Viele populäre Spielfilme thematisieren ethische Fragestellungen, indem sie Geschichten von Freundschaft, Hass und Liebe, von Leid, Krankheit und Tod, von Moral und Unmoral, von Schuld und Sühne oder auch von der Sehnsucht nach Erlösung erzählen. Dabei werden häufig am Beispiel einzelner Figuren Problemlagen dargestellt, die die basalen Fragen der individuellen menschlichen Existenz sowie des sozialen Zusammenlebens aufgreifen und unter der Rücksicht von „gut“ und „böse“ beantworten.

In der Veranstaltung werden populäre Spielfilme einer ausführlichen Filmanalyse unterzogen und die jeweiligen ethischen Themenstellungen systematisch vertieft diskutiert.


Im Synodalen Weg werden vor dem Hintergrund der Aufarbeitung der Skandale um den sexuellen Missbrauch Brennpunkte aktueller theologischer und kirchlicher Debatten verhandelt, in denen sehr unterschiedliche Positionen aufeinandertreffen. Die vier Themenfelder sind: Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft, Priesterliche Existenz heute (Verhältnis Kleriker und Laien), Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche (Geschlechtergerechtigkeit) und als verbindendes Querschnittsthema Macht und Gewaltenteilung in der Kirche.

Diese Themenfelder werden im Seminar aus kirchengeschichtlicher und sozialethischer Perspektive beleuchtet. Zu behandeln ist, in welchen Punkten Verständigung gelingen kann und um der Zukunft der Kirchen willen gelingen sollte, wo Dissens wohl bleiben wird, wo Kompromisse möglich sind, welche Widerstände und theologischen Konfliktlinien sich abzeichnen. Systematisch ist zu fragen, ob es innere Zusammenhänge der vier Themenfelder gib und wie die unterschiedlichen Argumente historisch, ethisch und theologisch einzuordnen sind. Dafür werden Texte der aktuellen Diskussion in den vier Foren des synodalen Weges sowie theologische Analysen gelesen und diskutiert.


Wirtschaftsethische Reflexionen kreisen um den moralischen Wert und die Grenzen des Marktes. Fragen dazu sind wieder verstärkt ins öffentliche Bewusstsein getreten. Zum einen werden die Deregulierung der Arbeitswelt und die „Vermarktlichung“ der Gesamtgesellschaft problematisiert. Zum anderen nehmen die Suchbewegungen nach alternativen Wirtschaftsformen zu. Soziale Bewegungen, die sich unter Überschriften wie Gemeinwohl-Ökonomie oder Postwachstum entwickeln, sind Beispiele dafür. Die einen verteidigen den freien Markt als zentrale Form der Koordinierung des Wirtschaftslebens, die anderen wollen ihn einschränken und zähmen, wenn nicht gar „transformieren“.

Themen der Vorlesung werden u.a. sein: Zuordnungen von Ökonomie und Ethik; Wettbewerb als Entdeckungsverfahren; Konkurrenz. Antipode zu Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Kooperation?, das Ordnungsmodell der Sozialen Marktwirtschaft; Sozialstaat; die Wirtschaftskritik von Papst Franziskus; anthropologische, theologische und gesellschaftstheoretische Grundlagen der Gerechtigkeit; wirtschaftsethische Ansätze der katholischen Soziallehre; Prekarisierung der Arbeitswelt; die Bewertung von Wirtschaftswachstum; Philosophie des Geldes; Unternehmensethik, Konsumethik.


Herzlich Willkommen zu den Aktuellen Themen der Umweltethik.

Die ethische Dimension des Religionsunterrichts ist zentral für dessen Selbstverständnis. Schülerinnen und Schüler sollen in Auseinandersetzung mit der christlichen Botschaft eine individuelle ethisch-moralische Urteilskraft ausbilden, um auf dieser Basis am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen zu können.
Im Seminar geht es zunächst darum, sich die Grammatik ethischer Reflexion anzueignen und über deren pädagogische Implikationen zu reflektieren. Dabei geht es auch darum ein Bewusstsein für die Verhältnisbestimmung von allgemein ethischen Fragen im Kontext des schulischen Religionsunterricht zu entwickeln.
Neben einer allgemeinen Einführung in klassische Formen der Bestimmung der Maßstäbe 'guten Handelns' (Tugendethik, Pflichtethik, Utilitarismus, Vertragsethik, Diskursethik), grundsätzlicher Klärung des ethischen Stellenwerts von Begriffen und Artikulationen, sowie Bestimmungen von dem, was und wie Normativität in (Geistes-)Wissenschaft und Alltag eine Rolle spielt, wird es darum gehen, dass Studierende sich zentrale ethische Begriffe wie Solidarität, Frieden, Toleranz, Gerechtigkeit, etc. aneignen und gemeinsam erarbeiten.

Im nächsten Schritt erarbeitet das Seminar verschiedene Modelle zur Förderung einer entsprechenden ethisch-moralischen Urteilskraft im Religionsunterricht. Dabei werden verschiedene Lernwege (z.B. narrativ-ethisches Lernen, Lernen an Biographien, Dilemma-Diskussion, Gedankenexperiment usw.) kritisch beleuchtet, in unterrichtspraktischen Einheiten an einem lehrplankonformen Beispiel erprobt und schließlich in einen Gesamtzusammenhang gebracht.


Menschenrechte sind die Grundlage der Demokratie; Ihr Verhältnis zum christlichen Glauben ist vielschichtig: einerseits haben sie in der biblischen „Demokratisierung der Gottebenbildlichkeit“, der Idee der unsterblichen Seele, der Gewissens- und Religionsfreiheit sowie dem Prinzip der unbedingten Liebe ihre zentrale Wurzel; zugleich wurden sie von der Katholischen Kirche erst 1963 (in der Enzyklika „Pacem in terris“) offiziell anerkannt; bis heute ist der Stellenwert der Menschenrechte in der katholischen Kirche in einigen Bereichen (z.B. Frauenrechte) umstritten. Ist der mit den Menschenrechten verbundene „Kult des Individuums“ die säkularisierte „Religion der Moderne“?

Darüber hinaus wird das Seminar folgende Aspekte diskutieren: 

  • Zusammengehörigkeit von Rechten und Pflichten, 
  • Kinderrechte, 
  • Rechtansprüche von Menschen mit Behinderung (Inklusion), 
  • Grenzen und Umsetzungsdefizite in der Migrationsgesellschaft, 
  • Braucht es ökologische Menschrechte? 
  • Tierethische Erweiterung bzw. Revision der (anthropozentrischen) Menschenrechte
  • Radikale Kritik des (digitalen) Trans- und Posthumanismus 
  • Religiöse u. kulturspezifische Zugänge zum Verständnis der Menschenrechte

Wegen der Coronakrise kann das Seminar mindestens in der ersten Semesterhälfte nicht als Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden.
Es werden für jeden Woche digital Texte, die zu erarbeiten sind, angeboten. Als Kurzreferate sollen Thesenpapiere und - nach Möglichkeit - Ton und/oder Bildaufnahmen von den TN erstellt werden. 

Zusätzlich wird ein Diskussionsforum in Moodle angeboten, falls die Verbindung stabil ist und alle Zugang haben auch als virtuelles Seminar (LMU zoom-Video). 


In dieser Einführungsvorlesung werden Grundlagen und Grundfragen der christlichen Sozialethik behandelt. Neben historischen Zugängen und zentralen Begriffserklärungen stehen besonders die normativen Orientierungen des Faches, wie Personalität, Solidarität, Subsidiarität, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit im Vordergrund. Die Vorlesung ist so angelegt, dass anstehende Fragen in der Diskussion geklärt werden können.