Die Übung vermittelt Ihnen zu Beginn Ihres Masterstudiums einen Überblick über aktuelle Trends der mediävistischen Geschichtsforschung. Dazu werden wir im Kurs thematische und methodische Tendenzen erschließen und gemeinsam diskutieren.

Die Übung findet bis auf Weiteres online statt. Für die gemeinsame Arbeit nutzen wir die E-Learning-Plattform Moodle. Wegen der Modalitäten der Freischaltung kontaktiere ich Sie per eMail. Teilnehmer/innen sollten daher ihre campus-Kennung freischalten lassen und zu Semesterbeginn den Maileingang überprüfen. Darüber hinaus sollten Sie sich bitte für die Veranstaltung mit der Konferenzsoftware Zoom vertraut machen, damit wir uns auch "live" austauschen können.


Der Basiskurs widmet sich zwei religiös-sozialen Entwicklungen im lateinischen Europa des 11. und 12. Jahrhunderts, die meist getrennt voneinander betrachtet werden, deren enge Verbindung die jüngere Forschung aber zusehends betont: einerseits der Kirchenreform (ein vielschichtiger Prozess, der seit dem 10. Jahrhundert zur Entstehung neuer Orden, einem geänderten Verhältnis von Kirche und Welt und einem grundsätzlichen Wandel des Papsttums führt und dieses im Ergebnis überhaupt erst zum Zentrum der Kirche macht), andererseits dem Aufkommen und der Verfolgung neuer Ketzer(bewegungen), darunter die Katharer mit ihrem dualistischen Weltbild als die wohl bekannteste.

Unter Bezug auf die neueste Forschung werden wir anhand konkreter Fallbeispiele auf das häufig erstaunlich enge Verhältnis von Reformern und Ketzern eingehen und nach der Wirklichkeit mittelalterlicher Häresien fragen (z. B. wird die Existenz der Katharer als einer breiten Bewegung und eigener Hierarchie zusehends in Frage gestellt). Im Kurs arbeiten wir uns allmählich in diese Themen ein, indem wir auch auf grundlegende Strukturen mittelalterlicher Gesellschaften und vor allem der mittelalterlichen Kirche eingehen werden.


Der Basiskurs widmet sich zwei religiös-sozialen Entwicklungen im lateinischen Europa des 11. und 12. Jahrhunderts, die meist getrennt voneinander betrachtet werden, deren enge Verbindung die jüngere Forschung aber zusehends betont: einerseits der Kirchenreform (ein vielschichtiger Prozess, der seit dem 10. Jahrhundert zur Entstehung neuer Orden, einem geänderten Verhältnis von Kirche und Welt und einem grundsätzlichen Wandel des Papsttums führt und dieses im Ergebnis überhaupt erst zum Zentrum der Kirche macht), andererseits dem Aufkommen und der Verfolgung neuer Ketzer(bewegungen), darunter die Katharer mit ihrem dualistischen Weltbild als die wohl bekannteste.

Unter Bezug auf die neueste Forschung werden wir anhand konkreter Fallbeispiele auf das häufig erstaunlich enge Verhältnis von Reformern und Ketzern eingehen und nach der Wirklichkeit mittelalterlicher Häresien fragen (z. B. wird die Existenz der Katharer als einer breiten Bewegung und eigener Hierarchie zusehends in Frage gestellt). Im Kurs arbeiten wir uns allmählich in diese Themen ein, indem wir auch auf grundlegende Strukturen mittelalterlicher Gesellschaften und vor allem der mittelalterlichen Kirche eingehen werden.

Sources are the foundations of historical understanding: they open windows onto the past that allow historians to reconstruct and re-interpret events, personalities, and broader dynamics. This course aims to introduce students to this study through a diverse selection of published and unpublished material: this not only includes charter, diplomatic and chronicle material (in both Latin and the vernacular), but also architectural and artistic evidence from across medieval England, France, Germany, Italy and the wider Mediterranean. Students will learn about different methods of source evaluation and consider how this evidence can be used to modify historical understanding. Moreover, students will also reflect on archival practises: this will not only involve an investigation of archives between the medieval and modern periods, but also look to future methodologies such as digital preservation, digital editions, and digital mapping. In doing so, students will develop transferable skills of critical analysis and reflection, and refine their abilities to use historical sources to construct historical narratives and arguments.

Bei dem Versuch, etwas über die Vergangenheit zu erfahren, sind wir besonders im Mittelalter meistens auf schriftliche Quellen angewiesen. Solche Texte wurden nicht ohne Grund angefertigt – vielmehr diente und dient Schriftlichkeit stets einem bestimmten Zweck. In der Forschung wurde diese Tatsache allerdings lange Zeit nicht ausreichend gewürdigt, sodass die Geschichtsschreiber des Mittelalters als oftmals einzige Quellen zu den von ihnen erzählten Geschehnissen eine unwidersprochene Autorität besaßen. In den letzten Jahrzehnten hat sich unter dem Schlagwort der pragmatischen Schriftlichkeit ein Wandel in der Forschung eingestellt: Die Darstellungsabsichten von Autoren werden nun genauer als zuvor unter die Lupe genommen. Dieser Prozess wirft immer wieder neue Fragen auf und eröffnet bislang ungeahnte Erkenntnismöglichkeiten. Wir werden uns in der Übung anhand einschlägiger Beispiele mit der Entwicklung der Forschungsdiskussion zur pragmatischen Schriftlichkeit befassen und die zunehmend vielfältigen Fragestellungen und Probleme kennenlernen, mit denen wir bei der Beschäftigung mit unseren wichtigsten Quellen konfrontiert werden.

Im Verlauf des ersten Kreuzzugs entstehen im Heiligenland vier Kreuzfahrerherrschaften, die die Geschicke des Heiligen Landes bis ins späte 13. Jahrhundert prägen und deren Schicksal unweigerlich mit den Kreuzzugsbemühungen im Westen verbunden ist. Im Basiskurs beschäftigen wir uns mit u.a. mit der Konstituierung der Herrschaften, den Entwicklungen zwischen dem ersten und dritten Kreuzzug und dem Aufeinandertreffen von Kreuzfahrern, Byzanz und den islamischen Reichen. Das Thema dient als Einstieg in die Geschichte der Kreuzzüge und deckt weitere Themen, wie mittelalterliche Herrschaft, die Rolle des Papsttums und Wahrnehmung fremder Kulturen, ab. 

Im Zuge der Neuen Kulturgeschichte hat die Geschichtswissenschaft auch das Potenzial von Bildquellen (wieder)entdeckt. Gerade für das vergleichsweise quellenarme Mittelalter können diese Objekte wichtige Erkenntnisse bereithalten. Dennoch spielt Ihre Erschließung im Studienalltag oft eine untergeordnete Rolle. So rückt die Übung anhand von vier Werken des 12. und 13. Jahrhunderts mit stark politischer Ausrichtung hochmittelalterliche Bildquellen in den Fokus. Im Einzelnen werden wir in Auseinandersetzung mit der Forschung diskutieren: den Silvesterzyklus bei SS. Quattro Coronati in Rom, einen der berühmtesten kirchenpolitischen Bildzyklen überhaupt; Zeichnungen am Rand der Genueser Annalen, gewissermaßen der offiziösen kommunalen Chronik Italiens; Reliefs der Mailänder Porta Romana, die auf die Stadtzerstörung durch Friedrich Barbarossa reagieren; und Buchmalereien aus der politischen Bilderchronik des Petrus von Eboli, die die umstrittene staufische Eroberung Siziliens illustrieren.

Im Zuge des sogenannten „spatial turn“, der kulturwissenschaftlichen Wende zum Raum seit den 1980er-Jahren, geriet „Raum“ als Untersuchungsgegenstand wie als Analysekategorie in den Blick der Geschichtsforschung. Die zentrale Prämisse bildete dabei der Konstruktcharakter von Räumen, welche eine Abkehr vom Behälterraum-Konzept darstellt. Wesentliche raumtheoretische Überlegungen datieren jedoch bereits vor dem Aufkommen des „spatial turn“ und wurden nach einer Phase der „Raumvergessenheit“ neu entdeckt. Im Rahmen der Übung soll die jüngere Hinwendung zur Raumkategorie vor dem Hintergrund historischer Raumtheorien untersucht werden. In interdisziplinärer und transnationaler Perspektive sind vor allem soziologische Raumkonzepte zu erschließen. Ferner gilt es, die Raumwende als Trend zu diskutieren, der in besonderem Maße soziokulturellen und politischen Konjunkturen unterliegt. Exemplarisch werden schließlich Themenbereiche wie Stadträume, Meeresräume und Grenzen gemeinsam erörtert, die im Fokus der raumanalytischen Mittelalterforschungen stehen. 


König Alfons X. (reg. 1252-1284) zählt unzweifelhaft zu den wenigen Herrschergestalten des iberischen Mittelalters, die eine Bekanntheit über die Halbinsel hinaus erlangten. Dies mag in der intensiven Betätigung des kastilischen Regenten in den Bereichen Kultur und Wissenschaft begründet liegen, die ihm den sprechenden Beinamen „el Sabio“ („der Weise“ bzw. „der Gelehrte“) eintrug. Aber auch die Jurisdiktion und die innenpolitische Ordnung unterlagen einer umfassenden Neuordnung, die sich in einer reichen Quellenüberlieferung niederschlug. Der Anspruch Alfons' X. auf den römisch-deutschen Thron und sein Gegenkönigtum verweisen darüber hinaus auf die regen Außenbeziehungen und Verflechtungen Kastiliens im 13. Jahrhundert. Der Basiskurs widmet sich der facettenreichen Herrschaft Alfons’ X., wobei gemeinsam und in europäisch vergleichender Perspektive die Spezifika der kastilischen und iberischen Geschichte im Übergang zum Spätmittelalter erschlossen werden. Englischkenntnisse sind vorausgesetzt, Spanischkenntnisse wünschenswert.