Vertreibungen, Verfolgungen und Migrationen der Juden waren multikausal; ihr Studium beleuchtet daher immer eine Vielzahl von gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, die Vertreibungen und Migrationen auslösten und zugleich Umbrüche und Krisensituationen in den christlichen Gesellschaften reflektierten. Neben der Perspektive auf die christlichen Gesellschaften, die vertrieben und verfolgten, richtet sich der Blick des Seminars in gleichem Maße auf die Juden, auf ihre Reaktionen in den jeweiligen Vertreibungen sowie auf ihre Versuche, sich durch Migration eine neue Heimat zu schaffen. Näher beleuchtet werden die Vertreibungen der Juden aus England, Frankreich, aus weiten Teilen des Deutschen Reichs und aus Spanien in einem Zeitraum von 1290 bis ins frühe 16. Jahrhundert. Der Kurs ist eine Präsenzveranstaltung. 

ACHTUNG: NEU!! Zum Seminar gehört eine Exkursionsteilnahme. Die Exkursion findet vom 10.1.-15.1. 2022 statt. Übernachtungskosten (mit Frühstück und einem warmen Abendessen) müssen von jedem Teilnehmer/jeder Teilnehmerin selbst getragen werden. Sie betragen für das Alter bis 26 insgesamt 202 € und für das Alter ab 27 insgesamt 220 €. (Für weitere Verpflegung muß selbst gesorgt werden.) Diese Beträge müssen der Dozentin bis zum 1. Dezember überwiesen werden (und können bei kurzfristiger Absage des Studierenden nur zurückerstattet werden, wenn die Jugendherbergen dies erlauben). Transportkosten/Eintrittskarten und notwendige Führungen übernimmt die LMU. Übernachtungen erfolgen in den Jugendherbergen Würzburg (2 Nächte), Frankfurt (eine Nacht) und Nürnberg (2 Nächte) in Mehrbettzimmern. 

Die Jüdischen Museen in Augsburg, Würzburg (mit Obernbreit), Frankfurt, Fürth (mit Besuch von Nürnberg) und das Dokumentationszentrum in Regensburg werden besucht. Auf der Exkursion werden die Studierenden Referate zu den Vertreibungen der Juden aus den jeweiligen Städten vortragen. Die Museen werden inhaltlich, museumsdidaktisch und konzeptionell miteinander verglichen; dabei werden die dortigen Darstellungen von Vertreibungen und Migrationen besonders berücksichtigt und diskutiert.