Das Feld der Gegenwartsliteratur – heute versteht man darunter meist die
Literatur seit dem Ende des Ost/West-Konflikts 1990 – ist nicht leicht
zu überschauen. Es zeigt gemeinsame Konjunkturen und Strömungen in den
Gesellschaften der westlichen Welt, aber auch signifikante Unterschiede
und nationale Eigenheiten. Das Masterseminar untersucht entsprechende
parallele Tendenzen der Literaturen Italiens und Deutschland anhand
einzelner signifikanter Werke, die vergleichend diskutiert werden
sollen. Bezug genommen wird dabei auch auf neuere
literaturgeschichtliche Darstellungen in Italien und Deutschland.
Ausgehend vom postmodernen Historismus der 1980er-Jahre stehen
Entwicklungen wie die literarische Erinnerungskultur, die Pulp- und
Popliteratur der 90er-Jahre, Tendenzen minimalistischen und
realistischen Erzählens, die Familien- und Generationenromane der
2000er-Jahre, das autobiographische Erzählen und die Migrationsthematik
im Fokus. Literaturkritische Debatten, historischer Hintergrund und
gesellschaftstheoretische und historische Analysen werden in der
begleitenden Vorlesung vertiefend thematisiert, weshalb ein Besuch der
Vorlesung für die Teilnehmer des Seminars empfohlen ist.
- Trainer/in: Thomas Borgstedt