht aber auch Studierenden anderer Studiengänge mit Interesse für die Bayerische Geschichte des Mittelalters offen.

Are you interested in Bavaria and in the history of its capital Munich? This course enables you to study Munich’s story from its medieval origins to the present times within the broader context of Bavarian history. You will get to know primary sources, such as letters, phamplets, caricatures or reports.

You will learn more about historical tools and methods, as well as how to analyse sources, both written and visual. Thus, you will get a close look on how individuals shaped Bavaria throughout the last centuries.

Our course will be taught in English, so proficiency in German is not required. The programme will (maybe) also include single walks through Munich. Every student will be required to give an oral presentation in class (3 ECTS). It is possible to write an essay in addition to the oral presentation (6 ECTS).