
- Учитель: Tobias Daniels
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts stand das Heilige Römische Reich vor vielfältigen Herausforderungen: Die Kurfürsten hatten in der Absetzung König Wenzels ihre Macht demonstriert, das Schisma in der lateinischen Kirche warf die Frage nach grundlegenden Reformen auf und später unternahmen hussitische Verbände von Böhmen aus Plünderungszüge. Dazwischen stand das Reich und allen voran Kaiser Sigismund von Luxemburg (1368–1437), der sich um Vermittlung und zugleich Festigung seiner eigenen Stellung bemühte. Zum Teil griffen die Akteure dabei auf bewährte Prozesse zurück, zum Teil weist ihr Handeln aber bereits den Weg in die Neuzeit.
Anhand verschiedener Quellen und Forschungsdiskussionen untersucht das Seminar die einzelnen Aspekte des spätmittelalterlichen Reiches im frühen 15. Jahrhundert und den Umgang mit den diversen Herausforderungen dieser Zeit. Zentrale Bestandteile des Kurses sind zudem die Vermittlung grundlegender Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der mittelalterlichen Geschichte sowie der wissenschaftlichen Propädeutik.

- Учитель: Philipp Laumer
Euro, Dollar, Yen, Bitcoin. Geld kann die verschiedensten Namen und Formen annehmen, doch dennoch ist es aus unserer heutigen Welt kaum noch wegzudenken. Dabei wird oft vergessen, dass zahlreiche Geldformen noch aus dem Mittelalter stammen, wie etwa der amerikanische Dollar, das englische Pfund oder ehemals die deutsche Mark. Gerade das Mittelalter bietet dabei die Grundlagen für unsere heutigen Währungs- und Kreditsysteme. Doch schon damals hatten auch die weltlichen und geistlichen Herrscher Geldsorgen.
In diesem Seminar wollen wir uns daher spezifisch mit dem Medium Geld aus kunsthistorischen und historischen Perspektiven beschäftigen. Es sind daher verschiedene Fragen zu stellen: Wie entwickelte sich die Geldwirtschaft während des Mittelalters? Was wurde auf Münzen dargestellt und wieso? Wie konnte Geld von einem Ort zu einem anderen transferiert werden? Wie finanzierten sich die Päpste und Könige? Was passierte, wenn ein Herrscher Schulden hatte? Zudem sollen grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der mittelalterlichen Geschichte sowie der wissenschaftlichen Propädeutik vermittelt werden.
- Учитель: Philipp Wollmann
Während sich die normannische Eroberung Englands im Jahr 1066 allgemeiner Bekanntheit erfreut, gelang den Normannen im 11. Jahrhundert auch die Einnahme der süditalienischen Gebiete Kalabrien, Apulien und Sizilien. Sie gründeten dort ein neues Königreich, das Gebiete vereinte, die seit dem Römischen Reich nicht gemeinsam beherrscht wurden, sondern zum oströmischen und islamischen Machtgefüge gehörten. Die normannische Herrschaft benötigte neue Akteure, Strukturen, und Repräsentationsformen, die teils aus dem lokalen arabischen und griechischen Erbe übernommen, teils neu geschaffen wurden. Das Königreich Sizilien wurde nach dem Ende der ersten Königsdynastie der Hauteville (1130–1189) Schauplatz einer weiteren, der staufischen Eroberung, die in der Verbindung Süditaliens mit dem römisch-deutschen Reich endete. Diese ließ sich über den Tod Kaiser Friedrichs II. hinaus nicht halten, eine dritte Eroberung, diesmal durch das französische Haus Anjou, erfolgte.
Im Basiskurs werden wir uns mit der grundlegenden Dynamik von Eroberung und Herrschaftsetablierung im sozio-religiös diversen Süden beschäftigen. Dabei steht die Quellenarbeit mit zeitgenössischen Autoren sowie der opulenten, synkretistischen Herrschaftsrepräsentation und ihrer Bedeutung im Fokus. Einblicke in jüngste Forschungsergebnisse zum transkulturellen Charakter des Königreichs im Herzen des Mittelmeerraums werden diese Themen abrunden.
- Учитель: Alexandra-Sophie Popst