In den letzten zwei Jahren waren dramatischen Ereignisse im Südkaukasus immer wieder Thema in der deutschen Öffentlichkeit: seit beinahe zwei Jahren kann man die Demonstrationen in Georgien gegen die Politik und nun Neuwahl der regierenden Partei „Georgischer Traum“ verfolgen; 2023 machte die Vertreibung der Armenier aus Bergkarabach Schlagzeilen. Bei allen diesen Ereignissen spielte und spielt Russland noch immer eine tragende Rolle, obwohl die südkaukasischen Republiken seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion de facto unabhängig sind. Besonders deutlich wurde das bei dem Krieg Russlands gegen Georgien im Jahr 2008, der im westlichen Diskurs wiederholt als „lokaler Krieg“, der keinerlei Auswirkungen auf Europa habe, verharmlost wurde.
In diesem Basiskurs werden wir sowohl die post-sowjetischen Kriege, Konflikte und „Krisenherde“ betrachten, als auch ihre historischen Dimensionen analysieren zurückgehend bis zur Kolonisierung des Südkaukasus durch das russische Zarenreich. Schwerpunkte werden dabei u.a. in der russischen und sowjetischen Nationalitätenpolitik liegen, sowie in dem (zivilgesellschaftlichen) Widerstand gegen die Kolonisierung.

- Trainer/in: Helena Holzberger
1905 fand in Russland die erste Revolution statt, die zu den spannendsten Kapiteln der osteuropäischen Geschichte gehört. Ihr gingen einige Dekaden zivilgesellschaftlichen Aufbaus voran, die ihren Ursprung in radikalen Reformen in den 1870er Jahren hatten, aber auch eine Verelendung der Bevölkerung; ihr Katalysator war der imperialistische Russisch-Japanische Krieg von 1904/05. An den revolutionären Ereignissen waren mehrere Gruppen und Akteure beteiligt: revolutionäre Gruppierungen und später Parteien aller politischer Spektren, streikende Arbeiterinnen und rebellierende Bauern.
In der Übung werden wir tief in die Revolutionstheorien der einzelnen Akteure eintauchen: wir lesen Quellen zu Ideen und Forderungen der einzelnen Gruppierungen, vom linken bis zum rechten Spektrum und ordnen sie in die transnationale Ideengeschichte von z.B. Sozialdemokratie, Terrorismus etc. ein. Gleichzeitig werden wir uns auch mit zeitgenössischer Revolutionstheorie beschäftigen, um die Horizonte der Akteure nachvollziehen zu können und versuchen zu verstehen, warum die revolutionären Ereignisse im Zentrum zu ethnischer Gewalt an den Peripherien geführt haben. Eine übergreifenden Frage im Kurs wird sein, wie und zu welchem Ende wir Revolutionen heute studieren und erforschen können.

- Trainer/in: Samuel Baur
- Trainer/in: Helena Holzberger
Die Geschichte der deutsch-ukrainischen Beziehungen ist durch drei Kriege geprägt worden: den Ersten Weltkrieg, in dem erstmals ein ukrainischer Nationalstaat mit der militärischen Unterstützung Deutschlands gegründet wurde, der Zweite Weltkrieg, in dem NS-Deutschland einen radikalen Vernichtungskrieg in der Ukraine führte, und der russisch-ukrainische Krieg seit 2014, in dem Deutschland zunächst eine vermittelnde und seit 2022 eine unterstützende Rolle für die Ukraine spielt. In dem Vertiefungskurs wird es um die Kriege als prägende Phasen der deutsch-ukrainischen Beziehungen gehen. Weitere Themen sind die Rolle des ukrainischen Exils nach dem Ersten und nach dem Zweiten Weltkrieg und die Entwicklung der deutsch-ukrainischen Beziehungen in beiden deutschen Staaten zwischen 1945 und 1989.
- Trainer/in: Mariia Kovalchuk
- Trainer/in: Martin Schulze Wessel
- Trainer/in: Marie-Janine Calic
- Trainer/in: Marie-Janine Calic
- Trainer/in: Matthias Melcher

- Trainer/in: Jakob Bolotnikov
- Trainer/in: Andreas Renner

- Trainer/in: Andreas Renner

- Trainer/in: Andreas Renner
- Trainer/in: Yurii Zazuliak