Die Vorlesung nimmt Werkprozesse, Medien der Produktion (Zeichnungen, Karton, Ölskizze) und Techniken der Ausführung (Übertragungsverfahren, Ritzungen, Fresko, Öl auf Wand) von Deckenmalerei in den Blick. Der hochgradig arbeitsteilige Prozess der Ausmalung großer Gewölbe mit Stand- und Hängegerüsten erforderte eine komplexe Vorausplanung und große Erfahrung aller Beteiligten. Und doch wurde und musste häufig improvisiert oder experimentiert werden. Das Malgerüst ist auch ein Schauplatz der künstlerischen Selbstdarstellung und damit einer der zentralen Orte der künstlerischen Produktion neben dem Atelier/der Werkstatt. So wachten Künstler eifersüchtig über ihre Gerüste, die gleichwohl plötzlich abgebaut werden mussten, wenn etwa der Raum darunter für ein besonderes Ereignis genutzt werden sollte. Die Vorlesung kann als Einführung in die Kunst der Frühen Neuzeit besucht werden.

It is often remarked that in our current digital media conditions the boundaries between artistic and media practices are increasingly eroding. Art installations incorporate film or video projections, digitally manipulated photography or even the typical modes of human interaction with images such as swiping and selecting. What are the politics of blurring the boundaries between art and media, art and life, or art and visual culture? And to what extent are these developments original to the ‘post-digital’ practice of contemporary art—or extensions of the longstanding concerns of postmodern art practice?

This course seeks to reconnect the topical discussion of recent post-digital practice with the complex history of the medium in modern and contemporary art. It covers the ground from the ‘medium-specific’ arguments of Lessing and Greenberg; the introduction of new media techniques by the historical avant-gardes of 1920s; the politicization of the artistic medium and its critique since the 1960s—in order to offer a historical backdrop for the new media utopism of the 1990s as well as the contemporary post-digital critiques of ‘surveillance capitalism’ or attention economies. The course will relate these perspectives to concrete primary material such as the works of Hito Steyerl, Harun Farocki or Zachary Formwalt, among others.


What do artists, critics and theorists mean when they say or use ‘the digital’? The discussions in this seminar range from the techno-deterministic understanding of the digital as a technology; the ontological debates on the binary nature of its 0s and 1s; diagrammatic understanding of the digital as an organising force in the world; to the increasing substantiation of the digital by artists in terms of human and material categories in post-digital practice.

We will read and discuss text by authors such as Alexander Galloway, Yuk Hui, Sven Lütticken or Vilém Flusser. In addition to artistic examples from the Vorlesung “Media Politics of Contemporary Art: From Canvas to Post-Digital Practice”, we will look more closely into new media art practice, including a potential excursion to ZKM Karlsruhe.

No previous experience of courses with digital media art is necessary. It is advised to accompany this course with my Vorlesung this semester: “Media Politics of Contemporary Art: From Canvas to Post-Digital Practice”, which will provide the necessary backdrop of media art history.

All course materials as well as your course work is delivered in the English language. You will receive support from me in improving your writing skills for international publication, and will not be penalised for any minor grammatical or syntactic errors. We will focus primarily on the content of your arguments, and work on areas of improvement.


Das Zwiebelmuster-Geschirr im Wohnzimmerschrank, die chinesische Vase, aber auch Fliesendekor in osmanischen Moscheen haben eins gemeinsam: sie sind blau-weiß gefärbt. Was jetzt vielleicht als ein Zufall anmutet, wird sich in diesem Semester als eine Ästhetik herausstellen, die mindestens seit dem 9. Jahrhundert existiert und bis heute große Beliebtheit genießt. Dazu ist die blau-weiße Ästhetik global, royal und seit der Yuan-Dynastie (1279-1368) in China stark mit der Verbreitung und Wertschätzung von Porzellan verbunden. 

In diesem Forschungsseminar werden wir die Geschichte der blau-weißer Keramik von Ost-Asien und dem Mittleren Osten, über Afrika und Europa bis nach Amerika verfolgen. Wir werden uns mit dem globalen Handel in Luxusgütern seit dem Mittelalter befassen, mit unterschiedlichen Techniken und Anwendungen von blau-weißen Keramiken und mit den Implikationen von Transfer für die Bedeutung und das Verständnis von Objekten. Besonders werden wir uns mit Originalen und deren Erforschung auseinandersetzten.


Wie kaum eine andere Bildgattung der Frühen Neuzeit bezieht die Skulptur ihre Betrachter:innen interaktiv ein und verwischt die Grenzen zwischen Bild und Faktum, zwischen lebendigem Körper und unbelebter Materie. Anekdoten erzählen von Betrachter:innen, die auf eine Skulptur reagieren wie auf ein menschliches Gegenüber – etwa mit Liebe, Angst oder Zorn.

Das Seminar widmet sich figurativen Bildwerken der Zeit ca. 1400-1800 und rückt ihre Betrachter:innen in den Fokus: Kann man historische Wahrnehmung rekonstruieren? Und wie sehr kommt diese mit unserer heutigen Wahrnehmung der entsprechenden Objekte zur Deckung?

An ausgewählten Objekten erproben wir verschiedene kunsthistorische Arbeitsweisen und lernen unterschiedliche Gattungen und Funktionen der Skulptur kennen (Monument, Sammlungsobjekt, Porträt, Grabmal, …). Das Thema gibt uns zudem Gelegenheit, einführend „agency“-Theorien zu diskutieren, die in der jüngeren kunsthistorischen Forschung an Konjunktur gewonnen haben und welche die Macht von Artefakten, uns zu bestimmten Handlungen anzustiften, in den Mittelpunkt rücken.

2017 öffnete in Brüssel das Haus der Europäischen Geschichte, welches nach eigenen Angaben die Besucher*innen „auf eine Reise durch die europäische Geschichte“ mitnehmen will und „über die Zukunft Europas nachzudenken“ (Europäisches Parlament) anregen möchte, Das Haus der Europäischen Geschichte, 2023). Anhand von ausgewählten Ausstellungen zu dem Themenfeld „Europa“, soll über den Begriff „Europa“ aus europäischer und außereuropäischer Perspektive diskutiert werden und seine Entwicklung zwischen dem 19. Jahrhundert und der Gegenwart kritisch beleuchtet werden. Hierbei soll auch untersucht werden, welche Akteur*innen den Begriff Europa als Kulturraum prägten und welche Ikonographie und Symbole unsere Vorstellung von Europa dominieren.