Aus den News erfahren wir Aktuelles über die Lage im Gazastreifen, in den sozialen Medien debattieren Menschen darüber und konstruieren dabei Ideen von «Judentum» und «Islam». In filmischen Produktionen wird eine Bandbreite an möglichen Zugehörigkeiten zu diesen religiösen Traditionen verhandelt. Oder Werbungen zeigen uns, wie interreligiöse Praxis aussehen kann. Dies sind nur einige Beispiele für die Komplexität der Darstellung islamischer und jüdischer Traditionen in der Populärkultur.

Im Seminar werden wir verschiedenen Repräsentationen dieser Traditionen in der US-europäischen Populärkultur nachgehen und dabei sowohl stereotype Bilder entlarven als auch Verflechtungen zwischen Darstellungsarten herauskristallisieren. Wir fragen danach, wie solche populärkulturellen Inszenierungen (unsere) Vorstellungen dieser Traditionen mitformen und wie wir sie reflektieren können. Theoretisch wird das Seminar gerahmt von Fragen nach Repräsentation, Othering-Prozessen, Genderkonstruktionen und Machtprozessen.


Friedhöfe verdichten Praktiken und Vorstellungen rund um Sterben und Tod aus verschiedenen Zeiten. Sie erzählen von Einzelschicksalen und von kollektiven Praktiken, repräsentieren soziale Hierarchien, zeugen von Genderdifferenzen, wirtschaftlichen Möglichkeiten und Machtprozessen. Ebenso sind sie noch heute auf vielfältige Weise mit den Siedlungen in ihrer Nachbarschaft verknüpft: Sie ermöglichen geruhsame Spaziergänge mit Kinderwagen, bieten Ecken für Verliebte, lassen Fans nach Gräbern berühmter Personen suchen oder werden in Reiseguides als besonders schöne touristische Orte angepriesen.

Im Zentrum des Seminars steht die Erforschung der Bedeutung der Friedhöfe in München. Wir recherchieren die Geschichte der Bestattungsplätze in München, fragen nach ihren verschiedenen Funktionen in Geschichte und Gegenwart und suchen nach mit ihnen verbundenen sozialen Prozessen und Praktiken. Religionswissenschaftliche Interpretationsmöglichkeiten und theoretische Einordnungen werden diskutiert und reflektiert. Dafür werden wir im Zuge des Seminars verschiedene Friedhöfe besichtigen und unsere Recherche vor Ort durchführen.


In der theoretischen Annäherung an Religion sind vielfältige Grundkonzepte von Bedeutung: «Symbol», «Transzendenz», «Weltbild», «Normen und Werte», «Tradition», «Identität», «Gender» sind nur einige davon. Im Seminar ergründen wir konzeptuelle Annäherungen an Religion, diskutieren verschiedene theoretische Perspektiven sowie methodologische Herausforderungen und reflektieren die Chancen und Grenzen dieser Ansätze. Das Seminar zielt darauf ab, eine tiefgehende Auseinandersetzung mit aktuellen Zugängen zu Religion anzustoßen und ein theoretisches Nachdenken für eigene Forschungsfragen anzuregen.

In einer Stadt wie München treffen verschiedenste religiöse Zugehörigkeiten und Weltbilder aufeinander, die sich in unterschiedlichen Medien, man denke an Texte, Bilder, Kleidung, Praktiken, etc., ausdrücken und vielfältige Schnittstellen zu anderen gesellschaftlichen Bereichen wie etwa Kunst, Politik, Wirtschaft bilden. Religionen stehen also in steter Begegnung und Aushandlung mit anderen Religionen. Aber auch eine einzelne religiöse Tradition ist selten homogen, sondern kann als ein facettenreiches Netzwerk gedeutet werden, das vom jeweiligen zeitlichen und kulturellen Kontext geprägt ist und sich in dauernder Transformation befindet. Und nicht zuletzt beschäftigen sich auch Individuen gleichzeitig mit verschiedenen religiösen Ausdrucksformen und/oder schaffen sich ihre individuellen Ausprägungen einer religiösen Tradition.

In der Vorlesung suchen wir nach adäquaten theoretischen Konzepten, um religiöse Pluralität zu erfassen und vertiefen uns in verschiedene Fallbeispiele aus Geschichte und Gegenwart. Ziel der Vorlesung ist es, religionswissenschaftlich über Konzepte nachzudenken, die die Komplexität und den Wandel von Religion betonen.


Für die einen ein unverzichtbares Medium für den Adrenalinkick, für die anderen ein Albtraum, der die allgemeine Abstumpfung vorantreibt. Kein Zweifel, bis heute wird kein anderes Genre so heftig diskutiert wie der Horror. In diesem Blockseminar schauen wir gemeinsam, was hinter der Kontroverse steckt. Im Zentrum stehen dabei folgende Fragen: Wie wirkt sich der Horror auf die menschliche Psyche aus – und umgekehrt? Woher kommt die Faszination für gewalttätige, unheimliche und angst-induzierende Geschichten? Und was sagen diese über die Welt aus, in der wir leben? Um Antworten zu finden, tauchen wir tief in die Welt des zeitgenössischen Horrors ein. Der Fokus liegt dabei auf Entwicklungen seit 2010, (u.a. CONJURING – DIE HEIMSUCHUNG, J. Wan, US 2013 und HEREDETARY, A. Aster, US 2018). Unter Berücksichtigung aktueller Theorien und Diskurse zum Horror-Film eröffnet das Seminar neue Perspektiven auf dieses ungewöhnliche Genre. Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftler Stefan Sonntagbauer von der Universität Wien statt.

Religion als eine Perspektive auf Kultur bietet einen wesentlichen Verstehenshorizont für Herausforderungen und Entwicklungen unserer Gegenwart. Vom Nahostkonflikt, über rechtspopulistische Verschwörungsmythen, Debatten über künstliche Intelligenz und Horrorfilme: Alle diese Phänomene rekapitulieren Funktionen und Symbole aus religiösen Traditionen. Eine religionswissenschaftliche Perspektive auf unsere Lebenswirklichkeit ermöglicht ein systematisches Durchdringen normativer Deutungsangebote und religiöser Praktiken. Das Blockseminar zielt auf die alltagsorientierte Anwendung von Theorien, Methoden und Konzepten der Religionswissenschaft. Der Fokus des Seminares liegt dabei auf der Entwicklung von Transfer- und Anwendungskompetenzen wissenschaftlichen Arbeitens für zukünftige berufliche Situationen. In Schreib- und Diskussionswerkstätten werden das argumentative Vertreten eines Standpunktes, kreative Schreibtechniken und Analysemethoden eingeübt.

In diesem Seminar werden grundlegende Aspekte der religionswissenschaftlichen Forschungsarbeit vertieft. Dabei üben die Studierenden, wie man einen ausgewählten Grundbegriff der Religionswissenschaft mit forschungsgeschichtlicher und aktueller Literatur reflektiert und anhand eines Beispiels selbstständig erarbeitet. Im Seminar fokussieren wir auf Methoden der Bild- und der Textanalyse. Wir werden verschiedene Möglichkeiten methodischer Zugänge zu Bildern und Texten diskutieren, reflektieren und anhand konkreter Fallstudien einüben.

Der Heilige Gral und die Suche nach diesem fiktiven sakralen Gegenstand, der alles irdische wie himmlische Glück verleihen soll, hat die Populärkultur in Geschichte und Gegenwart nachhaltig beeinflusst.

Im Seminar begeben wir uns auf eine Spurensuche des facettenreichen Motivs, von Wolfram von Eschenbachs mittelhochdeutschem Versroman Parzival über anthroposophische Gralsbewegungen hin zur Komödie MONTY PYTHON AND THE HOLY GRAIL (Terry Gilliam/Terry Jones, UK 1975) und dem Erfolgsfilm THE DA VINCI CODE – SAKRILEG (Ron Howard, US 2006), der auf Dan Browns Bestsellerroman Sakrileg beruht.

Das Seminar legt einen besonderen Fokus auf religionsgeschichtliche Verflechtungen, die im Gralsmythos herauskristallisiert werden können. Wir setzen uns anhand verschiedener Quellen mit einem bedeutenden kulturellen Motiv auseinander und erforschen die Verbindungen von Religion mit Literatur, Kunst und Film.


Freimaurerei strebt die Selbstveredelung des Menschen an. Die seit dem 18. Jahrhundert in Europa und USA auftretenden Neuoffenbarungen (Swedenborg, «Mormonen» u.a.) wollen über die Bibel hinaus neue Erkenntnisse über Gott, Mensch und Welt übermitteln. Heutige Esoterik bietet für Suchende ein höheres Wissen, das nur Erleuchteten und Sensitiven zugänglich sein soll. Diskrete Gesellschaft, Geheimwissen und außergewöhnliche Mitteilungen: Diese drei Phänomene zeitgenössischer weltanschaulich-religiöser Gegenwartskultur sollen in der Vorlesung analysiert und religionsgeschichtlich eingeordnet werden.